The Day |
Packender Independent-Endzeit-Horror
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Montag, 28 Oktober 2013 |
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Kurzinhalt: Eine Gruppe von fünf Überlebenden sucht, in einer kargen, trostlosen postapokalyptischen Welt nach Nahrung und einem sicheren Unterschlupft. Als sie ein verlassenes Farmhaus mit einem Keller voller Vorräte entdecken, glauben sie einen Volltreffer gelandet zu haben. Als sie die Dosen untersuchen, finden sie jedoch heraus, dass diese nur mit Steinen gefüllt sind. Zudem ertönt ein lauter Alarm. Das Haus ist eine Falle, aufgestellt von einem kannibalistischen Stamm, der dieses Gebiet für sich beansprucht. Vom Alarm angelockt werden die Überlebenden schon bald von den Kannibalen angegriffen. Ein bitterer Kampf ums Überleben beginnt… Review: ![]() Woran sich die Geister wohl ganz besonders scheiden werden, dürfte die Inszenierung sein. Regisseur Douglas Aarniokoski setzt auf stark ausgewaschene Farben und ein überwiegend graues Bild, um die Trostlosigkeit dieser postapokalyptischen Welt auch visuell zu vermitteln. Dies dürfte wohl manchen als Stilmittel etwas zu aufdringlich sein und dem Film einen vergleichsweise öden, monotonen Look geben. Zudem ist dieses Stilmittel gerade auch innerhalb des Endzeit-Genres mittlerweile doch schon ein wenig verbraucht (siehe "The Road", "The Book of Eli" oder auch "Hell"). Punkte für Originalität heimst er damit jedenfalls mittlerweile keine mehr ein (auch wenn man diesbezüglich bedenken muss, dass der Film bereits 2010 gedreht wurde). Dennoch konnten mir die hier präsentierten Bilder sehr gut gefallen und halte ich dieses Stilmittel insgesamt zwar innerhalb des Genres mittlerweile für wohlbekannt, aber auch noch nicht derart verbraucht, als dass es mich stören und/oder mir unangenehm auffallen würde. Langsam aber sicher darf man es damit dann zwar wieder sein lassen, ehe es einfach nur mehr einfallslos wirkt, bei "The Day" war dieser Punkt aber zumindest für mich noch nicht erreicht, und stellte die farblos-karge Inszenierung für mich einen Pluspunkt dar. Als einen eben solchen würde ich auch die Figuren sehen. Bei weitem keine reinen, klischeehaften und/oder eindimensionalen Pappkameraden, agieren sie überwiegend nachvollziehbar, und wusste mir auch die Dynamik innerhalb der Gruppe zu gefallen – wobei vor allem jene Szenen bestechen, als sie erkennen, dass eine/r von ihnen nicht das ist, was er/sie vorgibt zu sein. ![]() Auch wenn es in "The Day" einiges an Action gibt, ist er doch ein vergleichsweise ruhiger Film, der in erster Linie von seinem Gefühl der Trostlosigkeit und Ausweglosigkeit lebt. Zudem zeigt der Film – wie es für solch ein postapokalyptisches Szenario ja eigentlich auch zum guten Ton gehört – sowohl die besten als auch die schlechtesten Eigenschaften, zu denen der Mensch fähig ist, auf. Trotz einiger actionreichen Momente und ein paar tollen "kills" die beim /slash Filmfestival wohl Szenenapplaus geerntet hätten, geht es "The Day" eher darum, eine bestimmte Stimmung und Atmosphäre zu vermittelt – was ihm meines Erachtens sehr gut gelang. Dennoch sollten Actionjunkies dies im Hinterkopf behalten, um nicht zu enttäuscht zu werden. Im Vergleich zu z.B. "The Road" ist er zwar actionreicher, dennoch ist er diesem näher als z.B. einem "Book of Eli". Neben der zwar "nur" sporadisch eingestreuten, aber dennoch überzeugenden Action gelingt es "The Day" vor allem in einzelnen phantastischen Momenten, für eine gehörige Portion an Spannung zu erzeugen. Auch hier gilt wieder: Das Belagerungsszenario ist innerhalb des Genres keinesfalls neu, dennoch gelingt es Douglas Aarniokoski, es zu seinem Vorteil zu nutzen und auch das letzte Quentchen Spannung daraus hervorzupressen. Und auch innerhalb der Gruppe kommt es zunehmend zu Konflikten, die dann auch zu einer der spannendsten und insgesamt besten Szenen des Films führt (das Verhör). Mein einziger echter Kritikpunkt ist das doch sehr vorhersehbare, klischeehafte Ende einer gewissen Figur. Ich meine… angesichts ihres Verhaltens musste es ja fast so kommen. Eine solche Person darf halt in solchen Filmen nicht überleben sondern muss ihre gerechte Strafe erhalten. Diese Art des moralisierenden Endes fand ich doch eher schade. Die letzte Einstellung an sich war dann aber wieder phantastisch, und bot einen großartigen Abschluss eines sehr gelungenen Films. Fazit: ![]() Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2013 Splendid Film)
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