Supergirl |
Supermans Cousine im Kampf gegen eine Hexe
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Freitag, 02 August 2013 |
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Kurzinhalt: Ein paar Kryptonianer haben die Zerstörung des Planeten in einer anderen Dimension, der sogenannten "inneren Welt" überlebt. Zu diesen gehört u.a. auch Kara-El - Jor-Els Cousine, welche die Abenteuer ihres Verwandten auf der Erde mit großem Interesse verfolgt. Eines Tages kommt es dann jedoch zu einem folgenschweren Unfall, bei dem eine jener Energiekugeln die für das Überleben der Bewohner dieser Kolonie von entscheidender Bedeutung ist, verloren geht und auf der Erde landet. Kara-El fackelt nicht lange, und bricht ebenfalls zur Erde auf, um die Energiekugel zurückzuholen. Diese fiel allerdings bei ihrer Ankunft einer gefährlichen Hexe in die Hände, die dadurch ihre Zauberkräfte um ein Vielfaches steigern konnte – und damit für "Supergirl" eine durchaus ernstzunehmende Bedrohung darstellt… Review: ![]() Der größte Schwachpunkt des Films ist meines Erachtens, wie er verkrampft und ohnehin wenig überzeugend versucht, sich an die "Superman"-Reihe anzulehnen. Die entsprechenden Verknüpfungen sind ja ohnehin nur rudimentär, und können nicht wirklich überzeugen. So ist z.B. just Lois Lanes junge Schwester Lucy Karas Zimmergenossin. In einem Radiobericht wird erwähnt, wie Superman ins All geflogen ist und der Erde den Rücken gekehrt hat. Und als wohl stärkste und deutlichste Verknüpfung zur Reeves-Reihe darf Marc McClure hier seine Rolle als Jimmy Olsen wieder aufnehmen. Letztendlich tragen diese Verbindungen in meinen Augen nicht das geringste positive zum Film bei, sondern werten ihn vielmehr ab. Denn "Supergirl" unterscheidet sich erheblich von der "Superman"-Filmen, und durchbricht teilweise auch die dort vorgestellte Kontinuität – so dass ich es vorgezogen hätte, wenn man ihn aus dem "Reeves-Universum" herausgelöst hätte. Das beginnt schon gleich am Anfang, wo wir erfahren, dass nun doch ein paar Kryptonier überlebt haben, nämlich in einer Art anderen Dimension, welche als "Inner World" bezeichnet wird. Noch viel schwerer wiegt aber die Tatsache, dass es in "Supergirl" echte Magie, Dämonen und Hexen gibt – allesamt Aspekte, die so rein gar nicht zu den "Superman"-Filmen mit Christopher Reeves passen und sich zumindest für mich schwer mit der dort vorgestellten Welt in Einklang bringen lassen wollen. Hier hätte man sich aus meiner Sicht für entweder das eine oder das andere entscheiden müssen/sollen: also entweder Magie, Hexen etc., oder eine Verknüpfung zu den "Superman"-Filmen. ![]() Am Schwersten wiegen aber – neben der meines Erachtens fehlgeleiteten Verknüpfung zu den "Superman"-Filmen – einige enorm trashige Szenen. So gibt es auch hier wieder eine Kettenreaktion zu beobachten, ähnlich jener vom Beginn aus "Superman III". Seltsam auch jene Szene, als Ethan herumtorkelt, aber angeblich niemanden so richtig wahrnimmt, bis er Kara sieht (da er sich ja in die erste Person die er sieht verliebt – was wäre eigentlich gewesen, wenn das ein Mann gewesen wäre? SHOCKING!). Auch vieles rund um Selena und auch Nigel wirkt teilweise ziemlich billig, wie ihre erste Szene am See, oder auch die Hexen-Party. Die mit Abstand trashigste und unfreiwillig komischste Szene ist aber zweifellos der "Killer"-Bagger, der schließlich Ethan in seinem "Maul" fängt. Dennoch gibt es auch einige positive Aspekte. Was man "Supergirl" zu Gute halten muss und ihm was meine Meinung betrifft sicherlich geholfen hat, ist dass er zwar schwach anfängt, aber sich dann kontinuierlich – sehr langsam, sehr wenig, aber dennoch – zu steigern beginnt. So würde ich das letzte Drittel als das Stärkste, Beste und Unterhaltsamste einschätzen. Das tut jedem Film gut, wenn im Verlauf zumindest ein kleiner Aufwärtstrend zu erkennen ist. Gut gefallen hat mir auch die Idee, dass Supergirl ihr Aussehen doch etwas deutlicher verändert als Superman/Clark Kent, und zumindest die Haarfarbe wechselt. Da ihr Gesicht immer noch genau gleich aussieht bleibt es zwar auch hier noch recht unglaubwürdig, dass sie niemand erkennen würde, aber es ist zumindest mal ein Schritt in die richtige Richtung. ![]() So wie es ein paar wirklich grauenhaft trashige und schlechte Szenen gibt, so gibt es doch auch ein paar richtig gute. So mag es zwar ebenfalls etwas billig sein, dass wir das unsichtbare Monster dass Supergirl ca. zum Ende des zweiten Drittels angreift nicht sehen, Jeannot Swarcz (u.a. auch Regisseur von "Der weiße Hai 2") gelingt es aber hier durchaus, mit seiner Inszenierung für Spannung zu sorgen. Und auch, wie Supergirl das Monster schließlich besiegt, konnte mir gefallen. Auch die erste echte Konfrontation zwischen Supergirl und Selena ist durchaus gelungen. Gut fand ich überdies jene Szenen mit dem fliegenden Supergirl – und da meine ich weniger die Rückprojektionsszenen (wenn diese mittlerweile auch schon um einiges besser gelungen sind als noch bei "Superman" und mir insgesamt auch besser gefallen als beim zwei Jahre später folgenden "Superman IV") als jene, wo man Helen Slater auf Seilen herumschwingen lässt. Die sahen wirklich klasse aus. Sowas gabs bei Christopher Reeve doch eher selten zu sehen. Der mit Abstand beste Teil des Films – zugleich auch eine seiner größten Stärken und der Hauptgrund, warum ich "Supergirl" letztendlich trotz aller Schwächen doch immerhin noch auf eine Stufe mit "Superman III" stellen muss – sind aber die Szenen in der Phantomzone, die mit der Düsternis, der Trostlosigkeit und auch der Weite der hier gezeigten Landschaft begeistern. Sich in derart "dunkle" und scheinbar ausweglose Gefilde zu begeben, haben sich die "Superman"-Filme nie getraut. Außerdem ist es gelungen, zwar einen Weg aus dieser Phantomzone zu zeigen, jedoch zugleich deutlich zu machen, warum sich kaum jemand daran versucht – ist es doch ein höchst waghalsiger und gefährlicher Weg, der falls es einem misslingt den endgültigen Tod verspricht. ![]() Fazit: "Supergirl" ist schon dann kein guter Film, wenn man ihn als eigenständigen Film betrachtet. Noch problematischer ist es, wenn man ihn dem in den "Superman"-Filmen mit Christopher Reeve vorgestelltem Universum zurechnet; denn dann wollen Elemente wie in einer anderen Dimension überlebende Kryptionianer, Magie, Dämonen, Hexen etc. überhaupt nicht hineinpassen, und stechen somit als besonders störend hervor. Auch davon losgelöst betrachtet ist der Film kein Highlight. Dafür fehlt es an Spannung und Dringlichkeit, und gibt es zu viele grauenhaft schlechte, trashige Szenen und Elemente. Dennoch ist "Supergirl" nicht ganz frei an Stärken. So umgibt den Film ein gewisser Charme, manche der schauspielerischen Leistungen – darunter u.a. auch Helen Slater, die abseits vereinzelter etwas weniger gelungener Szenen mit ihrem bezaubernden Charme zu gefallen weiß – sind durchaus gelungen, und auch der Soundtrack von Jerry Goldsmith weiß zu gefallen (und ist insgesamt wohl deutlich besser als der Film selbst). Die größte Stärke sind für mich aber die Szenen in der Phantomzone, die meines Erachtens wirklich phantastisch umgesetzt wurden. Ohne diese hätte sich "Supergirl" zwischen Teil III und IV der "Superman"-Reihe einordnen müssen. So schafft sie es gerade noch so, mit dem dritten Abenteuer ihres Cousins gleichzuziehen. Wertung:3 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1984 Warner Bros.)
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