Krieg der Götter |
Leider nur optisch "göttlich"...
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Freitag, 02 Dezember 2011 |
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Kurzinhalt: Vor Jahrtausenden kam es zu einem Krieg zwischen den Göttern und den Titanen, den erstere schließlich gewannen, und ihre Gegner daraufhin unter einem Berg einschlossen. Seither wachen die Götter über die Menschen, und helfen den Menschen gelegentlich auf ihrem Weg. So auch dem einfachen Bauern Theseus, dem sich Göttervater Zeus höchstselbst , um ihn auf den kommenden Kampf vorzubereiten, in dem er eine große Armee anführen und damit die letzte Verteidigungslinie gegen die Dunkelheit bilden wird. Denn König Hyperion erobert zusammen mit seinem grausamen Heer unaufhaltsam und ohne Gnade Volk um Volk, und breitet seine Schreckensherrschaft immer weiter aus. Doch die Welt allein ist ihm nicht genug – er möchte auch den Himmel erobern. Zu diesem Zweck möchte Hyperion die Titanen entfesseln, auf das diese die Götter beseitigen und ihm schließlich die Unsterblichkeit schenken. Doch dafür benötigt er den Epirus-Bogen, eine mächtige, göttliche Waffe. Seine Suche danach führt ihm auch zu Theseus' Dorf, der mitansehen muss, wie seine Mutter und alle anderen Bewohner, die sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten, gnadenlos abgeschlachtet werden. Theseus wird gefangen genommen, doch mit Hilfe eines Orakels gelingt ihm schließlich die Flucht. Nun gilt es, den Epirus-Bogen zu finden, ehe er Hyperion in die Hände fällt… Review: ![]() Das Hauptproblem von "Krieg der Götter" ist das Drehbuch. Die Geschichte wird ohne große Spannung erzählt, und plätschert doch eher gemächlich und ohne große Höhepunkte vor sich hin. Die Figuren reichen von uninteressant (Theseus Begleiter) über eindimensionale Abziehbilder (wie der unerschütterliche Held Theseus, oder der Jungfrau in Nöten, die natürlich dem Charme ihres Helden erliegt und seiner Anziehungskraft nicht widerstehen kann – auch wenn sie dadurch ihre Gabe, in die Zukunft zu sehen, verliert; was, wie man meinen sollte, gegen Hyperion doch hätte helfen können) bis hin zu derart überzogenen Klischeefiguren, dass sie schon fast zur Karikatur verkommen (Hyperion). Die Motivation der Protagonisten ist uns zumeist unklar – wir wissen zwar, was sie wollen, aber nicht warum – und viele ihrer Entscheidungen wirken in erster Linie zweckmäßig, und nicht unbedingt logisch (wie alles rund um die Götter, die auf Order von Zeus in den Konflikt partout nicht eingreifen wollen – selbst wenn dies bedeutet, dass die Titanen entfesselt werden. Erst als es dann schon fast zu spät ist, hat Zeus plötzlich ein Einsehen…). Auch die Action ist sehr spärlich gesät, was angesichts der wenig berauschenden Handlung dazu führt, dass sich zwischendurch Langeweile breit macht. Immerhin, wenn es dann mal kracht, dann können die Kämpfe auch gefallen – zumindest, wenn man so wie ich Zoom- und schnelle Schnitt-Orgien satt hat und es vorzieht, wenn die Action zelebriert wird, mit Zeitlupen etc. Als Fan dieses für Zack Snyder typischen Inszenierungsstils, an den Tarsem Singh so sehr er es auch versucht meines Erachtens nicht ganz heranreicht (dafür wirkt dieses Stilmittel teilweise zu willkürlich eingesetzt und sind die Actionszenen nicht dynamisch genug), bekommt man somit wenigstens etwas fürs Auge geboten. ![]() Wo die Inszenierung an sich durchaus gefallen kann, erweist sich die optische Gestaltung, was Sets, Kostüme etc. betrifft, als eher eigenwillig, und wird wohl nicht jeden überzeugen. Vor allem die Kostüme der Götter, eingearbeitete Sixpacks inklusive, schrammen haarscharf an der Grenze zur unfreiwilligen Komik vorbei. Auch akustisch kann "Krieg der Götter" leider nicht recht überzeugen; zu austauschbar und wenig bemerkenswert ist die Filmmusik von Trevor Morris ausgefallen. Die Schauspieler machen ihre Sache grundsätzlich nicht schlecht, einen echten Eindruck hinterlässt dabei aber lediglich Mickey Rourke, der es nach einigen stilleren, verhalteneren Rollen sichtlich genießt, seinen Hang zum Overacting schamlos ausleben zu dürfen. Enttäuschend blass bleibt auch Freida Pinto, die mich in "Slumdog Millionär" noch so verzaubert hat; bei "Krieg der Götter" fehlt ihr aber leider jenes Feuer, dass Latika für mich so anziehend gemacht hat. Henry Cavill macht seine Sache in der Hauptrolle nicht schlecht, verfügt aber zumindest hier (noch?) nicht über jenes Charisma, dass man sich in solch einer Rolle eigentlich wünschen würde. Die Götter bleiben hingegen allesamt darstellerisch eher unauffällig. Isabel Lucas ist natürlich wieder einmal ein Augenschmaus, aber Luke Evans (den ich während des Films die ganze Zeit mit Dominic West verwechselt habe) vermochte es nicht wirklich, die Größe seines "Göttervaters" zu vermitteln. Einzig John Hurt sticht in den wenigen Minuten, in denen er zu sehen ist, noch positiv hervor – vor allem dank der Weisheit und auch Wärme, die er in seiner Rolle vermittelt. Alles in allem kann man wohl sagen: Es ist nicht die Schuld der Darsteller, dass "Krieg der Götter" nicht wirklich überzeugen kann – sie helfen aber auch nicht gerade dabei, ihn besser zu machen. Fazit: ![]() Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Constantin Film)
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