Vampire Nation |
"28 Days Later"-Verschnitt mit Vampiren
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Samstag, 08 Oktober 2011 |
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Kurzinhalt: Eine Vampir-Epidemie hat weite Teile der Menschheit ausgelöscht, oder in blutrünstige Monster verwandelt. Eine Familie möchte gerade fliehen, als es einem der Vampire gelingt, sich in das Haus zu schleichen. Nur dank der Hilfe eines Vampirjägers, den alle nur "Mister" nennen, bleibt ihr 17-jähriger Sohn Martin als Einziger am Leben. Fortan zieht er auf Wunsch des sterbenden Vaters mit "Mister" durch die USA, immer weiter gen Norden, wo sich die vampirfreie Zone "New Eden" befinden soll. Doch der Weg dorthin ist nicht nur mit neuen Bekanntschaften, sondern auch mit Gefahren gepflastert – die über die reine Bedrohung durch die blutrünstigen Vampire hinausgeht. Denn um nach "New Eden" zu gelangen, muss man das Gebiet der Bruderschaft durchqueren, einer religiöse Sekte unter der Führung von Jebedia Loven – den sich Mister schon bald zum Feind macht… Review: ![]() Die Probleme des Films beginnen schon beim Off-Kommentar, ein Stilmittel, dass aus meiner Sicht ungemein schwer vernünftig hinzubekommen ist. Für jedes positive Beispiel wie "Kiss Kiss Bang Bang" gibt es fünf schlechte wie z.B. die schwülstigen Kommentare aus "10.000 BC". Generell ist solch ein Stilmittel oft ein Anzeichen dafür, dass der Regisseur seinen eigenen Fähigkeiten, die Geschichte zu zeigen – statt sie uns quasi vorlesen zu lassen – nicht vertraut. Die Empfindungen und Gedanken der Figuren sollte man mir eigentlich mittels Inszenierung, Musik und den schauspielerischen Leistungen vermitteln. Sonst kann ich mir ja gleich einen Roman aus dem Regal nehmen und munter drauf los lesen – da brauch ich dann keinen Film zu schauen. Leider fallen auch die Off-Kommentare aus "Vampire Nation" in diese Kategorie. Bemüht-schwermütig, lassen sie uns an den Gedanken der Hauptfigur teilhaben in der Hoffnung, dass wir zumindest dadurch eine Beziehung zu ihm aufbauen würden. Stattdessen beginnen sie leider mit der Zeit richtiggehend zu Nerven, da allzu oft das allzu offensichtliche ausgesprochen wird. Was ebenfalls mit der Zeit an meinen Nerven zehrte, ist die sich ständige wiederholende Musik. Mir ist schon klar, dass das Budget bei dieser Produktion sehr gering war, aber wenn ihr es euch nicht leisten könnt, ein paar abwechslungsreiche Tracks komponieren zu lassen, dann müsst ihr halt die bittere Pille schlucken und auf Musik nur bei vereinzelten Szenen zurückgreifen – und in den anderen Momenten die schauspielerischen Leistungen, die Inszenierung, bzw. generell das Geschehen auf der Leinwand für sich selbst sprechen lassen. ![]() All diese Kritikpunkte sind aber sogar noch vergleichsweise marginal – ganz im Gegensatz zum teilweise völlig bescheuerten Verhalten der Figuren. Vor allem "Mister" hat mit der Zeit bei mir jeglichen Respekt verloren. Er soll angeblich dieser große, clevere mega-erfolgreiche Vampir-Jäger sein, gefürchtet im ganzen "Stake Land" (so der Originaltitel) – fällt jedoch gegen Ende des Films auf den ältesten Trick der Welt hinein, als er sich von einer schlafenden, sich in verletzlicher Lage befindlichen Figur weglocken lässt. Am schlimmsten fand ich aber wieder einmal das typische Genre-Klischee, dass die Guten wenn sie den Bösen endlich geschnappt haben es partout nicht schaffen, auf Nummer sicher zu gehen. So wie "Mister" Jebedia hier zurücklässt, war klar, dass da noch etwas kommen wird. Das was dann kam erschien mir aber zu allem Überfluss auch noch ungemein unschlüssig und konstruiert, (Achtung, Spoiler!) ist es doch von allen bisher Infizierten just der böse Bube, der sich auch nach der Verwandlung in einen Vampir noch seine Erinnerungen, seine Intelligenz und Sprachfähigkeit bewahrt (Spoiler Ende). Gänzlicher Reinfall ist "Vampire Nation" trotzdem keiner. Wenn ihn das von ihm mitverfasste Drehbuch nicht dazu zwingt, sich völlig bescheuert zu verhalten, kann Nick Damici als "Mister" durchaus überzeugen. Auch die anderen Schauspieler und –innen liefern (mit Ausnahme von Connor Paolo, der in der Hauptrolle erschreckend uncharismatisch und blass bleibt) gute Leistungen ab, wobei mir vor allem noch Danielle Harris und Kelly McGillis positiv aufgefallen sind. Auch die Inszenierung von Jim Mickle ist grundsätzlich nicht schlecht, und fängt die düstere Atmosphäre des Films gut ein. Trotzdem war er aufgrund der vorhandenen Schwächen definitiv der schlechteste Film, den ich beim diesjährigen /slash Filmfestival gesehen habe… Fazit: ![]() Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Splendid Film)
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