Eroberung vom Planet der Affen |
Die Vorlage zum erfolgreichen Remake aus 2011
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Mittwoch, 12 Dezember 2012 |
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Kurzinhalt: Wir schreiben das Jahr 1991. Seit den Ereignissen aus "Flucht vom Planet der Affen", in dem Zira und Cornelius aus der Zukunft in der damaligen Gegenwart gelandet sind, sind 20 Jahre vergangen. Ihr Kind Caeser wuchs beim Zirkusdirektor Armando vor den Augen der Welt versteckt und wohlbehütet auf. Mitte der 80er führte eine Seuche, die von Astronauten aus dem All unbewusst auf die Erde geschleppt wurde, dazu, dass alle Hunde und Katzen starben. Daraufhin begangen die Menschen, sich Affen als Haustiere zu halten. Im Laufe der folgenden Jahre wurden aus Haustieren zunehmend Sklaven. Da einigen Politikern und Wissenschaftlern die düstere Prognose zur Zukunft unseres Planeten bekannt ist, unternimmt man alles, um die Affen zu unterdrücken, und zu verhindern, dass sich diese gegen ihre Herren auflehnen und den Planeten erobern. Als Armando und Caesar mit ansehen müssen, unter welchen Umständen die Affen leben, kommt es zu einem Zwischenfall, der dazu führt, dass Armando gefangengenommen wird. Um Caesar nicht zu verraten, nimmt er sich selbst das Leben. Seinem Schützling ist es unterdessen gelungen, sich in die Affenpopulation einzuschleichen; in weiterer Folge wird er sogar an einen einflussreichen Senator verkauft. Aus dieser Position heraus plant er seine Revolte gegen die Menschheit… Review: ![]() Wobei selbst dieses Ende nicht unproblematisch ist. Denn insgesamt hätte ich es als mutiger empfunden, wenn man Caesar in der letzten Szene vom Helden zum Schurken gemacht, unsere Loyalität zu ihm kritisch hinterfragt und dem Film damit eine herrliche moralische Amivalenz gegeben hätte. Generell stellte sich mir bei diesem Ende bzw. auch dem Film an sich die Frage, welche Richtung man hier eigentlich verfolgt, und wie die Handlung hier narrativ in die "Planet der Affen"-Reihe einzuordnen ist. Spielen die Ereignisse hier in einer alternativen Zeitlinie, die dadurch ausgelöst wurde, dass die intelligenten Affen in die "Gegenwart" gereist sind, und befanden sich Menschheit und Affen schon immer in einer kausalen Zeitschleife, die durch die Zeitreise der Astronauten in die Zukunft und der daraus folgenden Zeitreise der Affen in die Gegenwart ausgelöst wurde? Zuerst dachte ich, die Affen würden hier schon die Macht erobern, was sich mit den Informationen aus dem ersten "Planet der Affen"-Film gespießt und gegen die zweite Interpretation gesprochen hätte – wird dort doch dezidiert gesagt, dass die Affen erst dann an die Macht kamen, als sich die Menschheit mit der Atombombe selbst in die Steinzeit zurückgebombt hat. Nun beginnen jedoch dank Caesar bereits die ersten intelligenten Affen über den Planeten zu wandeln, noch bevor es zur Apokalypse kommt. Am Ende sagt er MacDonald, dass er sich mit seinen Affen zurückziehen und abwarten wird, bis sich die Menschheit selbst vernichtet hat – womit man grundsätzlich beide Interpretationsmöglichkeiten offen lässt, sich für mich aber zugleich die Frage ergibt, ob "Die Eroberung vom Planet der Affen" in erster Linie ein Sequel oder ein Prequel ist – oder eben beides. ![]() Doch nicht nur das Drehbuch, vor allem auch dessen Umsetzung lässt bei "Eroberung vom Planet der Affen" doch stark zu wünschen übrig. Als einer der größten Stolpersteine erweist sich dabei das merklich geringe Budget, welches vor allem den Szenen der Affen-Revolution im letzten Drittel des Films nicht gut tut. Zu offensichtlich ist, dass im Prinzip die gleiche Szene wieder und wieder durchgezogen wird, und die ewig gleiche, überschaubare Gruppe von Affen gegen eine ebenso überschaubare Gruppe von Menschen kämpft. Letztere müssen sich zudem saudämlich anstellen, damit die Rebellion gelingt – weil unter normalen Umständen hätte eine solch verhältnismäßig kleine Horde von nur mit Schlagstöcken und ähnlichem ausgestatteten Angreifern gegen einen mit Maschinengewehren bewaffneten Trupp des Militärs wohl keine Chance. Hier macht sich das niedrige Budget, welches nur relativ wenig Statisten und noch weniger Affen-Masken und Kostüme erlaubt hat, doch sehr negativ bemerkbar. Generell wirkt die Inszenierung von J. Lee Thompson eher billig, und lässt es an packenden Momenten und/oder denkwürdigen Bildern vermissen. Die Inszenierung wird jedenfalls dem zwar nicht perfekten, aber durchaus Potential bietendem Drehbuch sowie den durchwegs gelungenen schauspielerischen Leistungen – wobei vor allem Roddy McDowall erneut besticht – in keinster Weise gerecht. Das "Remake" war zwar auch nicht perfekt, hat aber definitiv mehr aus dem vorhandenen Potential herausgeholt, und ist zweifellos die bessere Abhandlung dieses Stoffes. Wobei es zugegebenermaßen nicht wirklich schwer war, diese Vorlage zu übertreffen. Fazit: ![]() Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)
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