The Expendables 2 |
Die Entbehrlichen sind zurück - mit Verstärkung!
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Samstag, 01 September 2012 |
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Kurzinhalt: Gerade erst sind sie von einem Einsatz in Somalia zurückgekommen, wo sie sowohl einen Chinesen aus der Gefangenschaft befreit als auch einen alten Kollegen gerettet haben, da wartet schon der nächste Auftrag auf Barney Ross und seine Söldnertruppe. Mr. Church erwartet, dass sie nun die Schulden aus ihrem vorherigen Einsatz für ihn begleichen – der ja nicht wirklich nach Plan verlaufen ist – und zusammen mit einer chinesischen Computerspezialistin in die russischen Berge fliegen, um wichtige Dokumente aus dem Safe eines abgestürzten Flugzeugs sicherzustellen. Dies gelingt ihnen zwar, doch als sie sich auf den Rückweg begeben, werden sie vom Gangster Jean Vilain und seiner Truppe gestellt, und dazu gezwungen, ihm die Pläne zu übergeben. Auf diesen ist der Standort von 5 Tonnen waffenfähigem Plutonium verzeichnet, welches dieser an Terroristen weiterverkaufen will. Doch die Expendables sind nicht bereit, sich so leicht geschlagen zu geben, und verfolgen ihn bis in seinen Unterschlupf. Auf den Weg dorthin erhalten sie tatkräftige Unterstützung von alten Freunden und Kollegen… Review: ![]() Einer der wesentlichen Gründe hierfür ist die deutlich besser inszenierte Action. Ich war bislang nicht gerade ein großer Fan von Simon West. Kein einziger seiner Filme, ja nicht mal der von vielen gefeierte "Con Air" (den ich von den Blockbuster-Actionfilmen der 90er Jahre schon immer als einen der schwächeren empfand, der sich keinesfalls mit z.B. "The Rock" oder "Face/Off" messen kann), konnte mich zu Begeisterungsstürmen hinreißen. Mit "The Expendables 2" liefert er das bisherige Meisterstück seiner Karriere ab, und empfiehlt sich als Regisseur weiterer Actionfilme. Im Gegensatz zu Sylvester Stallone, der sich beim Vorgänger, der ja eigentlich ein 80er-Jahre-retro-Actionfilm sein wollte, viel zu sehr am modernen Inszenierungsstil orientiert hat, der die Action derart zerschneidet und heranzoomt, dass man dieser nicht mehr folgen kann, verfolgt West einen deutlich klassischeren Zugang. Sowohl er als auch wir verlieren bei seinen Actionszenen nie die Übersicht. Er setzt auf deutlich längere Einstellungen, findet eine gute Mischung aus Nah- und Weitwinkelaufnahmen, und bietet auch zahlreiche coole "money shots", die wirklich beeindrucken und in Erinnerung bleiben. Auch was die Brutalität betrifft, setzt man im Vergleich zum Vorgänger noch einmal deutlich eins drauf, und orientiert sich an den Actionmovies der 80er und frühen 90er. Es nimmt zwar nie so extreme Ausmaße an wie bei "Rambo 4", ich würde es aber insgesamt irgendwo zwischen diesem und "The Expendables" einordnen. Es gab schon ein paar ziemlich brutale Kills und denkwürdige Todesszenen, die man dank des steten ironischen Untertons auch ohne allzu große Gewissensbisse genießen kann. ![]() Auch abseits der coolen Sprüche ist das Drehbuch diesmal um einiges besser gelungen als noch beim Vorgänger. So wird den Expendables diesmal ein persönlicher Grund mit auf den Weg gegeben, warum sie den Bösewicht aufhalten wollen. Dieser ist auch um einiges eindrucksvoller als die wenig überzeugende Diktator/Ex-CIA Agent-Kombo aus dem ersten. Wie ich in meinem Review zu Teil 1 schon geschrieben habe, braucht ein Actionfilm sympathische Helden, mit denen wir uns identifizieren können, eine nachvollziehbar Motivation – je persönlicher, desto besser – warum diese den Gegner zur Strecke bringen wollen, und einen hassenswerten Bösewicht, dem man auch zutraut, für sie eine Bedrohung darzustellen. Im Gegensatz zum Vorgänger sind in "The Expendables 2" all diese Punkte erfüllt. Die letzte große Stärke – und ein weiterer Vorteil gegenüber dem Vorgänger – ist dann die Besetzung. Der Grundgedanke eines Allstar-Actionteams war ja grundsätzlich nicht schlecht, aber halt leider bei "The Expendables" noch nicht so wirklich erfüllt. Randy Couture und Terry Crews waren wohl den wenigsten Actionfans ein Begriff, und auch Steve Austin kannte man damals noch eher als Wrestler denn als Actionstar. Mit Sylvester Stallone, Dolph Lundgren, Jet Li und Jason Statham war die Besetzung zwar grundsätzlich nicht schlecht, dennoch fehlten da einfach noch ein paar große Namen, um dem Anspruch bzw. dem Ziel, dass man sich ursprünglich gesetzt hatte, gerecht zu werden. Und, ganz ehrlich, so nett es auch gewesen sein mag, Stallone, Willis und Schwarzenegger zum ersten Mal vereint auf der Leinwand zu sehen, aber die kurze Szene in der Kirche war ein schwacher Trost dafür, dass wir wenn die Action dann mal los ging erst recht wieder auf sie verzichten mussten. ![]() Der neben Willis und Schwarzenegger wichtigste "Neuzugang" ist jedoch Jean-Claude van Damme. Eigentlich wollte Stallone ihn ja schon beim ersten Teil als Bösewicht haben – damals in der Rolle, die dann von Stone Cold Steve Austin übernommen wurde – doch JCVD hatte damals abgelehnt, da ihm diese zu klein war. Im Endeffekt war dies ein Segen für alle Beteiligten, denn im Nachfolger hat Stallone seinem Kollegen eine großartige Bad Guy-Rolle auf seinen stählernen Leib geschneidert. Außerdem hätte man bei dem hektischen Inszenierungsstil des Vorgängers ohnehin nichts von seinen Kampfkünsten mitbekommen, während er diesmal damit brillieren darf. Vor allem aber scheint er es auch enorm zu genießen, nach seinen zahlreichen Auftritten als Actionheld mal auf der anderen Seite zu stehen, und einen Bösewicht zu mimen. Von der alten Garde stehen natürlich erneut in erster Linie wieder Stallone und Statham im Zentrum, doch auch Li, Couture und Crews – und Neuzugang Hemsworth – bekommen ihre Momente. Daneben war es aber vor allem Dolph Lundgren, der einige der besten Momente des Films bekam, und dessen Gunnar sich wohl bei vielen zum heimlichen Star des Films mausern wird. Ganz perfekt ist "The Expendables 2" aber sicher auch nicht. So war die eine oder andere Entwicklung sehr vorhersehbar. Einer der Expendables verabschiedet sich unerwartet früh, ward danach nicht mehr gesehen, und fehlte meines Erachtens vor allem beim Showdown. Trotz aller gelungener Witze – nicht jeder Gags hat bei mir gezündet, manches davon viel auch flach. Und last but not least: Nach all dem Warten und der damit aufgebauten Erwartungshaltung hätte der Endkampf zwischen Stallone und Van Damme ruhig noch etwas länger sein können. Trotzdem, Teil 3, in dem die Expendables dann gegen eine verfeindete Söldnertruppe bestehend aus Tom Cruise, Mel Gibson, Michael Dudikoff, Nicholas Cage, Wesley Snipes und Steven Seagal antreten müssen*, kann kommen. * = Reine Fan-Träumerei meinerseits! Fazit: ![]() Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2012 Splendid Film)
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