Monuments Men - Ungewöhnliche Helden |
George Clooneys starbesetzter Kunstraub
Kategorie:
Filme -
Autor: Michael Spieler - Datum:
Donnerstag, 20 Februar 2014 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kurzinhalt: Am Ende des zweiten Weltkrieges wird eine kleine Gruppe von Kunstexperten einberufen, um auf Seiten der Alliierten von den Nazis geraubte Kunstwerke aufzuspüren und zurückzuholen. Dabei müssen sie nicht nur mit der Zerstörungswut der sich zurückziehenden Deutschen Truppen, sondern auch Konkurrenz aus dem Osten rechnen, denn Russland will die Kunstschätze als Teil ihrer Reparationen. Am Ende steht die Frage: Ist ein Kunstwerk ein Menschenleben wert? Review: ![]() "Monumets Men" ist eher ruhig angelegt und nicht auf der Jagd nach billigen Schreck- oder Gore-Momenten. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Gesamtsituation und einzelnen Szenen die Spannung und Dramatik abgeht – im Gegenteil. Insbesondere sind mir zwei Szenen im Gedächtnis geblieben, bei denen die Atmosphäre knisterte. Clooneys "Monuments Men" ist nur ein klein wenig zu lang für meinen Geschmack - eine Viertelstunde weniger hätte es auch getan. Gerade auf die Nebenhandlung in Paris zwischen Claire (Cate Blanchett, "Der Hobbit – Smaugs Einöde") und James (Matt Damon, "Elysium") hätte gut verzichtet werden können. Diese ist zwar für sich genommen durchaus von beiden charmant gespielt, trägt aber letzten Endes tatsächlich nur wenig zur eigentlichen Mission bei. Es ist außerdem wieder einmal recht verwirrend, einen Film synchronisiert zu sehen, in dem ein Sprachunterschied auch mal so halb wichtig für die Handlung ist. Wie so oft bei Kriegsfilmen. Sprechen alle Deutsch, macht das "übersetzen" nicht viel Sinn. Es gibt ein paar wirklich schöne Momente für John Goodman ("Inside Llewyn Davis"), die vielleicht eine Spur zu dick aufgetragen sind, aber keinen kalt lassen dürften. Clooney kann es als Drehbuchautor und in seiner selbstgeschriebenen Rolle aber leider nicht lassen – besonders mit dem Tod eines Leinwand-Kameraden einhergehend – immer mal wieder in eine anstrengende Lehrerrolle zu verfallen, in der er mit gesenktem Haupt, in Falten geworfenem Gesicht und fester, aber fast brechender Stimme, sehr gewollt Gravitas zu versprühen versucht. ![]() Fazit: In den knapp zwei Stunden passiert leider viel zu wenig und die immer gleichen Handlungsabläufe ziehen den Film unnötig in die Länge. Der ganze Charme der Truppe trägt zwar über weite Teile des Films, aber ganz besonders der bedeutungsschwere Umgang mit den Gefallenen wird dem was im Film passiert überhaupt nicht gerecht. Es ist ja nicht schlimm, wenn man Symbolik einsetzt, aber Clooney macht das hier leider viel zu übertrieben und mit dem Holzhammer. Viel erinnert am Ende zu Unrecht an "Saving Private Ryan"; "Monuments Men" gibt dann vor in der gleichen Liga zu spielen, tut es aber schon aufgrund der ganz anderen Stimmung nicht. Dennoch machen die launigen Momente einen Großteil des Films aus und man wird anständig unterhalten. Wertung:7 von 10 Punkten
Michael Spieler
(Bilder © 2014 20th Century Fox)
Mitreden! Sagt uns eure Meinung zum Film im SpacePub! Weiterführende Links: "Monuments Men" - Gewinnspiel
Kommentar schreiben
|