Love |
oder: "A Space Oddity"
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Montag, 03 Dezember 2012 |
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Kurzinhalt: Der Astronaut Gunner Wright, der auf der ISS allein die Stellung hält, verliert den Kontakt zur Erde. Von Tag zu Tag ist die Isolation für ihn schwerer zu ertragen – wie auch die Ungewissheit, was auf der Erde vorgefallen ist. Macht man mit ihm ein psychologisches Langzeit-Experiment? Handelt es sich schlicht um einen Ausfall der Kommunikation? Oder hat es auf der Erde eine Katastrophe gegeben? Die Jahre vergehen, und Gunner Wright beginnt, nicht nur die Hoffnung zu verlieren, sondern scheinbar auch seinen Verstand… Review: ![]() Wie ihr ja vielleicht wisst, ist "2001 – Odyssee im Weltraum" mein absoluter Lieblingsfilm. Man kann also wohl mit Fug und Recht behaupten: Ich habe weder ein Problem mit langsamen Filmen, noch mit solchen, die mehr Wert auf Atmosphäre denn auf Inhalt legen (nicht, dass ich damit sagen will, "2001" sei inhaltsarm – aber ihr wisst hoffentlich, wie das gemeint ist). Leider war "LOVE" aber zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise so packend, oder auch atmosphärisch dicht. Die Ausgangssituation ist faszinierend, originell (kleiner Exkurs: wobei auch ich schon mal die Idee eines Drehbuchs mit Astronauten hatte, die auf der ISS plötzlich von der Erde abgeschnitten sind. Und dann hat der gute William Eubank Inception-mäßig meine Idee geklaut. Damn him to hell!), und regt zum Nachdenken an. Wie würde es einem wohl selbst in dieser Situation ergehen? Leider hapert es aber in weiterer Folge genau daran, uns mit Captain Miller identifizieren zu lassen. Wir wissen einfach zu wenig über seine Situation – u.a. auch, wie lange er denn nun eigentlich schon an Bord der Station ausharrt. Nach ca. einer Stunde erfahren wir endlich, dass er nun schon sechs Jahre auf der Station verbringt, und ich dachte nur… WTF?!?! Ich hatte ja keine Ahnung, da man sich bis zu diesem Zeitpunkt nicht darum bemüht hat, uns die verstrichene Zeit spürbar zu machen. Es hätten genauso gut 6 Monate oder 6 Wochen sein können. Eben dies war für mich ein wesentlicher Punkt, warum es mir schwer fiel, mich in Lee Miller hineinzufühlen. ![]() Am Ende wird es noch einmal kurz interessant – aber selbst dieser Teil des Films wird von Problemen geplagt. In erster Linie sind dies die Ähnlichkeiten mit dem Finale aus "2001 – Odyssee im Weltraum". Zuerst findet er sich in einer ungewohnt normalen Umgebung wieder, und die Szenen mit ihm in seinem Raumanzug in z.B. einem Büro sollen wohl surreal wirken; ich konnte ständig nur an Dave Bowman und sein "Hotelzimmer" denken. Und am Ende findet dann zuerst eine lange Reise und daraufhin eine Verwandlung statt – auch dies kennt man aus "2001" bereits. Zumindest eine gelungene, originelle und faszinierende Idee muss man den Machern zugestehen, nämlich jene des "Archivs", mit der sich dann spät aber doch auch endlich aufklärt, was es mit den Interviews auf sich hat, die zwischendurch immer wieder eingeblendet werden, und die narrative Struktur des Films durchbrechen und doch etwas störend wirken. Auch optisch ist "LOVE" zweifellos teilweise sehr beeindruckend. Vor allem die Weltraumszenen konnten mir gefallen (vom diesbezüglich bereits gelobten Einstieg abgesehen). Und am ISS-Set haben es mir vor allem die Ventilatoren im Hintergrund angetan. Doch "LOVE" ist nicht nur visuell, sondern auch akustisch höchst gelungen. Der Soundtrack von "Angels & Airwaves" zählt zu den wenigen wirklich konstanten Stärken des Films, und werten viele Szenen – bzw. auch den Film generell – merklich auf. Schade nur, dass der Film an sich teilweise wie den Eindruck eines überlangen Musikvideos vermittelt, und inhaltlich kaum zu überzeugen vermag. Fazit: ![]() Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Splendid Film)
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