Silent Hill |
Atmosphärisch dichter Horror nach dem Videospiel
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 25 Oktober 2011 |
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Kurzinhalt: Rose und Christopher Da Silva haben ihre Tochter Sharon als kleines Kind adoptiert. In letzter Zeit bereitet sie ihnen aber zunehmend Sorgen: Sie schlafwandelt immer wieder, was sie teilweise sogar in gefährliche Situationen bringt. Zudem leidet sie immer wieder unter Blackouts. Während Christopher dafür plädiert, sie zu einem Kinderpsychologen zu bringen, glaubt Rose, ihrer Tochter durch einen Besuch jenes Ortes zu helfen, von dem Sharon während ihrer nächtlichen Rundgänge immer wieder spricht: Silent Hill. Sie schnappt sich Rose und bricht – sehr zu Christophers Missfallen – auf. Am nächsten Morgen ist sie verschwunden. Während sich Christopher verzweifelt auf die Suche nach seiner Frau und Tochter macht, erwacht Rose nach einem Unfall in einem mystisch-vernebelten Silent Hill. Da Sharon verschwunden ist, macht sie sich sogleich auf, um ihre Tochter zu suchen – und bringt nach und nach die grässliche Wahrheit über diesen schrecklichen Ort ans Licht… Review: ![]() Neben der Suche nach Sharon und der beängstigenden Atmosphäre bietet "Silent Hill" damit als weiteren Anreiz die Frage, was in dieser Stadt denn genau vorgefallen ist. Die ersten Hinweise sind noch sehr vage, und in der ersten Stunde verläuft die Informationsvermittlung noch eher schleppend. Genau dies steigert dann aber bei der Erstsichtung erst recht wieder Spannung der und Interesse für die Handlung. Die Auflösung an sich mag dann zwar schon fast wieder etwas zu ausführlich und zu viel des Guten sein – zumal hier praktisch alle offenen Fragen in einem Aufwasch beantwortet werden – aber bei der Erstsichtung, wenn man schon gespannt auf diese Antworten wartet, fällt einem das nicht negativ auf. Zumal die entsprechende Szene sehr gut und stimmungsvoll inszeniert sind, und die dort geschilderten Ereignisse zu schockieren vermögen. Danach geht es nun in Riesenschritten auf den Showdown zu, der im Vergleich zur recht verhaltenen Inszenierung zuvor recht explizit und blutig ausfällt – vor allem angesichts des FSK 16-Ratings. Eine der größten Stärken ist für mich aber das Ende des Films. Ich weiß, dass ich mit dieser Meinung möglicherweise alleine dastehe, und Christophe Gans hier viele Kinobesucher vor den Kopf gestoßen hat – ich finde aber, es hat etwas tragisch-poetisches. Sehr gut gefällt mir auch, dass am Ende zwar das meiste recht klar angedeutet wird, man uns aber nicht alles bis ins letzte Detail vorkaut, sondern uns erstens dazu animiert, die eigenen Gehirnwendungen anzustrengen, und zweitens auch ein wenig Raum zur Interpretation zurücklässt. So gesehen ist das Drehbuch, vor allem dank der gelungenen Auflösung, für mich eine der größten Stärken des Films. ![]() Es gibt jedoch auch Aspekte, die weniger gelungen sind. So fehlt der Nebenhandlung rund um Christopher Da Silva mangels Erkenntnisse, wichtiger Szenen oder gar Höhepunkten irgendwie die Daseinsberechtigung. Bis auf einen Moment, der wohl wichtig war um die Ereignisse des Films besser zu erklären (Stichwort: Parfum) und das Ende vorzubereiten, passierte und erfuhren wir dort nichts wichtiges. Wenn schon nicht ganz streichen, hätte man hier zumindest deutlich kürzen können, ohne wirklich etwas zu verlieren. Zudem hätte es die Haupthandlung wohl noch einmal eine ganze Ecke mysteriöser, undurchschaubarer und damit interessanter gemacht. Ein Eindruck, der sich leider selbst wenn man nicht weiß, dass hier ein Videospiel adaptiert wurde, gelegentlich aufdrängt, ist jener, dass hier quasi Levels durchgespielt bzw. abgearbeitet werden. So gibt es im Minutenrhythmus entweder eine neue Erkenntnis oder aber einen besonders spannenden Moment – sei es, dass Rose von abscheulichen Kreaturen umzingelt wird, ein Pyramidenkopf auf sie Jagd macht, oder sie sich durch eine Reihe scheinbar schlafender Kreaturen, die jedoch vom Licht angezogen werden, durchkämpfen muss. Die größte Schwäche sind aber ganz klar die CGI-Effekte, die zu oft zu deutlich als solche erkennbar sind. Selbst 2006 waren diese nicht mehr auf der Höhe der Zeit, und heutzutage sehen sie sogar noch einmal eine ganze Ecke schlechter aus, und verleihen "Silent Hill" leider stellenweise das Gefühl, man würde nicht einen Film sehen, sondern ein (leicht veraltetes) Videospiel spielen (bzw. jemandem dabei zusehen). Hier hätte der Produktion etwas mehr Sorgfalt (und Geld) gut getan… Fazit: ![]() Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal Pictures)
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