James Bond 007 - In tödlicher Mission |
007 kehrt auf den Boden der Realität zurück
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Mittwoch, 14 November 2012 |
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Kurzinhalt: Nachdem er einer weiteren Falle von Ernst Stavro Blofeld entkommt und sich diesem ein für allemal entledigt, wird 007 damit beauftragt, sich auf der Suche nach einem Chiffriergerät namens ATAC zu machen, dass zusammen mit einem als Fischerboot verkleidetem Aufklärungsschiffes der britischen Marine untergegangen ist, als dieses auf eine Mine im Meer traf. Da das Gerät sämtliche Codes enthält, ist es wichtig, das Gerät unbedingt wiederzuerlangen oder es zu zerstören, ehe es den Russen in die Hände fallen kann. Seine erste Spur führt ihn nach Spanien, wo er auf die schöne Melina trifft, die vor seinen Augen jenen Mann tötet, von dem er sich Informationen über den Aufenthaltsort des ATACs erhofft hat. Nachdem ihre Eltern, die das Gerät für den britischen Geheimdienst hätten bergen sollen, vor ihren Augen brutal ermordet wurden, befindet sich Melina auf einem blutigen Rachefeldzug, wild dazu entschlossen, jeden zu töten, der dabei seine Finger im Spiel hatte. Nachdem sich ihre Wege immer wieder kreuzen, beschließen Bond und Melina schließlich, ihre Kräfte zu bündeln, und gemeinsam nach dem Chiffriergerät zu suchen – und nach jenen Männern, die für den Tod ihrer Eltern verantwortlich sind… Review: ![]() Beim Titelsong bleibt vorerst alles soweit beim alten: Es ist ein angenehm ruhiger, klassischer Song mit gutem Text und eingängiger Melodie, der von Sheena Easton sehr schön gesungen wird. Bei ihr sind wir aber zugleich bei einer Neuerung im Vergleich zu den bisherigen Titelsequenzen: Denn im Gegensatz zu ihren VorgängerInnen darf Easton in dieser auftreten, und uns das Lied quasi vorsingen. Ich spekuliere einfach mal, dass dies mit dem aufkommenden Trend an Musikvideos zusammenhängt, die ja zu Beginn auch meist den Sänger/die Sängerin dabei gezeigt haben, wie er/sie ihr Liedchen trällern. Etwas ungewohnt und ansatzweise störend fand ich es aber schon. Davon abgesehen ist die Sequenz aber erneut gelungen. Was mir am nun folgenden Film besonders gut gefällt, ist die Tatsache, dass man wieder deutlich bodenständiger agiert, und weitestgehend auf jene absurden, übertriebenen Elemente verzichtet, die mir "Moonraker" doch ansatzweise verdorben haben. Auch der Humor wurde wieder deutlich zurückgefahren, und macht einer ernsteren Handlung Platz – in der der 007 auch wieder durchaus hart und kaltblütig agieren darf, wie z.B. wenn er einen der Gangster ins Jenseits befördert, in dem er dem an der Klippe stehenden Auto einen Tritt gibt. So sehr ich den Humor insgesamt als wesentlichen Bestandteil der Bond-Reihe betrachte, und er mir in den ersten beiden Craig-Abenteuern auch gefehlt haben mag, ziehe ich eben doch insgesamt jene Filme vor, die eine gesunde Mischung pflegen, und nicht zu einer reinen Komödie verkommen – wie dies bei "Moonraker" und "Der Mann mit dem goldenen Colt" meiner bescheidenen Meinung nach der Fall war. ![]() Die Handlung mag zwar weder die spannendste noch die originellste sein, gefällt mir in ihrer Schlichtheit und Bodenständigkeit aber sehr gut. Aufgepeppt wird diese durch die wieder einmal zahlreich vorhandenen – aber doch nicht mehr ganz so abgefahrenen wie zuletzt – Actionszenen, die erneut sehr spektakulär geraten sind, und eigentlich nichts zu wünschen übrig lassen. Wir bekommen Auto-Verfolgungsjagden, erneut eine Verfolgung auf Skiern (die sich jedoch dank der verfolgenden Motorräder mit Spikes sowie den Einfällen rund um den Skisprung sowie die Bob-Bahn ausreichend von den bisherigen abgrenzt, um nicht wie ein müder Abklatsch zu wirken), eine groß angelegte Schießerei an den Docks, Unterwasser-Action zwischen zwei kleinen U-Booten, sowie als Höhepunkt Bonds Kletterpartie auf der Felswand, und einem folgenden packenden Showdown. Vor allem letzteres war ungemein spektakulär und wirklich gut gemacht – allen voran natürlich jener Moment, als Bond hinunterfällt und schließlich nur mehr an einem einzigen Haken hängt. Auch wenn man natürlich weiß, dass 007 nicht sterben wird, sind die entsprechenden Szenen durchaus packend und spannend. Diesbezüglich besonders gelungen fand ich auch die Szene im Wrack des Schiffes, als Bond versucht, die Selbstzerstörung des Chiffriergeräts zu aktivieren – und uns gezeigt wird, wie sich von hinten ein Gegner in einem großen Tauchanzug langsam anschleicht. Der darauffolgende Kampf war dann ebenfalls sehr gut gemacht, und lässt die ersten Unterwasseraction-Versuche aus "Feuerball" klar hinter sich. Neben der Action können auch die Locations erneut beeindrucken, und sorgen für viel Abwechslung – geht es doch von einem als Spanien doubelndem Griechenland über Cortina in Italien wieder zurück nach Griechenland – bis hin zum beeindruckenden Finale auf den Gesteinsgipfeln. ![]() Was die weniger gelungenen Elemente betrifft, muss ich zuallererst auf Julian Glover eingehen. Er spielt seinen Bösewicht zwar sehr kultiviert, schaffte es aber zumindest bei mir nicht, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Insgesamt würde ich seinen Bösewicht, trotz des eingebauten Twists, als sich er als Schurke offenbart, als einen der weniger erinnerungswürdigen einstufen. Etwas seltsam wirkt auch sein Mordversuch, als er Bond und Melina durch die Korallen zieht. Wie im Review zum 1. Bond-Film "Dr. No" erwähnt gefallen mir diese außergewöhnlichen Mordmethoden ja grundsätzlich recht gut – aber das war mir dann doch etwas zu kompliziert und absurd. Immerhin, durch die Tatsache, dass Julian Glover selbstironisch darauf hinweisen darf – als er zu Bond sinngemäß sagt, dass Bond all seine Versuche, ihm einen ausgefallenen Tod zu bescheren, vereitelt – kann ich es gerade noch so akzeptieren. Als wesentlichen Schwachpunkt empfand ich leider auch den Soundtrack von Bill Conti. Wohlgemerkt, nicht alles an seiner Filmmusik ist schlecht. Vor allem die instrumentalen Versionen bzw. Interpretationen von "For Your Eyes Only" finde ich sehr gelungen. Aber vor allem in den Actionszenen verfällt er teilweise in ein derartiges typisches 80er-Jahre-Actiongedudel, dass es ein Graus ist. Für mich beraubte er jedenfalls mit seiner Musik die Actionszenen teilweise doch ein wenig an Spannung und Wirkung. Mein letzter Kritikpunkt ist dann, dass zwar Bond am Anfang Blofeld ausschalten darf, man Melina ihre Rache aber am Ende verwehrt. Vor allem angesichts der Tatsache, dass der Bösewicht – der klischeehaft von den Figuren unbemerkt ein Messer ziehen darf, nur um dann von hinten erschossen zu werden – ohnehin das zeitliche gesegnet, wäre es lieber gewesen, man hätte es Melina überlassen, ihn ins Jenseits zu schicken. Davon abgesehen hat mir das Ende – in dem auch General Gogol zu seinem dritten Auftritt in Folge kommt – aber sehr gut gefallen. Fazit: ![]() Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM)
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