Kiss of the Damned |
Altmodischer, romantisierender Vampir-Film
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 08 Oktober 2013 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]()
Kurzinhalt: Der Drehbuchautor Paolo lernt eines Abends die verführerische Djuna kennen. Sie verbringen einen schönen Abend zusammen, doch als sie beginnen sich zu küssen weist sie ihn plötzlich ab und bittet ihn zu gehen. Doch Paolo lässt nicht locker – er ist von ihr fasziniert und möchte sie unbedingt kennenlernen. Daraufhin weiht sie ihn in ihr Geheimnis ein: Sie ist ein Vampir. Anfangs hält Paolo dies verständlicherweise für einen Scherz – ehe sie sich beim Liebesakt vor seinen Augen verwandelt. Doch trotz dieser Offenbarung kann Paolo einfach nicht von Djuna lassen – und lässt sich schließlich von ihr ebenfalls in einen Vampir verwandeln. Kurz darauf zieht er in ihr Haus ein und erfährt, dass es eine Art Geheimgesellschaft der Vampire gibt, die den Augen von normalen Menschen üblicherweise verborgen ist. Eine Zeit lang genießen Djuna und Paolo ihr gemeinsames Vampir-Legen – ehe Djunas problemgebeutelte Schwester Mimi vor der Tür steht und die traute Zweisamkeit stört… Review: ![]() Dementsprechend ist "Kiss of the Damned" mindestens so sehr eine Romanze wie Drama und/oder Horrorfilm – und wird von Regisseurin Xan Cassevetes (Tochter von Schauspieler und Regisseur John Cassevetes) auch mit einer Prise Erotik gewürzt. Ihren Film schmückt sie dabei mit wundervollen Bildern, wobei vor allem die satte Farbgebung durchgängig besticht. Generell fand ich Regie und vor allem Kameraführung sehr stilvoll und gelungen. Zudem wechselt sie gekonnt zwischen verschiedensten Stimmungen – mal erotisch-verführerisch, mal bedrohlich, mal tragisch. Sehr gut gefallen hat mir auch die Dynamik zwischen den Figuren, wobei vor allem die intrigante und leicht verrückte Mimi hervorsticht und den Film für mich aufwertet – ohne sie wäre das ganze nämlich doch eine eher unaufregende Angelegenheit gewesen. Auch den SchauspielerInnen gebührt Lob. Die mir bislang unbekannte Joséphine de La Baume spielt ihre Djuna als eher leidgeplagte Vampirin, die Angst hat Paolo in ihr Leben zu lassen. Dank ihrer verführerischen Ausstrahlung kann man zudem Paolos Faszination mit Djuna durchaus nachvollziehen. Milo Ventimiglia spielt ebenfalls gut, allerdings fehlen seiner Rolle die ganz großen Momente, in denen er so richtig glänzen könnte. Wohl auch deshalb hat mich letztendlich eigentlich Roxane Mesquida am meisten beeindruckt. Diese zeigt in "Kiss of the Damned" nämlich eine sehr energiegeladene Performance und schaffte es dank ihres Charmes, dass ich mit ihrer Figur trotz all ihrer Intrigen und ihres schädigenden Einflusses auf Djuna und Paolo zumindest ansatzweise sympathisiert habe. In wichtigen Nebenrollen sind darüber hinaus noch Anna Mouglalis, Michael Rapaport und Riley Keough (deren großem Talent die recht kleine Rolle hier leider kaum gerecht wird) zu sehen. ![]() Fazit: "Kiss of the Damned" erfindet das Rad des Vampir-Films nicht neu, sondern versteht sich vielmehr als nostalgische Hommage an jene Genre-Produktionen, welche Vampir als verführerische Wesen inszenieren. Den ganzen Film umgibt – obwohl er in der Gegenwart angesiedelt ist – ein gewisser 70er Jahre-Flair, der durchaus seinen Reiz hatte. Sehr gut gefallen hat mir die Inszenierung von Xan Cassevetes, die den Film seiner eher romantisch-erotischen Richtung entsprechend sehr stilvoll und farbenprächtig in Szene setzt. Die Stimmung des Films schwankt dabei gekonnt zwischen verführerisch und bedrohlich, zwischen romantisch und tragisch. Die DarstellerInnen haben ebenfalls großen Anteil am Gelingen des Films, wobei für mich aus dem Ensemble insbesondere Roxane Mesquida hevorstach – was jedoch zugegebenermaßen auch einfach damit zusammenhängen könnte, dass ich Mimi für die interessanteste Figur im Film halte. Die Handlung ist hingegen leider nichts besonders; hier betrifft "Kiss of the Damned" doch überwiegend bekannte Pfade, und lässt sich leider auch das eine oder andere Klischee nicht entgehen. Eine längere Dialogszene mittendrin wirkte zudem auf mich wie ein Fremdkörper, und zog ihn kurzfristig herunter. Und auch einen etwas anderen Ausgang des Geschehens hätte ich persönlich vorgezogen. Vampir-Freunden – allen voran von den eher romantisierenden Klassikern – kann "Kiss of the Damned" aber durchaus sanft empfohlen werden. Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2013 Magnet Releasing)
Mitreden! Sagt uns eure Meinung zum Film im SpacePub! Weiterführende Links: Halloween-SPECiAL 2013
Kommentar schreiben
|