Don't Be Afraid of the Dark |
Gruseliger Horror, produziert von Guillermo del Toro
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Montag, 31 Oktober 2011 |
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Kurzinhalt: Sally soll für einige Zeit bei ihrem Vater Alex und seiner neuen Freundin Kim leben, und ist darüber alles andere als begeistert. Vor allem Kim lässt sie ihre Ablehnung spüren. Generell fühlt sie sich in dem großen, alten Haus, dass Alex gerade für seine Firma renoviert, um es danach weiterverkaufen zu können, irgendwie unwohl. Sie glaubt, Stimmen in den Wänden zu hören, die ihren Namen rufen. Eines Nachts bekommt sie dann Besuch von kleinen, gefräßigen Kreaturen, die offenbar das Licht scheuen. Doch niemand will ihr glauben… Review: ![]() Geht man nach den verhaltenen Reaktionen aus den USA, ist das dem heutigen, an literweise Blut und minutenlanges Gemetzel gewöhnten Horror-Publikum zu wenig. Ich persönlich finde das enorm schade. Horror war schon immer eines der vielseitigsten und abwechslungsreichsten Genres. Und zumindest ich will brutale Einträge wie "Saw" oder aufrüttelnde Filme wie "The Woman" genauso wenig vermissen, wie atmosphärischen Grusel wie "Don't Be Afraid of the Dark", der in die Richtung eines dunklen Märchens für Erwachsene geht. Im Gegensatz zu vielen Teenie-Slashern wachsen einem hier die Figuren wirklich ans Herz – vor allem natürlich Sally, aber auch mit Kim kann man sich zunehmend identifizieren. Genau deshalb fiebert und zittert man dann später auch mit, als die Gnome ihr Versteck verlassen und es auf die Hausbesitzer – allen voran Sally und ihre Zähne – abgesehen haben. In den Kreaturen selbst ist wohl Guillermo del Toro's Einfluss am deutlichsten zu spüren – diese könnten genauso gut bei "Pan's Labyrinth" oder "Hellboy" zu Hause sein (tatsächlich wecken sie leichte Erinnerungen an ähnliche Monster aus "Die goldene Armee"). Auch Ausstattung und Setdesign sind grandios – das Haus, welches im Mittelpunkt der Ereignisse steht, hat unheimlich viel Charakter, und lässt dank der großen Fenster auch ein paar nette Licht-Schatten-Spiele zu. Wer sich darüber beschwert, dass die Figuren nicht immer logisch handeln, vor allem wenn Kim und insbesondere Alex Sally partout nicht glauben wollen, der sollte sich mal in deren Lage versetzen: Ein Kind, dass gerade aus seiner gewohnten Umgebung entrissen wurde, offensichtlich im neuen Haus – und der neuen Gesellschaft, in der es sich befindet – unglücklich ist, und auf einmal an Angstzuständen leidet und über schreckliche Kreaturen jammert, die im Schatten lauern. Würdet IHR Sally etwa glauben? ![]() Ein anderer Aspekt, den man hier in meinen Augen perfekt hinbekommen hat, ist das Ende. Ohne genaues verraten zu wollen sei gesagt, dass "Don't Be Afraid of the Dark" einen einerseits schonungslosen, andererseits sehr stimmungsvollen Abschluss bietet, der auch wirklich ein Abschluss ist. Auf das mittlerweile doch sehr abgenutzte Stilmittel eines "Es ist vorbei! – oder doch nicht?"-Gags in letzter Sekunde wird hier dankenswerterweise verzichtet. Einzig einen Kritikpunkt kann ich "Don't Be Afraid of the Dark" nicht ersparen, und das sind die tonalen Inkonsistenzen. Der Film vermittelt den Eindruck, als hätten sich die Macher nicht entscheiden – oder nicht einigen – können, für welche Zielgruppe er gemacht ist. Für einen "R-rated" Horrorfilm ist er schon fast wieder eine Spur zu zahn- und harmlos, und wird zudem durch die märchenhaften Elemente den einen oder anderen hartgesottenen Horrorfan vor den Kopf stoßen. In gewisser Weise scheint "Don't Be Afraid of the Dark" für das PG13-Publikum wie geschaffen zu sein – für diese ist er aber wiederum zu blutig und brutal. Ich denke, sich hier eindeutiger für eine Herangehensweise zu entscheiden hätte dem Film geholfen, sein Publikum zu finden. Mir persönlich hat er als Abwechslung zum modernen Horror-Einheitsbrei, den uns vor allem Hollywood laufend vorsetzt, zwar sehr gut gefallen, allerdings fällt es mir schwer, jenen einen Vorwurf zu machen, denen er tonal zu unausgewogen war – nicht Fisch und nicht Fleisch, nichts Halbes und nichts Ganzes. Sieht man jedoch über diesen negativen Aspekt hinweg, bietet er famose, gruselige Horror-Unterhaltung! Fazit: ![]() Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Miramax Films)
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