True Lies |
Tolle Actionkomödie von James Cameron
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Donnerstag, 14 Februar 2013 |
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Kurzinhalt: Harry Tasker ist Geheimagent des Omega Sektors – der letzten Verteidigungslinie der USA. Gerade erst hat er eine aufregende und gefährliche Mission in der Schweiz zusammen mit seinem Partner und Freund Albert Gibson erfolgreich über die Bühne gebracht. Nun kehrt er wieder nach Hause zu seiner Familie zurück, die nichts von seinem wahren Beruf weiß, und ihn stattdessen für einen einfachen Handelsvertreter hält. Die Ehe der Taskers scheint generell im Alltagstrott festzustecken, und leidet unter Harrys geheimen Beruf, der ihn immer wieder von seiner Familie fernlässt, und wegen dem er selbst Termine wie seine eigene Geburtstagsparty verpasst. Helen sehnt sich zunehmend nach etwas Action und Abenteuer. Ein Wunsch, der ihr schneller erfüllt wird, als ihr lieb ist. Denn was als lustiger Streich ihres Ehemannes beginnt, wird schon bald zu tödlichem Ernst, als Harry und Helen von Terroristen gefangengenommen werden, die mitten in den USA eine Atombombe zünden wollen… Review: ![]() Nach diesem sehr unterhaltsamen und packenden Einstieg, rückt James Cameron die interessante Familiendynamik ins Zentrum, welche vor allem das zweite Drittel des Films bestimmen wird. Helen weiß nichts vom heldenhaften Beruf ihres Mannes – was uns James Cameron immer wieder deutlich macht, z.B. mit dem ironischen Wink mit dem Zaunpfahl "It's not like he's saving the world or anything" – und hält ihn für einen Langweiler. Zugleich ist sie frustriert, da Harry seinen scheinbar öden Beruf vor die Familie stellt, z.B. wenn er trotz seines vorherigen Versprechens nicht rechtzeitig zu seiner eigenen Geburtstagsfeier kommt. Dass er die Party deshalb verpasst hat, weil er einen Terroristen verfolgt hat, kann sie natürlich nicht wissen. Wo wir gerade bei dieser Szene sind: Wie Harry Tasker den mit dem Motorrad in ein Hotel fahrenden Ober-Terroristen auf seinem Pferd verfolgt, zählt definitiv zu den Höhepunkten des Films. Einerseits spannend und spektakulär, andererseits aber aufgrund der damit einhergehenden Absurdität einer Pferd-Motorrad-Verfolgungsjagd im inneren eines Hotels (u.a. in einem Aufzug!) auch ungemein amüsant und unterhaltsam. Dies ist etwas, dass "True Lies" den ganzen Film über auszeichnet: Die phantastischen, oftmals auch originellen und einfallsreichen Actionsequenzen. Nichtsdestotrotz rückt die Handlung rund um die Terroristen nun für eine gute Stunde in den Hintergrund, und macht der Story rund um Harry und Helen Platz – insbesondere natürlich dem Verdacht, seine Frau könnte ihn mit einem anderen Mann betrügen. ![]() Meine entsprechende Enttäuschung hält aber zugegebenermaßen nicht lange an – dafür gibt es auch danach noch zu viele großartige Szenen. Mir gefällt, wie Helen anfangs davon überzeugt ist, dass es sich nur um eine Verwechslung handeln kann. Ihr Gesichtsausdruck, als Harry auf einmal beginnt, die Spezifikationen des Atomsprengkopfes herunterzubeten, ist einfach nur großartig. Diese Mischung aus Schock, Unglauben und Enttäuschung, das Gefühl, verraten bzw. ein (Ehe-)Leben lang belogen worden zu sein. Jamie Lee Curtis vermittelt die Emotionen ihrer Figur in diesem Moment wirklich perfekt. Köstlich auch das darauffolgende Verhör zwischen dem Ehepaar, nachdem Harry das Wahrheitsserum eingeflößt wurde. Und wo wir grade beim Humor des Films sind – ein Höhepunkt ist zweifellos auch jene Szene, als die Terroristen ihr Video aufnehmen, und der Akku der Kamera leer ist. Nach diesen humoristischen Schmankerln tritt aber nun wieder die Action in den Vordergrund – und wie! Ab der Flucht der Taskers liefert James Cameron erneut ein ungemein beeindruckendes (fast) Non-Stop-Actionfeuerwerk ab, dass selbst knapp 20 Jahren später immer noch so spektakulär, imposant und packend wirkt wie damals. Bereits die Schießerei im Lager der Terroristen ist grandios, und mit einigen Highlights gespickt. Und danach setzt Cameron kontinuierlich eins drauf. Zuerst mit der phantastischen Verfolgungsjagd über die Brücke, inklusive einem Angriff von Kampfjets, welche diese zum Teil sprengen. Die packende Fahrt der unkontrollierten Limousine über die Brücke, und wie Harry versucht seine Frau aus dieser zu retten, ehe das Auto den zerstörten Teil der Brücke erreicht und ins Meer stürzt. Und wenn man glaubt, spektakulärer geht es nun nicht mehr, lässt er Arnold Schwarzenegger in einen Harrier-Jet steigen, und damit den großartigen over the top-Showdown des Films einleiten. ![]() Die schauspielerischen Leistungen wissen ebenfalls zu gefallen. "True Lies" beweist erneut, dass Arnold Schwarzenegger vor allem dann zu überzeugen weiß, wenn er mit einem kompetenten Regisseur zusammenarbeitet. James Cameron schafft es hier erneut, aus Schwarzenegger eine der besten schauspielerischen Leistungen seiner Karriere herauszukitzeln. Arnie überzeugt hier als charmanter Bond-Verschnitt genauso wie als eifersüchtiger Ehemann, und liefert eine gewohnt charismatische Performance ab, die den Film maßgeblich prägt. Jamie Lee Curtis steht ihm indes in nichts nach, und beweist einerseits ihr großes komödiantisches Talent, und vermag andererseits auch, die Wandlung ihrer Figur überzeugend darzustellen. Tom Arnold leidet ein wenig darunter, dass seine Figur kaum charakterisiert wird und in erster Linie zur komödiantischen Auflockerung dient, hat aber ebenfalls seine Momente, und holt aus der Rolle das Optimum raus. Vor allem die Freundschaft zwischen Harry und Albert wird von beiden sehr glaubwürdig dargestellt. Als Harrys Tochter ist Eliza Dushku in einer ihrer ersten Rollen zu sehen. Der spätere "Buffy"-, "Tru Calling"- und "Dollhouse"-Star beweist hier bereits ihr schauspielerisches Talent, wenn auch ihre Figur in Wahrheit nicht besonders viel zu tun bekommt, und in erster Linie dazu da ist, am Ende als Fräulein in Nöten zu dienen. Neben Regie und den schauspielerischen Leistungen weiß dann auch die Filmmusik von Brad Fiedel zu gefallen. Seine Komposition für "True Lies" klingt ganz anders als seine Arbeit für die "Terminator"-Filme, und scheint sich teilweise ein bisschen an den Action-Scores von James Horner zu orientieren, dennoch liefert er wieder einen unverwechselbaren, eigenständigen Soundtrack ab, der den Film sehr gut unterstützt – wenn er auch meines Erachtens nicht ganz an seine "Terminator"-Werke herankommt. Insgesamt ist "True Lies" jedenfalls ein höchst gelungener Film, der kaum Anlass zur Kritik bietet – nur der Bösewicht hätte etwas bemerkenswerter sein dürfen. Fazit: ![]() Wertung:9 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)
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