The Hole |
Visuell bestechender Jugend-Horror von Joe Dante
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Freitag, 04 Oktober 2013 |
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Kurzinhalt: Die alleinerziehende Susan zieht mit ihren beiden Söhnen Lucas, 10, und Dane, 17, in ein neues Haus in einer verschlafenen Kleinstadt um. Vor allem Dane ist darüber alles andere als erfreut, musste er doch nicht nur seine Freunde in New York City zurücklassen, sondern auch das aufregende Stadtleben. Der Umzug wird ihm deutlich erleichtert, als er die attraktive Nachbarstochter Julie kennenlernt. Beim gemeinsamen Erforschen des Hauses stoßen Julie und die Brüder dann schließlich auf eine geheimnisvolle Falltür. Als sie diese öffnen, finden sie… nichts – im wahrsten Sinne des Wortes. Sie leuchten mit eine Taschenlampe hinein, werfen Dosen hinunter die scheinbar nirgends landen, und lassen selbst eine Kamera an einer Schnur in das Loch hinunter – doch das Ergebnis ist immer das gleiche: Eine undurchdringliche und scheinbar endlose Schwärze starrt ihnen entgegen. Kurz darauf beginnen jedoch alptraumhafte Wesen aus dem Loch emporzusteigen, und die drei zu terrorisieren. Gemeinsam sucht man nach einem Weg, um die Falltür wieder zu verschließen und die Monster wieder in jenes Loch zurückzuschicken, aus dem sie hervorgekrochen sind… Review: ![]() Es gibt ja viele, die dem 3D-Trend – der langsam aber sicher ohnehin schon wieder abzuflauen scheint – skeptisch gegenüberstehe. Ich schaue fast jeden Film bei dem sich mir die Gelegenheit bietet in dem Format, und habe ebenfalls schon zahlreiche Enttäuschungen erlebt – gerade auch bei den nachträglichen Konvertierungen. "The Hole" beweist aber wieder einmal, was mit dem Effekt mit einem kompetenten Regisseur, der die Möglichkeiten aber auch Beschränkungen dieser Technologie versteht, herauszuholen ist. Egal ob das tiefe Loch, die plastischen Monster-Kreaturen, vor allem aber dann das surreale Finale in einer Art Traumwelt – Joe Dante versteht es wirklich, die 3D-Technologie zu nutzen, um den visuellen Aspekt seines Films aufzuwerten. Aber auch davon abgesehen hat er sich einige interessante optische Spielereien einfallen lassen. So bewegt sich z.B. ein kleines Geister-Mädchen, dass die drei heimsucht, irgendwie ein bisschen ruckelnd – so als hätte er die entsprechenden Szenen mit weniger Bildern in der Sekunde gedreht, statt der üblichen 24. Ein ungewöhnlicher und auch irgendwie gruseliger Effekt, da dadurch auch visuell der Eindruck vermittelt wird, dass dieses Wesen irgendwie nicht in "unsere" Welt gehört. Optisch am beeindruckendsten ist dann aber das Finale. Ich muss gestehen: Als deutlich wurde, dass man am Ende des Films ins Loch hinabsteigen würde, war ich anfangs sehr skeptisch – da ich eigentlich den ganzen Film über genau das befürchtet hatte und dachte, es sei besser, wenn uns was auch immer sich im Loch befindet verborgen bleibt. Die entsprechenden Szenen waren dann visuell aber derart beeindruckend – nicht nur wegen dem 3D, sondern auch wegen ihrer surrealen Qualität – dass ich meine Meinung schnell revidieren musste. Zumal dieses Finale irgendwie typisch Dante ist, und er vor allem dort jene Skurrilität die viele seiner Filme auszeichnen so richtig ausleben kann. ![]() Zumal "The Hole" noch über eine ganz wesentliche Stärke verfügt: Er will nicht einfach nur gut unterhalten und/oder den Zuschauer erschrecken. Vielmehr vermittelt der Film durchaus auch eine Message. Auch diese mag sich in erster Linie an Kinder und Jugendliche richten, sollte aber auch an Erwachsenen nicht gänzlich verloren sein. Denn der Horror ist in "The Hole" nicht willkürlich sondern steuert auf eine clevere und gut durchdachte Auflösung hin, die jeder Zuschauer wohl früher oder später selbst schon erahnen wird. Auch hier hebt sich "The Hole" wohltuend vom Genre-Bodensatz ab. Die schauspielerischen Leistungen können ebenfalls gefallen. Chris Massoglia mag zwar ein bisschen blass bleiben, Haley Bennett und Nathan Gamble und Teri Polo machen dieses Manko aber wieder wett. In einer Nebenrolle ist zudem natürlich auch wieder Joe Dante's "Glücksbringer" Bruce Dern mit von der Partie. Leider ist dieser auch zugleich mein erster wesentlicher Kritikpunkt. Seine Figur wirkt doch vergleichsweise unnötig – und leider auch dumm, da den drei Hauptprotagonisten danach etwas gelingt, das er offenbar nie geschafft hat. Auch bekommen sie von ihm eine Information, wo man sich schon fragen muss: Woher wollte er das wissen? Generell hat mich das mit dem zusammengesetzten Puzzlebild überhaupt nicht überzeugt; es wirkt sehr konstruiert und das einzige Plotelement, dass nicht wirklich Sinn ergeben will. Besonders tragisch ist es insofern, als es eigentlich völlig unnötig ist. Man hätte das rausstreichen können, und "The Hole" hätte nichts verloren. Das gleiche gilt eben leider auch für Creepy Carl, dem doch ein gewisser Rothemden-Charakter anhaftet. Von diesen Mankos abgesehen hat mir "The Hole" aber sehr gut gefallen. Fazit: ![]() Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2013 Ascot Elite Home Entertainment)
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