The Artist |
Eine Liebeserklärung an das Kino von einst!
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Mittwoch, 25 Januar 2012 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]()
Kurzinhalt: Hollywood im Jahr 1927: Der Stummfilm feiert seine Blütezeit. Der größte Star dieser Ära ist George Valentin, der sich gemeinsam mit seinem treuen Jack Russell-Terrier von einem stummen filmischen Abenteuer ins nächste stürzt. Nach der Premiere seines neuesten Films macht er die Bekanntschaft der hübschen jungen Peppy Miller. Als die beiden gemeinsam miteinander abgelichtet werden, nutzt Peppy den daraus resultierenden Rummel, um eine Statistenrolle in einem Film zu ergattern – was sie auch wieder mit George zusammenführt, der sie schon bald unter seine Fittiche nimmt. Sie wird immer bekannter und beliebter, und steigt zum neuen Darling Hollywoods auf. George's Stern ist hingegen im Sinken begriffen: Die Erfindung des Tonfilms droht die Karriere des Stummfilm-Stars jäh zu beenden… Review: ![]() Eine Stärke des Films, völlig unabhängig von der außergewöhnlichen Erzählweise, ist sein Humor, und der damit einhergehende hohe Unterhaltungswert, den "The Artist" von Beginn an verströmt. Es gibt zahlreiche amüsante Momente und erheiternde Szenen; und zumindest bei mir hat der Großteil der Gags auch gezündet. Zudem versprüht "The Artist" ungemein viel Charme, und vermochte zumindest mich praktisch von der ersten Minute an zu verzaubern. Auch an Herz und Romantik mangelt es "The Artist" nicht – die im Zentrum stehende Liebesgeschichte zwischen George Valentin und Peppy Miller ist wundervoll und mit einigen wirklich herzergreifenden Momenten umgesetzt – jedoch ohne dabei jemals in Kitsch zu verfallen. Zusätzliche Tragik erhalten ihre Gefühle zueinander durch den konträren Verlauf ihrer Karrieren: Gerade als der kometenhafte Aufstieg von Peppy Miller beginnt, ist George Valentin's Stern zunehmend im Sinken begriffen. Dadurch dreht sich die Dynamik zwischen den beiden zwischenzeitlich um fast 100 Prozent, und man merkt, dass vor allem George mit dieser Situation zu kämpfen hat. Eben dieser Fall des einstigen Stars ist dann auch für das gewisse Maß an Anspruch und Tiefgang, dass sich in "The Artist" trotz aller lustigen und unterhaltsamen Momente finden lässt, verantwortlich. Auch wenn es selbst in den dramatischsten Momenten nie zu ernst wird und Michael Hazanavicius darauf achtet, überwiegend einen luftig-lockeren Ton beizubehalten und niemals in Trübsinn zu verfallen, so gibt es doch ein paar Szenen die einem zu Herzen gehen, und wo man mit diesem gefallenen Hollywood-Star mitleidet. ![]() Die letzte große Stärke des Films sind dann die Darsteller, welche die Aufgabe, die Gedanken und Gefühle ihrer Figuren ohne Dialoge zu vermitteln, ebenfalls mit Bravour meistern. Die größte Last trug dabei wohl zweifelsohne Jean Dujardin auf seinen Schultern, der vor allem mit einer ungemein charmanten Performance besticht, sowie einem markanten Gesicht und ausdrucksstarker Mimik und Gestik, die für die Stummfilm-Ära wie gemacht scheinen. An seiner Seite lächelt und tanzt sich Bérénice Bejo auf bezaubernde Art und Weise ihren Weg in die Herzen der Zuschauer. Sie verfügt über eine klassische, natürliche Schönheit, die ebenfalls für diese Film-Ära wie gemacht scheint. Die beiden harmonieren zudem perfekt miteinander, und geben ein ebenso überzeugendes wie hübsches Paar in bester klassischer Hollywood-Tradition (siehe "Vom Winde verweht" und/oder "Casablanca") ab. In weiteren Rollen sind u.a. noch John Goodman als Filmproduzent, James Cromwell als George's treuer Chauffeur, sowie Penelope Ann Miller als George's Ehefrau zu sehen. Sie alle liefern ebenfalls sehr gute Leistungen ab und kommen mit den Beschränkungen des Stummfilms scheinbar mühelos zurecht. Der heimliche Star des Films ist aber vermutlich Uggie, der Jack Russell-Terrier, der George Valentin im "echten Leben" ein mindestens so treuer und unverzichtbarer Begleiter ist, wie in seinen Filmen. Uggie hat einige der besten Lacher auf seiner Seite, und sollte vor allem die Herzen der cineastischen Hunde-Liebhaber im Sturm erobern. Insgesamt also ein phantastisches Ensemble für einen ebenso phantastischen und ungemein unterhaltsamen Film! Fazit: ![]() Wertung:9 von 10 Punkten (mit Option auf die 10 nach der Zweitsichtung)
Christian Siegel
(Bilder © Delphi Filmverleih)
Mitreden! Sagt uns eure Meinung zum Film im SpacePub!
Weitere DVD & Kino News
Kommentar schreiben
|