47 Ronin |
Enttäuscht fast auf der ganzen Linie
Kategorie:
Filme -
Autor: Michael Spieler - Datum:
Donnerstag, 30 Januar 2014 |
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Kurzinhalt: Eine Truppe von Samurai sucht Rache für den Tod und die Entehrung ihres Herren Lord Asano von Ako, durch den habgierigen Lord Kira von Nagato und seine Hexe. Vom Shogun zum Leben als Ronin – Samurai ohne Herrn – verdammt, bekommen sie von einem Halbblut Hilfe, der seinerseits hoffnungslos in die Tochter von Lord Asano verliebt ist, die schon bald den Todfeind ehelichen soll… Review: ![]() Die Charaktere sind alle relativ uninteressant und durchweg eher mürrisch. Kenau Reeves' Kai ist mürrisch, Hiroyuki Sanadas Ôishi (Anführer der Ronin) ist mürrisch, die Lords, samt Shogun Tsunayoshi (Cary-Hiroyuki Tagawa, "Revenge"), sind mürrisch und die Angebetete ist verzweifelt. Ganz dämlich war auch die Darstellung der Hexe (Rinko Kikuchi, "Pacific Rim"), die sich von Anfang an komplett konträr zu allen anderen Personen verhält, ja wie aus der Zeit (und damit dem Handlungsrahmen) gefallen scheint. Echte Bedrohlichkeit sendet sie jedenfalls nicht aus, sie nervt nur. Im Laufe des Films erfahren wir mehr von Kais Herkunft und seinen Fähigkeiten, die er dann genau Nullkommafünfmal einsetzt. Es reiht sich Fazialpalmierung an Fazialpalmierung. Seufz. Immerhin sieht "47 Ronin" sehr gut aus, wobei die von mir gesehene 3D-Version total aufgesetzt und komplett unnötig ist. Eventuell sollte ich dem Film noch einmal in 2D ansehen; gerade die Actionszenen waren zu oft zu verwaschen und aufdringlich in 3D. Wenn man denn nur etwas mehr Zeit hätte, die großartig detailliert gestalteten Schauplätze auf sich wirken zu lassen, und ein Gefühl für deren Aufbau bekäme. So verkommen sie zu Kulissen durchchoreografierter Einzel- und Massenkämpfe. Es ist der erste abendfüllende Kinofilm für Regisseur Carl Rinsch ("Ist hier einer der 'Rinsch' heißt?" xD, SCNR), der hier - so scheint es - separate Elemente gedreht hat, weil sie cool sind, und diese dann vor dem Hintergrund der Fahrt zum Endkampf lose verbindet. Es gibt hier keine Überraschungen und bei durchgehend ernster Stimmung und ernsten Figuren, wenig Ernstzunehmendes. Furchtbar bemüht. Es wundert mich auch, dass das das Beste sein soll, das Stuart Baird ("James Bond 007 - Skyfall") im Schneideraum aus dem Material machen konnte. ![]() Fazit: "47 Ronin" verspricht mehr zu sein als er ist, und enttäuscht dadurch fast auf ganzer Linie. Wer gehofft hat, Keanu Reeves in einer neuen ikonischen Rolle zu erleben, bekommt nur einen lauwarmen Aufguss eines Helden. Der Film sieht zwar gut aus, ist aber inkohärent und geht unnötiger Weise auf störendes 3D. Ausstattung und Produktionswerte insgesamt sind wirklich hoch, doch die Version der Geschichte wird ihnen leider nicht gerecht. Wertung:4 von 10 Punkten
Michael Spieler
(Bilder © 2014 Universal Pictures International)
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