Das fünfte Element |
Bizarres SF-B-Movie von Luc Besson
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Freitag, 14 Dezember 2012 |
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Kurzinhalt: Im Jahr 1914 kommen Außerirdische auf die Erde, und entwenden aus einem Tempel fünf Elemente. Diese seien auf der Erde nicht mehr sicher, da ihr Geheimnis gelüftet wurde – und werden in dreihundert Jahren eine wichtige Aufgabe zu erfüllen haben, nämlich die Dunkelheit zu besiegen und das Leben im gesamten Universum zu bewahren. Knapp 300 Jahre später wird das Raumschiff, welches die Steine auf die Erde bringen sollte, von Zorgs Schergen angegriffen – einem hasserfüllten Menschen, der mit der Finsternis im Bunde steht. Doch das Schiff war nur eine Finte, die fünf Elemente befinden sich ganz woanders. Eines davon kann geborgen werden, und offenbart sich, nachdem man es rekonstruiert hat, als lebendiges Wesen, dass sich Leeloo nennt. Als sie aus dem Labor flieht, fällt sie in das fliegende Taxi von Korben Dallas, der daraufhin in das Abenteuer hineingezogen wird. Es muss ihnen unbedingt gelingen, die vier Steine, die für die anderen vier Elemente stehen, rechtzeitig zu finden und zur Erde zu bringen. Nur so kann das Leben in der gesamten Galaxis gerettet werden. Doch dafür bleiben ihnen weniger als 48 Stunden… Review: ![]() Hier ist einerseits die Handlung zu erwähnen, die sehr gut durchdacht und auch durchaus originell ist. Eine weitere wesentliche Stärke sind die Spezialeffekte. Vor allem die Weltraumszenen sehen selbst 15 Jahre später immer noch sehr eindrucksvoll und spektakulär aus. Auch was die Designs betrifft – an denen u.a. der heuer verstorbene Moebius mitgewirkt hat – weiß "Das fünfte Element" zu begeistern. So wie viele SF-Filme ist zwar der Einfluss von "Blade Runner" bei der Gestaltung der futuristischen Welt unverkennbar, dennoch findet der Film auch viele eigenständige Ideen, um sich ausreichend abzugrenzen. Schon allein die "Autobahnen" in der Luft – zwei Jahre vor "Die dunkle Bedrohung" waren ein gelungener Einfall, und auch so interessante, kreative Ideen wie das herumfliegende Restaurant, das quasi am Balkon andockt, haben es mir angetan. Was die Designs betrifft, sind insbesondere auch noch die Kostüme sowie die Masken der Aliens zu erwähnen – wobei vor allem die Opernsängerin diesbezüglich eine absolute Meisterleistung ist. Sicherlich eines der Designs, das am längsten und stärksten in Erinnerung bleibt. Generell ist die Szene in der Oper phantastisch, und eines der ganz großen Highlights des Films. Eric Serras Filmmusik konnte mich, wie schon bei "GoldenEye", zwar nicht vollständig überzeugen, aber diese Symphonie ist einfach nur wundervoll; wie sie klassisch beginnt und dann rockiger wird… generell ist die ganze Sequenz phantastisch – optisch mit dem Planeten im Hintergrund visuell ungemein beeindruckend, auch dank des tollen Sets, und dann noch dazu wunderbar mit Leeloo's Kampf zusammengeschnitten. Die Szene ist so perfekt, dass selbst Ruby Rod nicht mehr zu stören vermag. Generell ist das letzte Drittel für mich mit Abstand das Beste am Film. Auch, wie Leeloo schließlich auf den Eintrag zum Krieg stolpert und daraufhin den Glauben an die Menschheit verliert, ist phantastisch, und für mich ein absoluter Gänsehautmoment. Zumindest mir geht es hier immer so, dass ich mich für die Menschheit – und den grausamen Taten, zu denen wir fähig sind – schäme. Das Ende ist dann ebenfalls sehr spektakulär, ansatzweise berührend, und sorgt für einen weiteren magischen Moment. ![]() Mit Gary Oldman und seiner Darstellung hier ist das so eine Sache. Teilweise spielt er mir – wie schon bei "Leon, der Profi" – zu übertrieben, wodurch seine Figur zur Karikatur verkommt. Andererseits muss man auch sagen, dass dies hier vermutlich sogar noch angebrachter ist als bei "Leon", und muss zudem festhalten, dass er damals als Bösewicht noch nicht so verbraucht war. Und in Erinnerung bleibt sein Zorg auf alle Fälle. Dennoch, 100%ig überzeugt hat er mich nicht. Ähnlich ergeht es den zahlreichen manchmal sehr absurden und/oder in Slapstick abdriftenden humorvollen Szenen. Sie mögen zwar insgesamt zum Unterhaltungswert des Films beitragen, gehen aber meines Erachtens doch ein wenig auf Kosten der Spannung und der Dramaturgie, da es nach diesen schwerer fällt, den Film ernst zu nehmen – auch bei jenen Szenen, die durchaus ernsthaft gedacht sind, und die wir demnach auch ernst nehmen sollen. Oftmals sind es nur so Kleinigkeiten, wie dass Zorg seine Bombe genau bei 0:05 stoppt, und die Bombe der Mangalores just auf fünf Sekunden eingestellt ist. Witzig? Ja. Unplausibel? Jupp. Und was auf die Glaubwürdigkeit drückt, drückt eben auch auf den Spannungslevel. Wo wir die Mangalores grade erwähnt haben: Auch wenn die Masken sehr gut ausgesehen haben, empfand ich sie überwiegend als überflüssig. Ich hätte sie zumindest nachdem Zorg sie mit der Explosion ins Jenseits schicken wollte entsorgt, denn so gab es am Ende für meinen Geschmack doch eine Fraktion zu viel, die sich in die Angelegenheit eingemischt hat. All das sind aber eher Kinkerlitzchen – der mit Abstand größte und einzig gravierende Schwachpunkt ist Ruby Rod. Merke: ich sage ganz bewusst nicht Chris Tucker, sondern nenne die Figur, da der gute Tucker ja nur das macht, was der Regisseur ihm aufgetragen hat (zumindest gehe ich davon aus. Und selbst wenn nicht, wäre es die Aufgabe des Regisseurs gewesen, ihm das begreiflich zu machen). Er selbst spielt die Rolle ja grundsätzlich gut, nur kann ich mit der Rolle einfach nichts anfangen, und finde sie absolut nervtötend und grauenhaft. Ob George Lucas Ruby Rod wohl als Vorlage für Jar Jar gedient hat? Jedenfalls verliert "Das fünfte Element" allein durch ihn einen vollen Wertungspunkt. Der Horror, der Horror… Fazit: ![]() Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universum Film)
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