Sahara – Abenteuer in der Wüste |
Ein etwas bemüht wirkendes Wüstenabenteuer
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Samstag, 07 Dezember 2013 |
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Kurzinhalt: Dirk Pitt, Al Giordino und Rudi Gunn arbeiten für eine Bergungsfirma, die darauf spezialisiert ist, alte Schiffswracks und gesunkene Schätze zu bergen. Während eines Einsatzes an der Küste Afrikas wird Dirk zufällig Zeuge, wie Eva Rojas von den Schergen eines Warlords angegriffen wird, und rettet sie. Eva ist Ärztin der WHO, und einer Seuche auf der Spur, die sich in Mali ausbreitet – doch bisher war die WHO nicht damit erfolgreich, für sie und ihren Kollegen eine Einreisegenehmigung zu erwirken. Zugleich stößt Dirk auf einen neuen Hinweis bezüglich eines sagenumwobenen Schiffes aus dem amerikanischen Bürgerkrieg. Ist es möglich, dass es dieses nach Afrika verschlagen hat, und es einst an der Küste eines kleinen Flusses gestrandet ist? Er möchte dieser Spur unbedingt nachgehen, und bricht zusammen mit Al und Rudi auf. Auch Eva und ihr Kollegen schließen sich ihnen an, führt es doch auch die Schatzsucher nach Mali. Doch General Kazim passt es überhaupt nicht, dass die Ärzte der WHO in seinem Land herumschnüffeln – hat er doch ein Geheimnis zu verbergen… Review: ![]() Die Schauspieler machen ihre Sache ebenfalls ganz ordentlich, und tun mit den leider wenig interessanten Charakteren die sie darstellen ihr bestes. Am besten hat dabei für mich noch Penélope Cruz abgeschnitten, was jedoch sicherlich zum Teil auch daran liegen dürfte, dass ihre Figur noch mit die interessanteste war – ist sie doch eine furchtlose WHO-Ärztin, die dem Wohl der Menschen alles andere unterordnet, inklusive ihrer Sicherheit. Für mich war sie damit die eigentliche, echte Heldin dieser Geschichte. Matthew McConaughey ist auch nicht schlecht, aber für den Leading Man in solch einem Abenteuer fehlte es der Figur irgendwie an Ecken und Kanten und an etwas Besonderem. Zudem hätte seine Performance etwas charmanter ausfallen dürfen. Gut gefallen hat mir auch das Set der Sondermüllvernichtungsanlage. Das hatte für mich etwas von den typischen riesigen Bauten von Bond-Bösewichten. Jedenfalls fand ich das Set sehr beeindruckend, und gut gemacht. Die Handlung an sich birgt zwar einige Probleme in sich (dazu gleich mehr), und vor allem der Einstieg hätte ruhig flotter ausfallen dürfen. Meines Erachtens dauert es doch etwas zu lang, ehe die Handlung so richtig in Schwung kommt. Dennoch wurde "Sahara" wenigstens nie langweilig, und bot stellenweise sogar gute Unterhaltung. Ganz besonders stachen dabei für mich die Rettung von Eva als sie im Brunnen festsitzt sowie der erste Showdown an der Sondermüllvernichtungsanlage hervor. Im Gegensatz dazu wirkte die finale Konfrontation irgendwie angetackert. Die letzte wesentliche Stärke des Films ist dann die Filmmusik von Clint Mansell. Wie beim Film selbst waren es auch hier vor allem vereinzelte Stücke, die mich begeistern konnten, wie z.B. die Musik in der Nacht (bevor Eva in den Brunnen hinabsteigt), oder auch das Klagelied nach dem Tod einer Figur, das mit einer wundervollen Frauenstimme unterlegt ist. Das war wirklich wunderschön, und sehr stimmungsvoll. ![]() Die wahren Probleme des Films liegen jedoch im Drehbuch (bzw. dem als Vorlage dienendem Roman?) und der Inszenierung. Fangen wir mit letzterer an. Die ruhigen Szenen fängt Breck Eisner ja eigentlich ganz gelungen ein. Die Action wirkte auf mich aber oftmals hilflos, wurde sie von ihm doch meines Erachtens ohne ein Gespür für Erzählfluss und Dramatik teilweise fast bis zur Unkenntlichkeit zerstückelt. Ganz besonders schlimm war das bei der Verfolgungsjagd mit den Booten. Achtet man drauf, wie oft da geschnitten wird. Nicht selten finden sich da fünf Cuts bzw. Szenenwechsel innerhalb von ein bis zwei Sekunden! Zumindest mich haben diese ständigen Schnitte mit der Zeit enorm gestört, ich fand es sehr irritierend, und es wirkte auf mich einfach nur unbeholfen und amateurhaft, so als würde er verzweifelt versuchen, damit die Dynamik dieser Szenen zu erhöhen. Stattdessen hat er die Action meines Erachtens mit diesem Stilmittel vielmehr ruiniert, da die Szenenwechsel ungemein sprunghaft und willkürlich sind und damit den Erzählfluss unterbrechen. Der letzte Schwachpunkt ist dann die Handlung, genauer gesagt ein ganz wesentlicher Punkt davon: Denn "Sahara" strotzt nur so vor glücklichen Zufällen. So beginnt der Film ja genau genommen mit einem solchen, als Dirk zufällig dazwischenkommt, als Eva angegriffen wird. Und das ist nur der Anfang! Nachdem Dirk und Al ihr Boot verloren haben stehen just an der Stelle wo sie aus dem Wasser kommen zufällig ein verlassenes Haus mit zwei Kamelen davor herum. Kurz darauf kommen sie rein zufällig genau an jenem Brunnen vorbei, in dem sich Eva versteckt, und retten sie. Auch die Wandmalerei mit dem Schiff finden sie, als ganz zufällig der Fußball in den Felsspalt kullert. Den Vogel schießt dann aber natürlich jene Szene ab, als sie das Dynamit zufälligerweise genau dort zünden, wo sich das Schiff verbirgt, und es so freilegen. Ich meine, ehrlich Leute… die Wüste ist groooooooß. Das war einfach nur lächerlich. Mein letzter Kritikpunkt ist dann das ganze rund um die bevorstehende Verseuchung der Ozeane. Ich meine… echt jetzt? Meinten die Macher etwa wirklich, die Verseuchung des Grundwassers in Afrika wäre als Bedrohung nicht schlimm genug, bzw. das wäre dem Kinozuschauer egal? Musste es unbedingt gleich die ganze Welt betreffen? Dass man meinte, diesen Schritt nötig zu haben, fand ich einfach nur traurig, wenn nicht gar beleidigend. Fazit: ![]() Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universum Film)
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