Der Rasenmähermann |
Virtual-Reality-Thriller mit Pierce Brosnan
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Freitag, 07 Dezember 2012 |
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Kurzinhalt: Dr. Lawrence Angelo forscht im Auftrag eines Unternehmen – hinter dem ohne sein Wissen das amerikanische Militär steht – an Möglichkeiten, das Potential des menschlichen Gehirns, welches von uns nur zu einem Bruchteil genutzt wird, auszuschöpfen. Dies soll die behandelten Personen klüger und reaktionsfähiger machen. Das Militär interessiert sich hingegen eher dafür, seine Forschungen dazu zu verwenden, um einen Supersoldaten zu schaffen – der mittels Drogen gefügig gemacht und kontrolliert wird. Als eines von Angelos Testobjekten, ein Schimpanse, nach seiner letzten Behandlung aus dem Forschungsgelände ausbricht und Amok läuft, steht seine Forschung vor dem Ende. Seine letzte Chance ist es nun, zu Hause weiterzuarbeiten, und das Unternehmen mit bahnbrechenden Fortschritten davon zu überzeugen, ihn weiterhin zu unterstützen. Er beschließt, den Versuch an Menschen zu wagen. Als Testobjekt wählt er sich den zurückgebliebenen Jobe Smith aus. Dieser wird durch seine Behandlung tatsächlich von Tag zu Tag klüger – und beginnt sogar schließlich, übernatürliche Fähigkeiten zu entwickeln. Als sich dann das Militär einmischt und man Jobe jenes Mittel verabreicht, dass schon den Schimpansen aggressiv gemacht hat, nimmt das Unglück seinen Lauf… Review: ![]() Zugleich muss man jedoch auch festhalten, dass es a) deutlich schlechtere Filme gibt, die auf einer Vorlage von Stephen King basieren, und b) die Kurzgeschichte für eine Verfilmung viel zu wenig hergab, und man diese daher auf jeden Fall hätte ausbauen müssen. Ob es danach unbedingt noch notwendig war, den Titel zu behalten – und ihn dadurch, dass alle Jobe den Rasenmähermann nennen, weil er in ihrer Nachbarschaft (no na) den Rasen mäht, krampfhaft zu erklären – sei dahingestellt. Anstelle der Filmemacher hätte ich wohl gleich einen anderen Titel genommen und die Referenz auf Stephen King entfernt. Immerhin kann so ein Schuss auch nach hinten losgehen, wenn dann alle King-Fans den Kinosaal enttäuscht bis wutentbrannt verlassen. Doch unabhängig davon gefällt mir die Geschichte aus "Der Rasenmähermann" eigentlich sehr gut. Ja, sie ist nichts neues, mit ihrer Warnung vor neuen Technologien und einem gefährlichen Forschungsprojekt des amerikanischen Militärs, aber vor allem der Racheplot im letzten Drittel gefällt mir sehr gut – wie auch das Konzept eines künstlich erschaffenen Supermenschen, der schließlich für uns alle zu einer Gefahr wird. Zugegeben, eine gewisse Trash-Toleranz sollte man schon mitbringen. Vor allem der Einstieg, mit der Flucht und dem Amok-Lauf des Schimpansen zu Beginn, ist etwas unfreiwillig komisch geraten, und auch danach gibt es noch den einen oder anderen trashigen Moment. Auch die CGI-Effekte, so revolutionär sie damals waren, wirken heutzutage doch etwas veraltet – vor allem der Gehirn-fressende digitale Jobe sowie der brennende Pfarrer. "Der Rasenmähermann" ist definitiv ein B-Movie im klassischen Sinn des Wortes. Das allein macht ihn aber noch lange nicht schlecht. ![]() Dieses ist generell der mit Abstand beste Abschnitt des Films. Während manche Filme stark beginnen, und dann stark nachlassen, wird "Der Rasenmähermann" von Minute zu Minute besser. Das Herzstück sind dann Jobes Rachefeldzug, der so denkwürdige Momente beinhaltet wie den (wenn auch schlecht getricksten) brennenden Pfarrer, oder die sich auflösenden FBI-Agenten, sowie das großartige, packende Finale in der Virtuellen Realität, als Dr. Angelo versucht, Jobe lange genug abzulenken, damit dieser die Bombe nicht bemerkt und keinen Ausweg aus seinem virtuellen Gefängnis findet. Wie dieser ein Tor nach der anderen öffnet, war eine jener Szenen, die mir nach der Erstsichtung damals bei der TV-Erstausstrahlung im Gedächtnis geblieben ist, und auch nie wieder aus dem Gedächtnis gegangen sind. Eine phantastische, packende, eindringliche Szene. Auch das Ende ist sehr gut gemacht (wenn auch natürlich ein bisschen klischeehaft, im Sinne von "es ist vorbei – oder doch nicht?!"). Was mir ebenfalls sehr gut gefällt, ist das Set-Design von Dr. Angelos Labor. Insbesondere die Virtual-Reality-Sets, die Erinnerungen an Leonardo da Vincis weltberühmter Skizze des menschlichen Körpers wecken, bleiben mit ihrer 360°-Bewegungsfreiheit im Gedächtnis. Die letzte große Stärke sind dann die CGI-Effekte. Heutzutage mögen diese zwar kaum mehr begeistern können, und es findet sich auch die eine oder andere Einstellung, die schon damals nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit war, aber vor allem die Szenen in der virtuellen Realität waren in der damaligen Zeit durchaus revolutionär und sehr beeindruckend, und können mir selbst heute immer noch gefallen. Einfach nur phantastisch designt und sehr gut umgesetzt. Fazit: ![]() Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Lighthouse)
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