Jurassic Park
Review zu Steven Spielbergs Dino-Meisterwerk Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 05 September 2013
 
Jurassic

 
Jurassic Park
Originaltitel: Jurassic Park
Produktionsland/jahr: USA 1993
Bewertung:
Studio/Verleih: Amblin Entertainment/Universal Pictures
Regie: Steven Spielberg
Produzenten: U.a. Kathleen Kennedy & Gerald R. Molen
Drehbuch: David Koepp, nach dem Roman von Michael Crichton
Filmmusik: John Williams
Kamera: Dean Cundey
Schnitt: Michael Kahn
Genre: Abenteuer
Kinostart Deutschland: 02. September 1993
Kinostart USA: 11. Juni 1993
Laufzeit: 127 Minuten
Altersfreigabe: Ab 12 Jahren
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, Blu-Ray 3D, DVD, Blu-Ray (Trilogie-Box), DVD (Trilogie-Box), Soundtrack, Romanvorlage
Mit: Sam Neill, Laura Dern, Jeff Goldblum, Richart Attenborough, Bob Peck, Martin Ferrero, Joseph Mazzello, Ariana Richards, Samuel L. Jackson, BD Wong, Wayne Knight, Jerry Molen u.a.


Kurzinhalt: Der exzentrische Milliardär John Hammond lässt auf einer Insel nahe Costa Rica einen ganz besonderen Freizeitpark entstehen. Um seine Geldgeber zu überzeugen, lädt er ein paar Experten und Wissenschaftler für einen Testlauf in den "Jurassic Park". Die beiden Paläontologen Dr. Alan Grant und Dr. Ellie Sattler sowie der Mathematiker und Chaos-Theoretiker Dr. Ian Malcolm kommen zu Beginn gar nicht aus dem Staunen heraus, als sie die Hauptattraktionen des Parks zum ersten Mal erblicken: Lebende Dinosaurier! Hammonds Wissenschaftlern ist es gelungen, aus in Bernstein eingeschlossenen Insekten Dinosaurier-Blut – und damit DNA – zu entnehmen, und daraus dann Dinosaurier zu klonen. Die Palette reicht dabei von Pflanzenfressern wie Brachiosaurus und Triceratops über den majestätischen Tyrannosaurus Rex bis hin zu den möglicherweise gefährlichstem damals lebenden Raubtier, dem Velociraptor. Zusammen mit Hammonds Enkelkindern Tim und Lex begeben sich die drei Wissenschaftler sowie der Firmenanwalt Donald Gennaro auf eine Tour durch den Park. Während dieser zieht ein Sturm auf die Insel. Ein Saboteur sorgt zudem dafür, dass die Stromversorgung im Park – inklusive der Zäune – ausfällt. Schon bald beginnen die Dinosaurier, aus ihren Gehegen auszubrechen – und für die Besucher beginnt ein Kampf ums nackte Überleben…

Review: Vor 20 Jahren eroberten die Dinosaurier die Kinoleinwand.Jetzt ist "Jurassic Park" also auch schon wieder 20 Jahre alt. Wie doch die Zeit vergeht! Vor 20 Jahren – damals noch im jungen Alter von 13 – waren Kinobesuche für mich nicht, so wie heutzutage, die Regel, sondern eher die Ausnahme. Ein "Luxus", den ich mir damals auch eher mit meinen Eltern als mit meinen Freunden gegönnt habe. Aber "Jurassic Park", der musste sein – und so erinnere ich mich eigentlich noch recht gut an diesen Kinobesuch. Wie wohl viele war auch ich als kleiner und in weiterer Folge dann auch nicht mehr ganz so kleiner Junge von Dinosauriern fasziniert. Besonders gut in Erinnerung habe ich vor allem noch eine Illustration in einem meiner Dinosaurier-Bücher, die den blutigen Kampf zwischen einem Triceratops und einem Tyrannosaurus Rex gezeigt hat (ich habe mal schnell die Google-Suche angeworfen, aber ohne den Namen des Zeichners ist es wohl aussichtslos). Ein Bild, das meine Phantasie angeregt hat und mich fragen ließ, wie es damals wohl gewesen sein mag. So gesehen hat "Jurassic Park" mir – wie wohl auch vielen anderen – einen Kindheitswunsch erfüllt, denn zum ersten Mal konnte man lebensechte Dinosaurier auf der Kinoleinwand bewundern.

Auch Steven Spielberg war als Kind von Dinosauriern faszinierend – und deshalb bei "Jurassic Park" mit besonders viel Elan und Herzblut dabei. Etwas, dass man meines Erachtens an allen Ecken und Enden des Films spüren kann. Das Ergebnis ist perfekte Blockbuster-Unterhaltung, und ein letztes Aufbäumen jenes Spielbergs, der uns "Der weiße Hai", "Jäger des verlorenen Schatzes", "E.T. – Der Außerirdische" und zahlreiche andere Klassiker und Meisterwerke des Unterhaltungsfilms beschert hat – ehe er danach zunehmend ernstere Töne in seiner Arbeit anzuschlagen begann. Natürlich gab es auch danach von ihm noch zahlreiche gelungene Blockbuster-Filme; nicht wenige von ihnen zählte ich auch jeweils zu den besten Filmen des jeweiligen Jahres. Doch egal ob "Minority Report", "Krieg der Welten", "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" oder auch "Tim und Struppi", ähnliche Höhen wie hier hat er danach meines Erachtens – zumindest bislang – nie wieder erreicht. Generell halte ich "Jurassic Park" für eine hell strahlende Perle der Popcorn-Unterhaltung. Steven Spielberg macht hier so viel richtig, was andere Regisseure nach ihm oftmals scheinbar vergessen haben. Einer der offensichtlichsten Aspekte, und zugleich für mich eine der größten Stärken des Films, ist der Aufbau – und zwar sowohl im Großen wie auch im Kleinen. So nimmt sich Steven Spielberg hier ausreichend Zeit, um die Welt, die Figuren usw. vorzustellen. Von der kurzen Attacke zu Beginn des Films abgesehen vergeht rund eine Stunde bis zum ersten großen Angriff. Bis dahin haben wir schon so viel Zeit mit den Figuren verbracht und sie so gut kennengelernt, dass sie uns richtig ans Herz gewachsen sind.

Nicht nur Alan und Ellie, auch der Zuschauer kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.Von der Vorstellung der Figuren und des Settings abgesehen wird die erste Stunde vor allem von einem "sense of wonder" bestimmt, den ich für "Jurassic Park" ebenfalls für essentiell halte. Wie zuvor schon geschrieben: Lebende Dinosaurier – das ist der Traum von vielen Jungs und Mädels (wir wollen hier ja keinen Geschlechter-Vorurteilen frönen). Natürlich darf man sie da nicht nur als Mosnter bzw. als die Bösewichte des Films in Szene setzen, sondern muss auch ihre "Wiederauferstehung" gebührend feiern. Zwar gibt es auch im späteren Verlauf des Films immer wieder mal Szenen, die diesen "sense of wonder" verströmen, der überwiegende Anteil davon findet sich aber in der ersten Hälfte, und insgesamt ist wohl keine Szene mehr so stark und wirkungsvoll, wie der erste offenbarende Blick auf die Dinosaurier. Wie Grant ungläubig in die Ferne schaut, die Brille abnimmt, aufsteht, Ellie Sattlers Kopf dreht… und dann erhaschen wir unseren ersten Blick auf "echte" Dinosaurier. Selbst beim x-ten Ansehen verfehlt diese Szene bei mir die gewünschte Wirkung (die sie neben der Inszenierung sicherlich auch zu einem Großteil der Filmmusik von John Williams verdankt; zu dieser dann gleich noch etwas ausführlicher) nicht, und bekomme ich eine Gänsehaut.

Eine weiterer wesentlicher Punkt sind die Details. Denn das was ich zuvor über den Aufbau geschrieben habe, gilt nicht nur für den Film an sich, sondern geht auch bis zu einzelnen Szenen und/oder kleinen Details hinunter. Nehmt z.B. das Skelett des Tyrannosaurus Rex in der Rotunda, das uns bereits einen Eindruck der Größenverhältnisse vermittelt. Oder auch der kurze Schwenk hinunter zu jenem Knopf, der den Strom an den Elektrozäunen wieder einschaltet, während Timmy diesen hinunterklettert. Es sind kleine Details wie diese, welche Spielberg inszenatorische Cleverness offenbaren, und "Jurassic Park" für mich u.a. so auszeichnen. Eine weitere wesentliche Stärke sind natürlich die Spezialeffekte. Es ist doch wirklich erstaunlich. Der Film hat mittlerweile 20 Jahre auf dem Buckel, aber die CGI-Dinosaurier sehen hier um einiges überzeugender aus als in jüngeren Produktionen, wie z.B. den TV-Serien "Primeval" und "Terra Nova", der losen Bradbury-Verfilmung "A Sound of Thunder" (wobei die mittlerweile auch schon wieder 8 Jahre alt ist), oder selbst Peter Jacksons "King Kong" (auch wenn es da zugegebenermaßen eine knappe Angelegenheit ist; angesichts der mehr als 10 Jahren die zwischen den beiden Filmen liegen ist dies dennoch bemerkenswert). Ich weiß nicht genau, was die CGI-Zauberer bei "Jurassic Park" richtig gemacht haben, was so viele andere Effektkünstler falsch machen. Jedenfalls wirken die Spezialeffekte in "Jurassic Park" nach wie vor absolut auf der Höhe der Zeit.

Neben den CGI-Effekten können vor allem auch die animatronischen Puppen begeistern.Neben den CGI-Effekten gilt dies insbesondere auch für die zahlreichen Szenen mit Dinosaurier-"Puppen". Egal ob das Raptoren-Baby, der am Boden liegende Triceratops oder natürlich der lebensgroße T-Rex, die animatronischen Dinos sehen einfach nur phantastisch und absolut lebensecht aus. Mit ihren Texturen, dem echten Gewicht, den zahlreichen Details auf der Haut usw. erreichen diese einen Photorealismus, den CGI bis heute meines Erachtens – trotz Errungenschaften wie "Gollum" – noch nicht erreicht hat. Was bezüglich der lebensecht wirkenden Dinosaurier jedoch bei aller Brillanz der Spezialeffekte (egal ob "Puppen" oder CGI) auch nicht vergessen werden darf, ist das Sound Design. Die Jungs und Mädels dieser Abteilung sind für mich wenn es um "Jurassic Park" geht so etwas wie die unbesungenen Helden. Keiner von uns kann wissen, wie Dinosaurier geklungen haben – aber die Töne die man sich für sie ausgedacht hat wirken absolut stimmig, plausibel – und sind teilweise, dort wo sie es sein sollen, absolut angsteinflößend. Zudem wurde fast jede Dino-Art mit einem anderen Klang versehen, und generell bleiben diese einem im Gedächtnis haften.

Was "Jurassic Park" zweifellos ebenfalls auszeichnet, ist die Fülle an großartigen, denkwürdigen Momenten. Der bereits erwähnte erste Blick auf "echte" Dinosaurier. Die Geburt des Raptors. Das Jurassic Park-Tor. Die Behandlung des Triceratops. Und und und. Jene Szene, die dann aus dem Film richtiggehend heraussticht, ist aber zweifellos die T-Rex Attacke zur Mitte des Films. Es ist nicht so, da alles was danach kommen würde schlecht und/oder langweilig wurde; überhaupt nicht. Dennoch war diese Szene wohl der – nicht nur – spannungstechnische Höhepunkt des Films, da einfach nur perfekt und absolut brillant umgesetzt. Wie die Autos vor dem T-Rex-Gehege stehen bleiben. Das immer lauter werdende Stampfen. Die Ringe im Wasserglas. Der Griff der T-Rex-Klaue an den Zaun, was sowohl uns als auch den Figuren verdeutlicht, dass dieser nicht unter Strom steht. Wie er plötzlich vor dem Auto steht. Das tiefe, unheilverkündende Grollen. Wie sich die Pupillen im Licht der Taschenlampe verkleinern (da wären wir wieder beim Stichwort Details). Wie sein Kopf gegen die Dachscheibe des Autos schlägt und die Kinder diese mit Händen und Füßen quasi als Schild nach oben halten. Und dann darf sich Spielberg an seinem Anwalt bei "Der weiße Hai" rächen in dem er eben diese Figur als erste von einem Dinosaurier verspeisen lässt. Danach geht es spannend weiter. Wie sich Grant und Malcolm die Signalfeuer schnappen. Wie Grant Lex die Hand vor den Mund hält. Wie sie sich kurz darauf abseilen und dem vom T-Rex heruntergefallenen Auto gerade noch so entkommen. Die komplette Szene ist, von der ersten bis zur letzten Sekunde, ein Paradebeispiel für inszenatorische Brillanz.

Der Angriff des T-Rex ist wohl der unbestreitbare Höhepunkt des Films.Der Ausgang des T-Rex-Angriffs, mit den sich abseilenden Alan und Lex, macht eine weitere Stärke des Films deutlich: "Jurassic Park" ist nicht nur auf die Dinosaurier angewiesen, um Spannung zu erzeugen. Mit der besagten Szene, dem durch die Äste stoßenden Auto kurz darauf, oder auch dem bereits kurz erwähnten Elektrozaun, gibt es gleich drei Szenen, die ganz ohne Gefahr durch angreifende Dinosaurier auskommen. Auch dies ist etwas, das viele Filme verabsäumen. Wenn sie einen Gegner/ein Monster haben, dann ist zumeist auch wirklich nur diese Bedrohung für alle spannenden Szenen zuständig. "Jurassic Park" bietet hier deutlich mehr Abwechslung. Aus dem Rest des Films sticht dann in erster Linie doch der Angriff der Velociraptoren in der Küche hervor. Bereits kurz davor gibt es mit dem Schatten der Velociraptoren im Vorhang eine hübsche Einstellung zu bestaunen. Auch überzeugt hier zum wiederholten Mal Spielbergs Aufbau, mit der zitternden Lex (und mitzitternden Götterspeise). Der "Showdown" in der Küche ist dann sehr packend inszeniert und ebenfalls wieder mit wundervollen Details und Einfällen bespickt, wie dem Schnauben auf dem Glasfenster in der Türe, dem Klicken der Kralle auf dem Boden, dem Herbeirufen der anderen Velociraptoren, oder auch jenem Moment, als sich Lex im Küchenkasten spiegelt.

Natürlich kann mir hier kritisieren, dass es unplausibel erscheint, dass den beiden Kindern die Flucht gelingt. Aber ebenso gut könnte man einwenden, dass John McClance in der Stirb Langsam-Reihe schon tausend Tode gestorben ist. Für mich persönlich war es jedenfalls im "suspension of disbelief" (es wird wirklich Zeit, dass sich jemand mal eine vernünftige Übersetzung für diesen Begriff einfallen lässt; ich will ja nicht ständig mit Anglizismen um mich werfen) abgedeckt. Einen weiteren Höhepunkt hat man sich dann für das Finale aufgehoben: Wie Alan Grant, Ian Malcolm und Ellie Sattler zusammen mit den Kindern von Velociraptoren umgeben sind, die Lage aussichtslos scheint – nur damit der Kopf des T-Rex herabsausen und sich einen der Raptoren schnappen kann (und ja, man könnte hier kritisieren, dass dies das einzige Mal innerhalb des Films ist, dass sein Auftritt nicht durch lautes Stampfen angekündigt wurde. Der Überraschungsfaktor war mir diesen Logikbruch aber allemal wert). Damit verschafft man dem wahren Star des Films noch einen letzten, glorreichen und heldenhaften Auftritt. Aber auch der ruhige Ausklang weiß zu gefallen. Hammonds letzter Blick zurück auf seinen zerplatzten Traum, ehe er in den Helikopter steigt. Wie sich die Kinder an Alan Grant – der zu Beginn des Films Kinder noch überhaupt nicht leiden konnte – kuscheln. John Williams stille, romantische Melodie, auf dem Piano eingespielt, der Blick auf die Nachfahren der Dinosaurier, die Vögel, und natürlich, wie der Hubschrauber der Sonne entgegenfliegt.

Sämtliche Darsteller liefern eine bestechende, makellose Leistung.Auch wenn die Dinosaurier wohl unbestritten die wahren Stars des Films sind – ohne die talentierte Darstellerriege die für "Jurassic Park" verpflichtet wurde wäre er nicht das Meisterwerk, als das zumindest ich ihn ansehe. Egal ob Sam Neill, Laura Dern, Jeff Goldblum oder auch Richard Attenborough… sie alle spielen ihre Figuren mit viel Elan und Spielfreude, und bleiben in ihren Rollen absolut Glaubwürdig. Zudem nehmen sie den Film und das Geschehen absolut ernst – was ich als Grundvoraussetzung erachte, um als Zuschauer an die teils phantastischen Ereignisse glauben zu können. Auch die Figuren selbst sind sehr gut charakterisiert und beschrieben. Alan Grant mit seiner Abneigung gegenüber Kindern, die angenehm selbstständige und anpackende Ellie Sattler, der für einige der besten Sprüche sorgende Zyniker Ian Malcolm, der egozentrische Milliardär John Hammond, seine beiden Enkelkinder… sie alle bekommen Facetten, die sie hervorstechen lassen, verhalten sich durchaus nachvollziehbar und plausibel, und werden uns auch ausreichend vorgestellt. Eine meiner liebsten Charakterszenen ist dabei, wie Hammond von seinem Flohzirkus erzählt – und wir nach diesem kurzen Augenblick nicht nur seine Motivation nachvollziehen können, sondern er uns trotz seines Größenwahns sogar richtiggehend sympathisch wird.

Ein paar positive Elemente gibt es dann doch, die das Meisterwerk perfekt machen, und auf die nicht vergessen werden darf. Hier ist einerseits der immer wieder eingestreute auflockernde Humor zu nennen. Egal ob der "objects in mirror"-Gag oder die markanten, oftmals zynischen Sprüche (für die überwiegend Jeff Goldblum als Ian Malcolm zuständig ist; mein persönlicher Höhepunkt ist ja "If Pirates of the Caribbean breaks down, the pirates don't eat the tourists"), perfekt platziert und wohl dosiert gibt es bei "Jurassic Park" zwischendurch auch immer wieder etwas zum Lachen, was einerseits den Unterhaltungswert steigert und andererseits der Spannung ein Ventil bietet, um zu entweichen. Was mir ebenfalls gut gefällt ist, wie durchdacht das Konzept für den Park wirkt – ein Aspekt, der für mich maßgeblich zur Glaubwürdigkeit des Films beiträgt. Zudem gibt es auch abseits der Dinosaurier einiges fürs Auge. So manche der Landschaften sind auch ganz ohne Spezialeffekte sehr imposant. Und bei all dem Lob für verschiedenste Bereiche der Produktion dürfen auch die Set-Designer nicht vergessen werden. Diese überzeugen einerseits mit ihrer Größe, darin wie wohl sie durchdacht sind, sowie neuerlich mit kleinen Details (wie z.B. den Dinosaurier-Skeletten in den Pfeilern des Speisesaals) welche aufzeigen, mit welcher Sorgfalt bei "Jurassic Park" gearbeitet wurde. Und last but definitely not least darf natürlich auch auf die wunderbare Filmmusik von John Williams nicht vergessen werden. Für "Jurassic Park" hat er gleich zwei ganz große, majestätische Leitmotive komponiert, die ich zu den ikonischsten seiner Karriere zähle (wobei diese Liste zugegebenermaßen ziemlich lang ist). Sein Soundtrack ist somit das Tüpfelchen auf dem "i" in "Meisterwerk".

Fazit: Für mich ist 'Jurassic Park' zweifellos ein Meisterwerk der Filmgeschichte."Jurassic Park" bietet grandiose Popcorn-Unterhaltung, die meines Erachtens auch zwanzig Jahre später nichts an Faszination, Perfektion und Magie eingebüßt hat. Zahlreiche unvergessliche Gänsehaut-Momente, beeindruckende Einstellungen, ein wundervoller "sense of wonder", viele packende Szenen, die toll charakterisierten Figuren, die großartigen schauspielerischen Leistungen, die imposanten Landschaftsaufnahmen und Sets, John Wiliams famose Filmmusik, das grandiose Sound Design sowie die wegweisenden und nach wie vor nicht einfach nur zeitgemäßen, sondern teilweise unübertroffenen Effekte zeichnen dieses Meisterwerk dabei unter anderem aus. Bemerkenswert auch, wie viel Liebe zum Detail man während des Films ein fürs andere Mal beweist. Es ist genau diese Sorgfalt und dieser Einsatz quer über alle Bereiche der Produktion, die "Jurassic Park" zu mehr machen als einen weiteren Blockbuster von der Stange. Steven Spielberg lässt hier zum möglicherweise letzten Mal in seiner Regie-Karriere so richtig sein inneres Kind heraus, und zaubert sein (bislang) letztes großes, makelloses Popcorn-Meisterwerk. "Jurassic Park" ist Unterhaltungskino der besten Sorte; wer ihn vor 20 Jahren im Kino verpasst hat, sollte daher nun die Gelegenheit nachholen, und zusammen mit den Figuren staunen und zittern.

Wertung:10 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1993 Universal Pictures)


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Weiterführende Links:
"Jurassic Park" - SPECiAL





Kommentare (4)
RSS Kommentare
1. 05.09.2013 22:28
 
Ich kann längst nicht soviel Lob aufbringen. Früher mochte ich den auch, inzwischen kann ich den aber nicht mehr wirklich ab. Hier mal ein paar Sachen, die mich stören: 
 
-Als Kind oder Frau bist du vor dem Tod sicher und bekommst neben Schrammen höchstens einen Stromschlag. Aber als Typ musst du höllisch aufpassen, weil du sonst zerfleischt wirst! 
-der Moment mit dem Scheibendach wirkt, als hätte der T-Rex eine unsichtbare Leine umgebunden, hinter ihm steht Spielberg, hält die Leine und sagt "Ganz ruhig, mein Junge!". Hätte sich der T-Rex erst mal um Neill und Goldblum gekümmert, hätte er hundert pro ordentlich zugelangt! 
-die Dinos sind tatsächlich immer noch gut gemacht, die restliche Optik aber schon ziemlich angestaubt! 
-wieso bewegt der Bruder sich nicht kurz vom Computer weg, um Neill das Gewehr in die Hand drücken zu können? 
-als Goldblum im Jeep wartet, steht dieser plötzlich in einer ganze anderen Gegend, als die Frau und der Jäger zurückkommen und dabei vor dem T-Rex flüchten (ist mir schon im Kindergarten aufgefallen) 
 
6/10 
 
Und wieso fanden alle Tim und Struppi so toll? War mir viel zu kindisch!
 
2. 16.09.2013 10:56
 
So, nachdem ich mit dem wieder einmal zeitraubenden Special durch bin, komme ich endlich mal dazu, zu antworten. Dass du es nicht so positiv sehen würdest, hatte ich angesichts deines früheren Kommentars schon vermutet. Zu deinen Punkten: 
 
.) Als Kind bist du in Hollywood fast immer sicher. Vor allem auch Anfang/Mitte der 90er war der Tod eines Kindes in einem Unterhaltungsfilm noch weitestgehend undenkbar. Seither versuchten einige Filme, in diese Richtung etwas mutiger zu werden und damit zu schocken (siehe POTC 3 ganz am Anfang; fällt mir nur gerade ein weil ich den dieser Tage wieder gesehen habe). Dennoch finde ich, ist das nichts, wo man JP gesondert hervorgeifen und ihm das besonders anlasten sollte. Und mit den Frauen... war ja nur eine ;) (Lex zähle ich als Kind). 
 
.) Das mit dem Scheibendach war genial. Punkt :p
 
.) Was meinst du mit der restlichen Optik? Ich hätte auch abseits der Dinos nichts bemerkt, was einen sonderlich veralteten eindruck gemacht hätte. 
 
.) Puh, das ist mir zu konkret als das ich zu dieser Szene Stellung nehmen könnte. 
 
.) Könntest recht haben. Wäre mir aber noch nie (negativ) aufgefallen. 
 
Ich fand Tim und Struppi jetzt nicht unbedingt überragend toll, aber er war schon ein gelungenes Jugend-Abenteuer. Und ich mag den "verspielten" Spielberg nun mal sehr gerne, den wir ja leider heutzutage immer seltener zu sehen bekommen. 
 
Da ich POTC angesprochen hatte: Mir fehlt Teil 4 noch. Sobald ich den gesehen habe, melde ich mich.
 
3. 29.09.2013 23:16
 
Da mir schon ne Warnung irgendwann gegeben hast, wusste ich schon, dass du ihn abfeiern wirst. Ich mochte ihn früher auch, was sich inzwischen geändert hat. Dass er noch immer so beliebt ist, wird aber sehr viel mit Nostalgie zu tun haben, was auch auf die alte Star Wars Trilogie, Terminator 2 sowie einigen anderen Spielbergfilme zutrifft.  
 
Wie lange wird es eigentlich noch mit Fluch der Karibik dauern? Also so langsam kann ich es nicht mehr aushalten! :zzz
 
4. 01.10.2013 13:56
 
Letzte Woche war "leider" das /slash Filmfestival, wo ich in Vorbereitung des heurigen Halloween-Specials fleißig Filme geschaut habe (insgesamt habe ich in 11 Tagen 35 Vorstellungen besucht). Da blieb für den 4. FdK-Film leider keine Zeit mehr. Bin aber für das kommende Wochenende mal vorsichtig optimistisch :)
 
Das mit der Nostalgie glaube ich nicht so recht. Es gibt so viele Filme/Serien die mich als Kind/Jugendlicher begeistert haben mit denen ich heutzutage kaum mehr etwas anfangen kann. Ich finde die alte Star Wars-Trilogie, Jurassic Park 1 und Terminator 2 (um die von dir zitierten zu nennen) einfach verdammt gut gemacht. T2 zähle ich überhaupt zu den 10 besten Filmen aller Zeiten. Ich finde auch nicht, dass sie merklich gealtert wären. Wenn ein Film mich auch beim x-ten Ansehen noch großartig unterhalten kann, kann das IMHO nicht nur an Nostalgie liegen ;).
 

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