Das Schicksal ist ein mieser Verräter |
Eine rührende, bewegende Liebesgeschichte
Kategorie:
Filme -
Autor: Bettina Schwarzkopf - Datum:
Freitag, 13 Juni 2014 |
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Kurzinhalt: Hazel Grace Lancaster ist 16 Jahre alt und an Schilddrüsenkrebs erkrankt. Aufgrund von Metastasen in ihren Lungen muss sie Tag und Nacht an einer Sauerstoffflasche angeschlossen sein. Doch dank eines Testmedikaments ist ihr Zustand seit mehr als 3 Jahren stabil. Ihre Freizeit verbringt sie seither mit Reality-TV, Universitätsvorlesungen und Büchern, vor allem mit ihrem Lieblingsbuch "Ein herrschaftliches Leiden" geschrieben von Peter van Houten. Eines Tages möchte ihre Mutter etwas Abwechslung in Hazels Leben bringen und verpflichtet sie an einer Krebsselbsthilfegruppe für Jugendliche teilzunehmen. Dort trifft Hazel auf Augustus "Gus" Waters, welcher zwar den Kampf gegen den Knochenkrebs gewonnen hat, aber dafür musste er ein Teil seines Beins geben. Während Gus sich auf den ersten Blick in Hazel verliebt, stößt sie ihn zunächst von sich und möchte nur mit ihm befreundet sein. Auf seine witzige und nette Art akzeptiert Gus Hazels Bitte. Doch bald beginnt sie sich ihm gegenüber zu öffnen und schildert ihren geheimen Wunsch: Peter van Houten einmal persönlich zu treffen. Gus lässt diesen wahr werden und schon bald begeben sich beide auf den Weg nach Amsterdam zu van Houtens Haus. Dieser entspricht allerdings nicht Hazels Vorstellungen und der freundschaftlich-romantische Abenteuerurlaub droht zu floppen, bis sich Hazel und Gus im Anne-Frank-Haus endlich küssen… Review: ![]() Doch man muss es nicht gelesen haben, um zu verstehen, dass es sich bei dem Film "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" nicht nur um die Krankheit an sich dreht, sondern vielmehr um eine ehrliche und lebensbejahende Liebesgeschichte, die nicht davor scheut, das Krebsleiden ohne Umschweife und Nebenwirkungen zu präsentieren. So rollert Hazels Sauerstofftank immer hinter ihr her oder die Prothese von Gus wird offen dargestellt, aber auch die bevorstehende Blindheit des gemeinsamen Freundes Isaac wird immer wieder mal thematisiert. Trotz dieser Ehrlichkeit ist die Handlung auch für Nichtleser des Buches in den ersten fünf Minuten in Grundzügen klar, der eine oder andere wird sogar das Ende erahnen und dennoch ist "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" in keiner Minute langweilig. Es sind die kleinen unterhaltsamen und überraschenden Details, die mich als Zuschauer bei Laune halten. Darunter fallen auch aufgeweckte und durchdachte Dialoge zwischen den einzelnen Charakteren. Besonders gefallen hat mir dabei der Vergleich von Liebe und Mathematik, bei welchem der Anfang und das Ende der Liebe als Fixpunkte betrachtet werden. Zwischen diesen Fixpunkten liegen mal mehr, mal weniger unzählige weitere, die für jede Sekunde stehen, die die Liebe andauert. Um dann noch der recht transparenten Romanze eine gewisse Tiefe zu verleihen, schickt John Green seine Protagonisten auf die Reise in ein wunderschön dargestelltes Amsterdam. Hier möchte Hazel Antworten auf das offene Ende von "Ein herrschaftliches Leiden" finden, in dem ihre Heldin ebenfalls an Krebs erkrankt ist und daran stirbt. Doch es werden jegliche Details verschwiegen, wie Eltern und Freunde nach dem Tod weiterleben und wer den kleinen Hamster in seine Obhut nimmt. Die Vermutung liegt nahe, dass Hazel die Antworten auf ihre eigene Umgebung projizieren möchte. Nachdem sie die ersehnte Auflösung nicht erhält, fällt sie in sich zusammen. Doch mit Gus an ihrer Seite erfährt nicht nur die Romanze, sondern auch der Film seinen eigentlichen Höhepunkt im Anne-Frank-Haus. ![]() Wo Woodley vielleicht ein Tick zu erwachsen wirkt, ist Ansel Elgort als Augustus "Gus" Waters ein Tick zu kindlich. Doch mit der Charmeoffensive, die Elgort an den Tag legt, verfällt auch jede Mutter dem möglichen Schwiegersohn. Gepaart mit einer gewissen Großspurigkeit und Egoismus, steuert Elgort etwas Interessantes aber auch Widersprüchliches dem Charakter bei. Zwischen ihm und Woodley stimmt die Chemie von Anfang bis Ende des Films und irgendwie hofft man, dass schlussendlich doch noch alles gut wird und das bezaubernde Pärchen für immer leben wird. Aber auch die Nebendarsteller können mit ihrer schauspielerischen Leistung auftrumpfen. Besonders Nat Wolff als Isaac hat es immer wieder geschafft, mich in den unerwartetsten Momenten zum Lachen zu bringen. Selbst Willem Dafoe als verzweifelter und betrunkener Peter van Houten hat mich überrascht. Denn obwohl ich ihn in seiner abgewrackten Verkleidung, sofern man davon überhaupt reden kann, fast nicht erkannt habe, hat sein Charakter Woodley und Elgort nur noch mehr erstrahlen lassen. Neben der Vielzahl wirklich guter Schauspieler bietet "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" noch ein kleines sehr modern erscheinendes Gimmick. Die SMS und Emails, die sich Hazel und Gus hin- und herschicken, werden als Pop-up auf der Leinwand eingeblendet. Dies hilft die Emotionen beim Lesen der Nachrichten einzublenden und weitere Sympathien zu sammeln, sodass zumindest ich nach den 125 Minuten auch traurig war, dass "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" nun zu Ende geht. Fazit: ![]() Wertung:9 von 10 Punkten
Bettina Schwarzkopf
(Bilder © 2014 20th Century Fox)
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