Piranha |
Review zu Joe Dante's trashigem "Jaws"-Abklatsch
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Montag, 07 Oktober 2013 |
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Kurzinhalt: Die junge Privatdetektivin Maggie McKeown wird angeheuert, um nach einem jungen Liebespaar zu suchen, das von einer Spritztour in die Wälder von Texas nicht zurückgekehrt ist. Als sie deren Spur verfolgt, trifft sie auf den ortsansässigen Paul Grogan, der sich widerwillig dazu bereit erklärt, sie zu einer verlassenen Forschungseinrichtung des Militärs zu bringen, da Maggie vermutet, dass es die beiden dorthin verschlagen haben könnte. Während sie die Anlage untersuchen, lässt Maggie das Wasser aus dem Pool in den nahegelegenen Fluss abfließen, da sie befürchtet, die beiden könnten vielleicht ertrunken sein. Doch statt Leichen findet man nur ein Skelett. Außerdem stoßen sie in der Anlage auf einen scheinbar verrückten Wissenschaftler, der auf ihre Versuche den Pool zu entleeren panisch reagiert. Kurz darauf erfahren sie auch, warum: Das Militär hat in der Anlage Forschungen an Piranhas betrieben. Diese vermehren sich nun in Windeseile. Als Maggie den Pool geleert hat, sind dabei auch die gezüchteten Piranhas in den Fluss entkommen. Nun gilt es, die Bevölkerung zu warnen, und einen Weg zu finden, die Piranhas auszuschalten, ehe sie das offene Meer erreichen… Review: ![]() Was mir gut gefallen hat, sind die Anspielungen auf "Der weiße Hai" und ähnliche Filme, sowie generell der Humor. Insgesamt hat "Piranha" für mich bei der Zweitsichtung eigentlich als Komödie deutlich besser funktioniert denn als Horrorfilm. Es gibt zahlreiche gelungene Gags und köstliche Dialoge, wie z.B. wenn Maggie den sie und Paul bewachenden Soldaten ablenken soll ("But what if he's gay?"), oder dann beim Piranha-Chaos am Ende ("They're eating the guests, sir."). Was den Horror-Aspekt betrifft, waren es hingegen doch eher nur vereinzelte, sporadische Szenen, die mich überzeugt haben. Ein Moment, an den ich mich z.B. nach all den Jahren immer noch gut erinnern konnte, ist die Szene mit dem sich auflösenden Floß. Die war wirklich klasse. Sehr gut gefällt mir auch nach wie vor der Piranha-Angriff auf das Kinder-Feriencamp. Aus Hollywood ist es man ja eigentlich gewohnt, dass Kindern nichts passieren kann – hier ist es aber durchaus so, dass es das eine oder andere Kind erwischt. Diesen Mut fand ich auch bei der neuerlichen Sichtung sehr erfrischend. Gut gelungen war auch die Szene mit dem Wasserskiläufer. Die Explosion war zwar wieder einmal derart filmtypisch, dass man sie nur aus dem Trash-Aspekt heraus genießen konnte, dennoch war die Szene insgesamt gut umgesetzt. Und auch der Showdown wusste grundsätzlich zu gefallen – wenn die Piranhas auch bei Paul ungewöhnlich lange zu brauchen scheinen, um ihn zu verspeisen. Dennoch war das ein netter Einfall, und bot durchaus einiges an Spannung. ![]() Letztendlich ist dieser Punkt der Hauptgrund, warum "Piranha" für mich doch etwas hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Denn grundsätzlich wären eigentlich alle Zutaten da, die es für ein kultiges Trash-Fest braucht. Eine B-Story die vor Klischees über geheime Experimente des Militärs, verrückte Forscher und so weiter nur so strotzt. Platte Figuren. Ein teilweise unsinniger Plot. Hirnrissige Aktionen der Protagonisten. Dialoge die so schlecht sind, dass sie schon wieder gut sind. SchauspielerInnen die das absurde Geschehen um sie herum völlig ernst nehmen. Eine verrückt-geniale Idee um die Handlung in Schwung zu bringen. Gags und parodistische Anspielungen auf andere Filme. Ein paar kultige Szenen und coole Momente. Und so weiter. Auch Inszenierung, Musik und schauspielerische Leistungen befinden sich mindestens auf brauchbarem Niveau, im Falle von Joe Dantes Regiearbeit sogar noch eine Spur darüber. Zudem gefällt mir die Idee, für einen "Der weiße Hai"-Abklatsch mal nicht eine Kreatur, wie eben einen Hai, einen Orca oder einen Monsteralligator, zu verwenden, sondern gleich einen ganzen Schwarm von gefräßigen kleinen Fischen auf die nichts ahnenden Badegäste los zu lassen. Das Konzept, die Idee und der Wille waren da, und es ist vor allem auch dieser Tatsache zu verdanken, dass "Piranha" einiges an Charme versprüht. Allein: Ganz kann dieser seine Unzulänglichkeiten in meinen Augen leider auch nicht aufwiegen. Fazit: ![]() Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1978 MGM Home Entertainment)
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