Maniac |
Elijah Wood als wahnsinniger Serienkiller
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 23 Dezember 2012 |
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Kurzinhalt: Nach dem Tod seiner Mutter hat Frank ihr Geschäft zur Restauration von Mannequins übernommen. Doch er verbirgt ein schreckliches Geheimnis: Er ist ein psychisch gestörter Serienkiller. In der Nacht lauert er jungen Frauen auf, verfolgt und tötet sie, um sie anschließend zu skalpieren. Mit ihrer Kopfhaut bedeckt er schließlich die Mannequins in seinem Schlafzimmer, wo seine "Freundinnen" für ihn wieder lebendig werden. Selbst wenn er sich zu einem ganz gewöhnlichen Date trifft, gelingt es ihm nicht, die Bestie in ihm unter Kontrolle zu halten, und führt dies unweigerlich zum Tod seiner Begleiterin. Doch eines Tages tritt die bezaubernde Anna in sein Geschäft und damit auch sein Leben. Von der ersten Minute an ist er von ihr fasziniert, und davon überzeugt, in ihr seine Gefährtin fürs Leben gefunden zu haben – jene Person, die er bedingungslos lieben kann, ohne den Drang zu verspüren, sie ermorden zu müssen. Anna ahnt indes nicht, mit wem sie es zu tun hat – und in welcher großen Gefahr sie schwebt. Denn die Bestie in Frank ruht niemals… Macht mit bei unserem Gewinnspiel! Bis zum 25. Januar 2013 habt ihr bei uns die Chance, eines von vier T-Shirts zum Film zu gewinnen. Die Gewinnfrage sowie die Teilnahmebedingungen findet ihr auf unserer Gewinnspiel-Seite. Viel Glück! Review: ![]() Die Kameratricks, die angewendet wurden, um uns quasi in seine Haut schlüpfen zu lassen, zeichnen "Maniac" ebenfalls aus. Zugegeben, in der einen oder anderen Szene, z.B. bei Reflexionen im Spiegel, ist deutlich dass wir nicht genau gerade auf Elijah Woods Gesicht sehen, und die Kamera ganz leicht zur Seite versetzt ist – damit sie nicht im Spiegel aufscheint. In gewisser Weise ist aber selbst dies der Identifikation förderlich, passt es doch zum "entrückten" Gefühl, dass Frank vermittelt. Auch jene Momente, wo wir seine Perspektive verlassen, scheinen sehr bewusst gesetzt – hier lässt sich definitiv die eine oder andere interessante Interpretation finden, wenn man gewillt ist, näher darüber nachzudenken. Jedenfalls fand ich es durchaus beunruhigend bis verstörend, die Ereignisse aus seiner Sicht verfolgen zu müssen. Einerseits natürlich die Morde, wobei ich vor allem den zweiten sehr erschreckend fand, andererseits aber auch schon, wie Frank seine Opfer verfolgt und/oder ihnen auflauert. Vor allem eine Szene in der U-Bahn empfand ich diesbezüglich als ungemein effektiv, aber in Wahrheit sind all diese Momente – auf grauenerregende Weise – phantastisch. Und: Wir verfolgen das Geschehen nicht einfach nur mit seinen Augen, sondern werden auch Teil seiner Wahnvorstellungen. Dies ist zwar nicht immer ganz so effektiv wie die Szenen in der Realität, hilft aber auch dabei, uns quasi in seinen Kopf hineinzuversetzen. Eine weitere wesentliche Stärke war für mich der atmosphärische, an die 80er erinnernde Synthesizer-Soundtrack von "Rob". Und auch die Besetzung spielt hervorragend, wobei vor allem Elijah Wood überrascht. Wer diesen bisher in erster Linie als gutmütigen Hobbit kannte, sollte sich auf einen Schock gefasst machen. Hier nutzt er jene blauen Augen, die es so leicht gemacht haben, mit Frodo zu sympathisieren, für einen ungemein stechenden, erschreckenden Blick. Jedenfalls ist Frank in etwa so weit von Frodo entfernt, wie das nur möglich ist. ![]() Leider gibt es auch ein paar Aspekte, die ich als weniger gelungen empfand. So sind einige Szenen doch ein wenig unfreiwillig komisch (Stichwort "Mama"). Generell gibt es in jenen Momenten, wo wir Franks Visionen und Wahnvorstellungen beiwohnen, den einen oder anderen nicht ganz so gelungenen Moment; zumal er sich damit als vertrauensunwürdiger Erzähler erweist, was auch über die Erinnerungen an Ereignisse aus seiner Kindheit ein Fragezeichen schweben lässt. Hat sich dies wirklich so zugetragen, und ist es der Grund für seinen Wahnsinn, oder war er einfach schon damals verrückt und hat sich Dinge eingebildet? Generell hätte ich es vorgezogen, wenn man sich diese Momente, die sein Verhalten erklären sollen, gespart hätte – empfand ich doch die Begründung als wenig überzeugend. Hier weckte "Maniac" unliebsame Erinnerungen an ein anderes Horror-Remake, nämlich "Halloween" von Rob Zombie. Fehlt nur noch, dass man in den Rückblenden "Love Hurts" eingespielt hätte. Dass sich der Bösewicht verplappert, ist ebenfalls ein unheimliches Klischee, welches mich nicht wirklich überzeugen konnte – so sehr man sich auch bemüht hat, es als spontanen Ausrutscher durchgehen zu lassen. Der letzte Kritikpunkt ist dann die Tatsache, dass just immer dann, wenn Frank ein potentielles Opfer verfolgt, weit und breit kein Mensch zu sehen ist, was auf die Dauer doch etwas konstruiert, unplausibel und unlogisch erscheint. Vor allem bei der Verfolgung quer durch die U-Bahn-Station fällt dies negativ auf. Selbst wenn es mitten in der Nacht sein sollte, erscheint es einfach nicht sehr glaubwürdig, dass sich weit und breit keine einzige Person finden lässt. Von der Frage, ob denn keiner von den Opfern ein Handy dabei hat, mit dem sie die Polizei rufen könnten, ganz zu schweigen. Auch Pfeffersprays oder ähnliches trägt niemand bei sich. Damit macht man es Frank meines Erachtens doch etwas zu leicht, und es drückte zumindest für mich sehr auf die Plausibilität und den Realismus. Jedenfalls hätte ich lieber auf einen Mord verzichtet und dafür Frank auch mal scheitern gesehen. Wäre glaubwürdig gewesen. Fazit: ![]() Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2012 Ascot Elite)
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