Der letzte Ritt des Ransom Pride |
Grauenhaft inszenierter Neowestern
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 31 März 2013 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kurzinhalt: Der Wilde Westen um 1900: Die Prostituierte Juliette Flowers hat ihrem Freund Ransom Pride versprochen, ihn neben seiner Mutter zu beerdigen, falls ihm etwas zustoßen sollte. Als er nach einem Feuergefecht stirbt, wird jedoch seine Leiche von der Voodoo-Priesterin Cote de Pablo festgehalten – hat er doch vor seinem Tod ihren Bruder, einen Priester, erschossen. Nun verlangt sie Genugtuung. Juliette bietet ihr als Austausch für Ransoms Leiche dessen Bruder an. Sie reitet zur Farm des Pride-Clans, und kann Champ dazu überreden, sie zu begleiten. Dessen Vater Early, seines Zeichens Reverend, war die Verbindung zwischen seinem Sohn und der Prostituierten schon immer ein Dorn im Auge. Als sie nun auch seinen zweiten Sohn "stiehlt", heuert er zwei Männer an, um sie zu töten… Review: ![]() Auch von der Inszenierung abgesehen kann die optische Gestaltung aufgrund der hier verwendeten Digitalkameras nicht gefallen. Ganz im Gegensatz zum Standard, den man aus dem Genre gewohnt ist, dass oftmals mit beeindruckenden Landschaftsaufnahmen und kräftigen Farben aufwarten kann, und oft Kinomagie versprüht, kommt "Der letzte Ritt des Ransom Pride" in billigster Digicam-Optik daher, und wirkt teilweise so, als wäre er mit einem Hobby-Camcorder gedreht worden. Die Besetzung – zweifellos die größte Stärke des Films – in allen Ehren, aber vielleicht wäre es doch besser gewesen, sich einen berühmten Namen zu schenken, und das Geld stattdessen in eine gescheite Kameraausrüstung zu investieren. Außerdem war dies wieder einmal einer jener Filme, wo mir ein seltsam aussehender "True Motion"-Effekt, ähnlich dem HFR-Look von "Der Hobbit – Eine unerwartete Reise", negativ aufgefallen ist. Wie schon des Öfteren erwähnt, kann so ein realistischerer "Livebild"-Look in bestimmten Genres, wie z.B. modernen, knallharten Cop-Dramen, angebracht sein. In einem Genre wie dem Western, dass von seinen magischen Bildern lebt, ist es aber – wie auch im Fantasy-Bereich – in meinen Augen völlig fehl am Platz. In Kombination mit der modernen Filmmusik führten die visuelle Gestaltung des Films sowie die übermäßig auf hipp getrimmte Inszenierung dazu, dass bei mir zu keinem Zeitpunkt Western-Feeling aufkam. Wie Quentin Tarantino, sonst doch so ein Filmkenner und Fan von Klassikern – sowie Liebhaber von Spaghettiwestern – diesen Film angeblich empfehlen kann, wird mir jedenfalls auf immer und ewig ein Rätsel bleiben. ![]() Die DVD von Schröder Media ist weitestgehend makellos. Die Bildqualität ist – davon abgesehen, dass mir die Bilder an sich eben überhaupt nicht gefallen konnten; aber dafür kann die DVD an sich ja nichts – sehr gut, und der in Dolby Digital 5.1 vorliegende Ton (Deutsch und Englisch) angenehm räumlich. Als Extras gibt es neben dem Trailer noch einen Audiokommentar; für alle, die wissen wollen, was sich Tiller Russell dabei nur gedacht hat. Das einzige Manko der DVD ist die Tatsache, dass Lizzy Caplan nicht auf der Vorderseite des Covers genannt wird, obwohl sie die Hauptrolle spielt, sowie das Bild von Gary Busey im Priestergewand, dass sich auf der Cover-Rückseite findet, und das aus einem völlig anderen Film stammen muss – denn in "Der letzte Ritt des Ransom Pride" hat er nicht mitgespielt. Apropos, da ich gerade den Titel noch einmal erwähnt habe: Möglicherweise wollte man ja – aus welchem Grund auch immer – dem Klang des Titels "The Last Rite of Ransom Pride" möglichst nahe kommen. Ich hoffe jedenfalls, dass man nicht wirklich geglaubt hat, man würde mit "letzter Ritt" "last rite" treffend übersetzen – das wäre dann nämlich doch eher peinlich. Jedenfalls erscheint der deutsche Titel doch etwas unpassend, und reiten sehen wir den guten Scott Speedman eigentlich gar nicht. Sei's drum, es ist wohl eher sinngemäß als wortwörtlich zu verstehen. Ich wollte es nur erwähnt haben. Fazit: ![]() Wertung:2 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2012 Schröder Media)
Mitreden! Sagt uns eure Meinung zum Film im SpacePub!
Weitere DVD & Kino News
Kommentar schreiben
|