Get the Gringo |
Mel Gibson übt wieder einmal bittere Rache
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Freitag, 12 Juli 2013 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kurzinhalt: Nach einem geglückten Überfall wird der Partner des Fluchtfahrers erschossen. Er selbst kann sich gerade noch nach Mexiko flüchten, wird dort jedoch von der Polizei verhaftet. Er landet in einem Gefängnis, das wie eine kleine Stadt geführt wird. Dort beginnt er sich schon bald mit einem kleinen Jungen anzufreunden, dem ein grauenhaftes Schicksal droht. Dies ist jedoch nicht seine einzige Sorge: Bei der Festnahme haben sich die korrupten Cops die Beute unter dem Nagel gerissen. Sofort nach seiner Einweisung beginnt der Fahrer damit, seine Flucht zu planen, und das Geld wieder zurückzuholen. Außerdem sind die Schergen jenes Gangsters, dem er es gestohlen hat, hinter ihm her. Und auch innerhalb des Gefängnisses schafft er sich schon bald Feinde. Trotz dieser widrigen Umstände hält er an seinem Plan fest, und setzt zu einem bitteren Rachefeldzug an… Review: ![]() Mel Gibsons neuerlicher Comeback-Versuch hat mich dabei in vielerlei Hinsicht an "Payback" erinnert. So wird das Geschehen auch hier von ihm wieder – teilweise durchaus zynisch – aus dem Off kommentiert. Er scheint einem ähnlichen Beruf nachzugehen, und hat es auch hier auf eine große Menge Geld abgesehen, die man ihm abgeluchst hat – und stellt sich dabei einem gefürchteten Gangsterboss in die Quere. Es gibt noch weitere Überschneidungen, teilweise bis in einzelne Szenen hinein, aber das sind die Wichtigsten und Auffälligsten. Und auch wenn "Get the Gringo" zugegebenermaßen nicht ganz die Qualität von "Payback" erreicht – weder der Kinofassung noch dem Director's Cut – so ist er doch ein knallharter, schnörkelloser Rachethriller, der zu unterhalten versteht. Dabei sollte man bedenken, dass das Budget nicht unbedingt das größte war, und sich daher keine übertrieben spektakulären Actionszenen erwarten. Eigentlich gibt es derer nur drei: Die Verfolgungsjagd zu Beginn, die Schießerei im Gefängnis ca. zur Mitte des Films – die für mich zugleich auch den Action-Höhepunkt darstellt, wurde diese doch von Regisseur … mittels Zeitlupen etc. richtig schon inszeniert und auch zelebriert – sowie der Showdown. Der Rest des Films lebt in erster Linie von Mel Gibsons Performance, der auch hier wieder als Kerl mit rauer, harter Schale, aber weichem Kern, überzeugen kann. Es ist eine Rolle, die er mittlerweile wohl im Schlaf spielen könnte – insofern ist ihm hoch anzurechnen, dass er eben dies nicht tut, sondern vielmehr mit Elan und Spielfreude bei der Sache ist. Seine Präsenz prägt und trägt den Film; ohne ihn bzw. einen ähnlich starken Darsteller in der Rolle wäre "Get the Gringo" wohl nur halb so gut gewesen. ![]() Fazit: "Get the Gringo" ist ein netter kleiner feiner und vor allem knallharter Rache-Thriller, in dem Mel Gibson wieder einmal das machen darf, was er am besten kann: Den erbarmungslosen Rächer mit rauer Schale und weichem Kern zu spielen. Sein Charisma und sein herber Charme prägen diesen Film, und tragen ihn über weite Strecken. Die Action ist verhältnismäßig spärlich gesät, kann jedoch wenn es dann mal soweit ist ebenfalls gefallen, wobei für mich vor allem die Schießerei zur Mitte des Films hervorstach. Damit das Ganze nicht zu oberflächlich wird, darf sich der namenlose Fahrer im Gefängnis mit einem kleinen Jungen anfreunden, was dem Film das nötige Herz (oder Leber?) verleiht, und sowohl für einige emotionale als auch spannende Momente sorgt. Die Inszenierung von Adrian Grunberg weiß zu gefallen und besticht vor allem mit der stilvollen Farbgebung, und auch der Soundtrack von Antonio Pinto ist gelungen. Insgesamt erinnerte mich "Get the Gringo" sehr an "Payback". Dessen Qualität erreicht er zwar letztendlich nicht ganz, dennoch sollte dieser Film insbesondere den Geschmack jener treffen, die "Payback" schon immer sehr mochten. Aber auch Fans knallharter Thriller generell bzw. von Mel Gibson sollten sich diesen Film nicht entgehen lassen. Wunder sollte man sich zwar keine erwarten, aber für mehr als 90 Minuten harter, schnörkelloser Thriller-Unterhaltung sollte bei "Get the Gringo" auf jeden Fall gesorgt sein! Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2013 Concorde Filmverleih)
Mitreden! Sagt uns eure Meinung zum Film im SpacePub! Weiterführende Links: "Get the Gringo" - Gewinnspiel
Kommentar schreiben
|