Sparkle
Der letzte Filmauftritt von Whitney Houston Kategorie: Filme - Autor: Michael Spieler - Datum: Freitag, 12 Oktober 2012
 
Sparkle
(Sparkle, USA 2012)
 
Sparkle
Bewertung:
Studio/Verleih: Akil Production Company/Sony Pictures
Regie: Salim Akil
Produzenten: U.a. Debra Martin Chase, T.D. Jakes, Curtis Wallace & Whitney Houston
Drehbuch: Mara Brock Akil & Howard Rosenman
Filmmusik: Salaam Remi
Kamera: Anastas N. Michos
Schnitt: Terilyn A. Shropshire
Genre: Drama/Musical
Kinostart Deutschland: 11. Oktober 2012
Kinostart USA: 17. August 2012
Laufzeit: 116 Minuten
Altersfreigabe: Ab 12 Jahren
Trailer: YouTube
Kaufen: Soundtrack
Mit: Jordin Sparks, Whitney Houston, Derek Luke, Mike Epps, Carmen Ejogo, Tika Sumpter, Omari Hardwick, CeeLo Green u.a.



Kurzinhalt: Detroit in den späten 60er Jahren – Motowns Epizentrum. R&B und Soul erobern von der Motor City aus Amerika und jede_r mit der Stimme dazu, träumt vom großen Durchbruch. So auch die drei Anderson Schwestern, die sich heimlich nachts davonstehlen, um in Jazz Clubs aufzutreten. Drei Schwestern mit Musik im Blut. Während ihres aufkeimenden Erfolgs, müssen sie sich mit ihrer stark religiösen Mutter und den weniger glamourösen Seiten des Showgeschäftes auseinandersetzen. Diese drohen ihre Familie auseinanderzureißen und das Ende aller ihrer Träume heraufzubeschwören…

Review: Whitney Houston hat in 'Sparkle' ihren letzten filmischen AuftrittDieses Remake wird als letzter Auftritt von Whitney Houston als Emma in Erinnerung bleiben, obwohl er durchaus mehr zu bieten hat. Die - durch die Rolle von Sister (Carmen Ejogo, "Away We Go - Auf nach Irgendwo") - portraitierten Parallelen zu Houstons eigenem Leben und Absturz sind fast so etwas wie eine Katharsis für Houston, die im realen Leben leider ein trauriges Ende nicht abwenden konnte. Die Titelrolle wird von Jordin Sparks ausgefüllt, die 2007 die sechste Staffel von American Idol, der amerikanischen Variante von DSDS, gewann und danach Platin einfuhr. Durchaus die richtige Wahl für einen Film, in dem Gesangstalent eine wichtige Rolle spielt. Leider sind die Rollen alle sehr festgelegt und entwickeln sich im Laufe des Films kaum. Sparkle ist die stets integre junge Frau, deren einziges Problem, die Missbilligung der großen Träume durch ihre Mutter ist, die sie die 19 Jahre ihres Lebens immer bewundert hat, obwohl diese weite Teile ihrer Kindheit kein Vorbild war. Sister ist die von Anfang an rebellische Tochter, die immer nach dem falschen Mann sucht und um jeden Preis immer mehr will, als sie gerade hat. Dee (Tika Sumpter, "Denk wie ein Mann"), die dritte im Bunde, hat komplett andere Pläne für ihre Zukunft, die auch das Versprechen im Showgeschäft groß zu werden, nie ändern können. Nur aus Loyalität bleibt sie in der geschwisterlichen Girl Band.

Natürlich entspinnt sich ein Drama innerhalb der Familie, dass die Bande zwischen den drei Schwestern auf die Probe stellt, die ihr ganzes Leben immer mehr für einander da waren, als irgendwer sonst und ein Drama zwischen den Schwestern und den Außenstehenden. Sisters Sucht nach mehr vom Leben, als ihr der religiöse Haushalt Emmas bieten kann, treibt sie in die Arme des dubiosen afro-amerikanischen Comedians Satin (Mike Epps, "Hangover"), der im Showgeschäft zweifelhaften Erfolg damit erlangte, Witze über Schwarze vor weißem Publikum zu machen. Deren Beziehung wird zum Bruchtest für die Gruppe und sorgt auch für den dramatischen Höhepunkt des Films.

Musik und Kostüme sind die eigentlichen Stars des FilmsKommen wir zu den eigentlichen Stars des Films: die Musik und die Kostüme. Sollte ich mir die Sixties mit ihrer sexy Musik und deren stilvoll gekleideten Vertretern vorstellen, genau so wäre es wohl. Leider wird die Musik für meinen Geschmack zum Ende hin zu modern und Pop-ig und verlässt die eigentliche Ära des Films, als würde Jordin Sparks für sich selbst Werbung machen und keine Rolle spielen, die Liebe und Enttäuschung erfahren und - allen Widrigkeiten zum Trotz - ihr Ziel nie aus den Augen verloren hat. Vielleicht sind R. Kelly als musikalischem Berater auch die Ideen ausgegangen. Ich habe auch nicht verstanden, warum im Film das große Musikstudio im Film an der Westküste sitzt, obwohl man hier doch naheliegender Weise auf Motown Records zurückgreifen hätte können – schließlich spielt "Sparkle" zur Hochzeit in Detroit und wurde auch dort gedreht. Gerade weil der Film an einer Stelle das Fass mit "weißes Entertainment" vs. "schwarzes Entertainment" aufmacht, verstehe ich nicht, warum es einen schwer zu begeisternden, weißen Plattenboss brauchte, obwohl gerade so ein Charakter am Erfolg von Motown gar keinen Anteil hatte. Vielleicht wollte man sich auch von möglichen Vergleichen mit tatsächlichen Künstlern jener Zeit von diesem Label etwas entfernen - schlussendlich ist es eine fiktive Geschichte und kein Biopic.

Fazit: Auch wenn die obige Besprechung es nicht so vermuten lässt, weiß "Sparkle" doch zu unterhalten und ist für Whitney-Houston-Fans sicher ein Muss. Ihr sieht man in ihrer Rolle ihr tatsächliches bewegtes Leben an und möchte sie eigentlich doch nur singen sehen. Die Story selbst bietet leider nur einen schwachen, sehr vorhersehbaren Rahmen und dient mehr als Ausrede für die Präsentation der Musik und des Stils, von denen es reichlich gibt.

Wertung:5 von 10 Sternen
Michael Spieler
(Bilder © 2012 Sony Pictures)


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