Carrie |
Weniger Remake als einfallslose Kopie des Originals
Kategorie:
Filme -
Autor: Bettina Schwarzkopf - Datum:
Donnerstag, 05 Dezember 2013 |
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Kurzinhalt: In Chamerlain, Maine, lebt Carrie White, die dank ihrer komisch behüteten Erziehung nicht nur seltsam ist, sondern auch seltsam auf ihre Umgebung wirkt. In der Highschool gilt sie dadurch als Außenseiterin, schafft es aber ihren Schulalltag unauffällig zu bestreiten bis zu dem Tag, an dem Carrie ihre Periode bekommt. Da ihr niemand zuvor erklärt hat, was passiert, wenn ein Mädchen zur Frau wird, denkt Carrie sie muss wegen all des Blutverlusts sterben. Klar, dass sich ihre gehässigen Mitschülerinnen sofort auf sie stürzen und Tampons nach ihr werfen. Lediglich die Sportlehrerin Miss Desjardin unterbricht das bösartige Spektakel, nimmt sich Carrie an und bestraft die Mädchen mit dem Ausschluss vom Abschlussball. Was dabei nicht bedacht wurde, eines der Mädchen hat das kaltherzige Schauspiel mit dem Smartphone gefilmt und bei YouTube online gestellt. Nicht nur brechen bald darauf wüste Beschimpfungen und schallendes Gelächter auf Carrie herein, nein, sie entdeckt dabei auch ihre telekinetischen Fähigkeiten kennen. Angesichts der Situation werden ihre Kräfte immer stärker. Doch dann wird Carrie aus ihrem Trott herausgerissen als Sue Snell, scheinbar hat sie wegen der Attacke im Duschraum der Turnhalle ein schlechtes Gewissen bekommen, Carrie das Angebot unterbreitet mit ihrem Freund Tommy Ross zum Abschlussball zu gehen… Review: ![]() Des Weiteren zieht sich alles unglaublich in die Länge. Zwischen dem Punkt, an dem Carrie ihre Kräfte entdeckt und Sue auf die Boyfriend-Sharing-Idee kommt und dem Punkt, an dem Carries Kräfte sich in einem Zornesausbruch bündeln, liegen etwa 50 Minuten an völligem nichtssagendem Blafasel. Selbst wenn der Film mit besten Absichten der Beteiligten gedreht worden ist, um letztlich eine moderne Variante des Klassikers zu liefern, so scheitert er bereits am Skript. Autor Roberto Aguirre Sacasa hat nicht versucht innovativ zu sein, sondern hat Sätze mit heutigem Wortschatz frisiert und aktuelle Komponenten wie Smartphones, Internet und dem damit verbundenen Youtube eingebunden. Man könnte fast meinen der Film von 1976 wurde wie das Tafelsilber aus Großmutters Tellerschrank noch einmal aufpoliert und eingesetzt. Vernachlässigt wurde dabei die Atmosphäre. Genau, wie Omas Silber nur im Kerzenschein am besten wirkt, wirkt ein Horrorfilm nur mit einer ordentlichen Portion Grusel und Gänsehaut. Beides ist in "Carrie" nicht vorhanden. Daher hätte man anstatt auf eine Vielzahl von Zeitlupenaufnahmen, auf mehr Raffinesse setzen sollen. Aber auch das Casting ist mehr schlecht als recht verlaufen. An erster Stelle wäre die meiner Meinung nach Fehlbesetzung der Hauptdarstellerin mit Chloe Grace Moretz zu nennen. Moretz ist für die Rolle der Carrie White einfach zu hübsch. Wenn sie nicht die abgenutzte Kleidung tragen würde, könnte sie glatt als Kapitän des Cheerleaderteams durchgehen. Zudem geistert sie bis zum Showdown mit aufgerissenen Augen und einer Sabberlippe über die Leinwand, die sie eher limitiert wirken lassen, als eine Außenseiterin. ![]() Fazit: Eigentlich ist "Carrie" keinen Gang ins Kino wert, denn wenn man "Carrie" von 1976 gesehen hat, dann hat man auch die neue Variante gesehen. Kimberly Peirce hat nichts Neues oder Innovatives zur Story beigetragen, sodass der Film sinnlos und langweilig wirkt. Man kann also durchaus behaupten, dass "Carrie" von 2013 wie eine Art blutiger Fehlzünder daherkommt: Die Katastrophe bleibt aus, aber überzeugen oder gar mitreißen kann der Film in keinster Weise. Wertung:4 von 10 Punkten
Bettina Schwarzkopf
(Bilder © 2013 Sony Pictures)
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