Dredd |
Gewalt- und Krawallorgie in 3D
Kategorie:
Filme -
Autor: T. Thandor | M. Spieler - Datum:
Freitag, 19 April 2013 |
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Kurzinhalt: In nicht allzu ferner Zukunft konzentriert sich das Leben in einigen wenigen aber sehr ausgedehnten Megacities, außerhalb derer Mauern unbewohnbares Ödland den Großteil des Planeten bedeckt. In diesen Megacities leben die meisten Menschen mit niedrigem Einkommen in turmartigen Ghettos - Orte, in denen tausende von Menschen auf 200 Etagen versuchen zu überleben. Die Städte werden von Gewalt und Verbrechen heimgesucht und die einzigen, die sich dem Verfall entgegenstellen, sind die Judges - Richter, Geschworene und Henker in Personalunion. Als eine neue Droge beginnt ihr Unwesen zu treiben, schreibt sich Judge Dredd, der berühmteste und berüchtigtste Judge, auf die Fahnen, diese auszuradieren. Als in einem der Türme ein Mord geschieht, werden Dredd und eine Anwärterin zum Tatort gerufen und es entbrennt ein Kampf auf Leben und Tod um dessen Kontrolle… Review von Tobi Thandor: ![]() Ohnehin ist "Dredd" geprägt von sehr expliziter Gewalt. Es werden Menschen gehäutet, vom Balkon geworfen, zerquetscht und noch viel öfters erschossen, meist kann der Zuschauer das Blut nur so spritzen sehen. Regisseur Pete Travis greift dabe, ähnlich wie Zack Snyder in "300" und "Watchmen", auf einen leicht überzeichneten Comicstil zurück. Eine andere Altersfreigabe als "ab 18" kam für ihn offensichtlich nie in Frage. Eine besondere Rolle in "Dredd" kommt auch der Droge Slo-Mo zu. Wer die Droge verwendet, nimmt in der Folge seine Umwelt nur mehr in Zeitlupe wahr, in Slow-Motion also. Verdeutlicht wird dies durch entsprechende Kamerazeitlupen, ein Stilmittel, das mehrfach Anwendung findet in einem ansonsten sehr temporeichen Film. Je öfter diese Zeitlupe eingesetzt wird, desto mehr habe ich mich in diese Inszenierung verliebt. Wer an diesen Stellen zudem gut aufpasst, wird bemerken, dass sämtliche Szenen, in denen die Droge konsumiert wird, mit dem Tod einer oder mehrerer Personen enden. Eine Botschaft von Pete Travis, wonach Drogenkonsum nur im Tod enden kann? In Mega-City One ist das jedenfalls die Konsequenz. Generell erleben wir Mega-City One, den riesigen Stadtkomplex, in einem äußerst futuristischen Bild. Wir befinden uns, erkennbar für jeden, eindeutig in der Zukunft. Erst in den mieseren Ecken der Stadt, hier der Hochhauskomplex Peach Trees, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die ärmeren Menschen leben mit kleinen Ausnahmen auf dem Stand von heute, was einen schönen Kontrast zu Judge Dredd und seiner Rekrutin Anderson bildet. In dieser Umgebung sehen sie aus wie Krieger aus der Zukunft – dabei haben sie gar keine Zeitreise hinter sich gebracht. Atmosphärisch verdichtet werden die tollen Bilder durch den perfekten Soundtrack von Paul Leonard-Morgan. Der von Synthesizern beherrschte Elektrosound lässt Vergleiche mit Daft Punks Score für "Tron: Legacy" zu, was allerdings als klarer Pluspunkt zu werten ist. ![]() Fazit: Bei "Dredd" handelt es sich um temporeiche Comicverfilmung im Science-Fiction-Gewand, mit einem gnadenlosen Judge Dredd als Hauptfigur, der begleitet von extremer Gewalt und eine Menge Tod für Recht und Ordnung sorgt. Die Kameraarbeit und der Soundtrack runden ein klasse Filmerlebnis ab, bei dem Fans von Actionkrachern absolut auf ihre Kosten kommen. Um den Film mit Judge Dredds Worten zu bewerten: "Sein Vergehen ist hervorragende Unterhaltung eines Zuschauers. Das Urteil: Ansehen!" Wertung:8 von 10 Punkten
Tobi Thandor
Review von Michael Spieler: ![]() "Dredd" in 3D ist eine Gewaltorgie und nicht ohne Grund ab 18. Wer den Red-Band-Trailer gesehen hat, weiß eigentlich alles über die visuelle Ausschmückung der massakerartigen Konfrontationen. Auch aufgrund der Droge, gibt es sehr viel Slow Motion und so geht das ca. 90% des Films. Stylisch ins Gras beissen in Slo-Mo, 3D und mit Glitter. Ist dann trotzdem weniger glamourös als es klingt. Schauspielerische Leistungen beschränken sich auf Rumgerenne und Ballern, die Dialoge sind eher notwendiges Übel und sind durchsetzt von Einzeilern, die allerdings nicht an den makaberen Witz des Originals heranreichen. Aber vielleicht sehe ich den auch in meiner Erinnerung geschönt - ein Meisterwerk war das damals ja jetzt auch nicht gerade. Trotzdem macht "Dredd" schon auf so einer niederen-Instinkt-Stufe Spaß. Weil die Gewaltdarstellung eben völlig übertrieben ist, wird es dem Zuschauer ermöglicht, sich nicht so mies zu fühlen, wenn man trotzdem lacht. Er ist mit seinen 95 Minuten Länge auch gerade lang genug, sonst hätte man sich noch ne Story einfallen lassen müssen. Im Gegensatz zu "Battleship" allerdings gibt der Film nicht vor etwas anderes sein zu wollen, als ne Schießerei zwischen Cops und Dealern und tut nicht so verkrampft cool. Urban ist als Dredd einfach cool. Da kann Rihanna noch 10x Aliens anbrüllen. Fazit: Visuell und vom Krawall den der Film generiert, ist er sicherlich ganz weit oben dabei, aber es gab auch andere Krawallfilme dieses Jahr, die deutlich mehr zu bieten hatten. Vermutlich ist die Verfilmung so ganz ganz nah am Comic, den ich allerdings nicht kenne und wenn er wirklich so ist, auch nicht lesen wollen würde. Das 3D ging mir mehr als einmal auf den Keks, da es hier natürlich äußerst plakativ angewendet wird. "Dredd" ist ein Film für nen Hangover-Sonntag, und kann bestimmt irgendwann als "kultig" durchgehen, jetzt jedoch würde ich von einem Kinobesuch absehen. Wertung:4 von 10 Punkten
Michael Spieler
(Bilder © 2012 Universum Film)
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