Babycall |
Packender Psychothriller aus Norwegen
Kategorie:
Filme -
Autor: Ulrike Waizenegger - Datum:
Freitag, 15 Februar 2013 |
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Kurzinhalt: Anna versucht mit ihrem 8-jährigen Sohn Anders ein neues Leben zu beginnen, nachdem sie es geschafft hat, von Anders Vater loszukommen. Sie ziehen in eine Wohnung und nach und nach soll dann hoffentlich ein Funken Normalität wieder in ihre Leben einkehren. Doch wenn es um Anders geht, ist Anna fast schon paranoid. Sie ist bereit alles zu tun, um ihren Jungen zu beschützen. So kauft sie eines Tages ein Babyfon, um auch nachts besser über Anders wachen zu können. Doch auf einmal hört sie aus dem Lautsprecher Schreie eines Kindes. Aber sie stammen nicht von Anders. Immer und immer wieder hört sie etwas aus dem Babyfon, schließlich scheint es wie die Ermordung eines Kindes zu klingen. Eines Tages bringt Anders einen ominösen Jungen von der Schule mit nach Hause und alles wird noch rätselhafter… Review: ![]() Annas Verhalten liegt darin begründet, dass der Vater von Anders offenbar sehr gewalttätig gewesen sein muss, entsprechend eingeschüchtert und auch etwas verstört wirkt der Junge. Insofern ziehe ich auch den Hut vor Vetle Q. Werring, der Anders spielt. Er und Noomi Rapace scheinen einen guten Draht zueinander gefunden zu haben, man hat wirklich den Eindruck, diese zwei gehören zusammen und haben schon einiges durchgemacht. Ein wenig Verschnaufpause bekommt der Zuschauer immer wieder mit den Szenen mit Helge, gespielt von Kristoffer Joner. Helge ist der Shop-Verkäufer, von dem Anna das Babyfon hat. Er schafft es, durch Annas störrische und paranoide Mauer zu brechen und etwas Zugang zu ihr zu finden. Insofern kann man auch hier sagen, dass man mit Joner einen sehr guten Schauspielpartner für Rapace gefunden hat. Beide Figuren haben mit ihren Problemen zu kämpfen und erkennen dies, jedoch versucht keiner den anderen zu drängen, etwas darüber zu verlieren. Ein sehr brüchiges Band der Freundschaft entsteht vor den Augen der Zuschauer und man fragt sich, ob daraus nicht vielleicht mal mehr wird. Doch dann wird man in der nächsten Szene wieder zu den unheimlichen Schreien eines Kindes aus dem Babyfon gebracht. Geschickt wird der Zuschauer dazu angespornt, darüber nachzudenken, ob Anna wirklich diese Schreie hört, oder ob sie doch nur ihrer Fantasie entsprungen sind. ![]() Fazit: Dass man aus Skandinavien richtig gute Filmunterhaltung bekommen kann, weiß man spätestens seit der "Millennium"-Trilogie. Und auch in "Babycall" spielt Noomi Rapace wieder die Hauptrolle und liefert eine geniale schauspielerische Leistung, für die sie zurecht beim Filmfestival Rom als beste Darstellerin ausgezeichnet wurde. Der Zuschauer darf sich mit "Babycall" auf einen spannenden Psychothriller aus Norwegen freuen, der einen stetig miträtseln lässt. Leider allerdings auch noch als der Abspann auf einmal anfängt über den Bildschirm zu flimmern. Ich habe nichts gegen gut gemachte offene Enden eines Films, hier allerdings hatte ich eher den Eindruck, dass der Drehbuch-Autor sich in seinen eigenen Ideen verstrickt und dann etwas den Überblick verloren hat. Schade. Wertung:8 von 10 Punkten
Ulrike Waizenegger
(Bilder © 2012 Euro Video)
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