Phantom |
Mäßiger, dürftig inszenierter U-Boot-Thriller
Kategorie:
Filme -
Autor: Björn Flügel - Datum:
Dienstag, 21 Januar 2014 |
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Kurzinhalt: 1968: Bevor der sowjetische U-Boot-Kommandant Demi Zubov in den Ruhestand tritt, wird er auf eine letzte geheime Mission geschickt. Einige als Techniker getarnte KGB-Agenten, angeführt von dem radikalen Bruni, begleiten die Fahrt. Es stellt sich heraus, dass das Boot eine neue Tarntechnologie namens "Phantom" testen soll. Diese ermöglicht es, das Sonar anderer Schiffe zu täuschen, indem gefälschte akustische Signale ausgesendet werden. Doch Bruni verfolgt noch ein weiteres Ziel: Nachdem er die Gewalt über das U-Boot und dessen Nuklearwaffen an sich gerissen hat, will er einen Krieg zwischen China und den USA anzetteln… Review: ![]() Die Voraussetzungen zu Todd Robinsons "Phantom" sind jedenfalls nicht schlecht. Der Cast, u.a. bestehend aus Ed Harris, William Fichtner und David Duvochny lässt durchaus aufhorchen. Weiterhin hatte Robinson die Möglichkeit, an Bord eines echten sowjetischen Jagd-U-Bootes, also quasi an Originalschauplätzen zu drehen. Der Plot ist brisant, zumal ihm angeblich eine wahre historische Begebenheit zugrunde liegt. (Die Wahrheit jedoch ist, dass sich der Film lediglich auf Hypothesen stützt.) Und tatsächlich ist "Phantom" in mancher Hinsicht delikat. Insbesondere die Kulisse eines originalen U-Bootes gefällt. Die zahlreichen Details wie einzelne Schraubräder, Beschriftungen, Schalter, Beleuchtungen oder Schmutzspuren hätte kaum ein Set-Designer derart authentisch nachempfinden können. Die Szenen im Inneren des Bootes sind somit die absoluten Highlights des Films. Auch Ed Harris' Performance als unbeugsamer, vom Schicksal gebeutelter Kapitän weiß zu gefallen. Er überzeugt als Charakter und wertet die vergleichsweise billige Independent-Produktion durch seine Präsenz deutlich auf. ![]() Die dürftig gezeichneten Figuren erschweren es dem Zuschauer erheblich, mitzufiebern – und dort, wo Robinson versucht, sie mit einem Profil zu versehen sowie eine Dynamik zwischen den Charakteren auszuarbeiten, die Kontroverse zwischen Harris und Duchovny zu pointieren, scheitert er kläglich. Dass sich die Welt am Rande eines Weltkrieges befindet, kommt überdies kaum zum Tragen. Anstatt die Gefahrensituation adäquat in Spannung und Dramatik umzuwandeln, beschränkt sich Robinson vornehmlich darauf, seine Protagonisten abgedroschene Phrasen ausstoßen zu lassen. Selbst durch das Abfeuern der Rakete wird man als Zuschauer nicht gefesselt, da man sich ohnehin darüber im Klaren ist, dass nichts passieren wird. Nachdem das Boot schließlich auf den Meeresgrund abgesunken ist und die Mannschaft dem Tod ins Auge blickt, wird abermals ersichtlich, das Robinson mit dem Film glattweg überfordert ist, dass er kein Gespür dafür hat, mit den Gefühlen seines Publikums zu spielen. Also betrachtet man völlig teilnahmslos, wie die Crew dahinsiecht. Mit der Finalszene, (Achtung, Spoiler!)in der die tote Crew geborgen wird und Fichtner salutiert (Spoiler Ende), setzt er einen grotesken Schlusspunkt hinter einen Film, der müßiger kaum sein könnte. Fazit: ![]() Wertung:4 von 10 Punkten
Björn Flügel
(Bilder © 2014 20th Century Fox)
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