Kaktus Jack |
Alberne, cartoonhafte Western-Klamotte
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Montag, 04 Februar 2013 |
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Kurzinhalt: Kaktus Jack ist ein Kleinganove und Möchtegern-Bandit. Ständig versucht er, den großen Coup zu landen – scheitert jedoch dabei immer wieder an seiner eigenen Unfähigkeit. Nachdem er an diesem Tag bereits erfolglos versucht hat, einen Zug zu überfallen, verschlägt es ihn mit seinem Pferd Whisky – dass öfter eher eine Last als eine Hilfe ist – in eine Westernstadt, wo er in der Nacht versucht, die Bank zu überfallen. Als sein Plan misslingt, tritt er die Flucht an – kommt jedoch nicht weit, da ihm Whisky wieder einmal den Dienst verweigert. Und so landet Kaktus Jack in der Zelle des hiesigen Gefängnisses, wo ihm der schleimige Avery Simpson am nächsten Morgen ein Geschäft vorschlägt: Er bekommt seine Freiheit wieder, sowie 500 Dollar der Beute, wenn Kaktus Jack eine junge Frau und den zu ihrem Schutz abgestellten Begleiter ausraubt – hat Avery Simpson doch bei der guten Dame soeben eine alte Schuld beglichen. Während sich also Charming Jones zusammen mit Handsome Stranger in einer Kutsche aufmacht, ersinnt Kaktus Jack einen Plan nach dem anderen, um die beiden auszurauben… Review: ![]() In "Kaktus Jack" ist Kirk Douglas in einer für ihn doch sehr untypischen, komödiantischen Rolle zu sehen. Sein Kaktus Jack ist ein sehr ungeschickter und inkompetenter Kleinganove, der einen Coup nach dem anderen plant, der jedoch immer in die Hose geht. Ein Möchtegern-Bandit wie er im Buche steht. So sehen wir ihn dabei, wie er einen Zug überfallen will – aber zu spät losspringt und diesen daher verpasst. Auch sein Pferd Whisky ist oftmals mehr eine Last als eine Hilfe – so auch in jener Nacht, als sein geplanter Banküberfall gründlich in die Hose geht, und er daraufhin schnell aus der Stadt flüchten will. Und auch beim Versuch, seine beiden Opfer auszurauben, stellt er sich alles andere als geschickt an. Kirk Douglas schien mit dem Film bzw. der Rolle jedenfalls durchaus seinen Spaß zu haben. Er ergibt sich voll der Albernheit seiner Figur und des Films, und schreckt selbst vor den sehr comichaften Untiefen, in die man sich in weiterer Folge begibt, nicht zurück. Dieser Spaß überträgt sich durchaus auf den Zuschauer, und ist einer der Hauptgründe, warum "Kaktus Jack" trotz aller Schwachpunkte kein völliger Reinfall ist. Die weibliche Hauptrolle wird von Ann-Margret gespielt, welche eine Frau mit dem wundervollen Namen Charming Jones darstellt. Charming hat es faustdick hinter den Ohren – sie sieht gut aus, und ist sich dessen auch bewusst. Den ganzen Film über versucht sie, den ebenfalls sehr passend benannten Handsome Stranger zu verführen – doch dieser ignoriert ihre Avancen, was sie zunehmend verunsichert und verärgert. Womit wir schon beim dritten in diesem Gespann wären: Arnold Schwarzenegger hat in seiner ersten komödiantischen Rollen ebenfalls sichtlich Spaß, und schlägt sich auch mehr als wacker. Sein Handsome Stranger ist herrlich naiv und beschränkt, aber zugleich ein herzensguter Mensch, und die Unschuld in Person. In vielerlei Hinsicht hat er mich an Julius Benedict aus "Zwillinge" erinnert, der vom Charakter her sehr ähnlich war. ![]() Jedenfalls fand ich die Figuren und Darsteller sehr interessant und amüsant – weshalb ich es doppelt und dreifache bedaure, dass "Kaktus Jack" danach den Schwank von einer albernen Western-Klamotte hin zu einem Live-Action-Cartoon vollzieht. Als Zeichentrickfilme mag ich die Road-Runner-Clips ja durchaus gerne. Im Kontext dieses Films hat es für mich aber einfach nicht funktioniert. Ja natürlich gab es auch zuvor bereits einige Albernheiten, doch der Film fand noch spürbar innerhalb der physikalischen Grenzen der bekannten Realität statt. Ab einem gewissen Zeitpunkt, als Kaktus Jacks Fallen immer ausgefallener werden, lässt man diese jedoch zunehmend hinter sich. Es gibt Szenen, wo Kaktus Jack z.B. von einer rollenden Felskugel plattgedrückt wird. Auch der aus Comics bekannte "hinter einem Kaktus hervorkommen"-Trick wird vorgeführt. Ein andermal streicht Kaktus einen Bahnübergang mit Kleber ein – der natürlich nicht schnell genug wirkt, um die Kutsche aufzuhalten. Als er sich dann aber frustriert draufstellt, bleibt er natürlich kleben – und wird schließlich vom Zug mitgenommen, und hängt vorne auf der Lokomotive drauf. Am schlimmsten ist aber – neben der Flummi-Szene ganz zum Schluss – sicherlich jene typische, aus Comics bekannte Szene, als Kaktus Jack in einer Felswand einen Tunnel malt, und Handsome Stranger und Charming Jones mit ihrer Kutsche seelenruhig hindurchfahren – während er natürlich dann gegen die Wand läuft und umfällt. So etwas mag als Zeichentrick nett sein, in einem Live-Action-Film konnte ich es jedoch leider nur schwerlich akzeptieren und ertragen. Und so wurde leider ein Film, der durchaus vielversprechend begonnen hat, für mich von Minute zu Minute anstrengender. Schade eigentlich! Fazit: ![]() Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Sony Pictures Home Entertainment)
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