The Ward |
08/15-Schocker von John Carpenter
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Freitag, 07 Oktober 2011 |
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Kurzinhalt: Nachdem sie ein verlassenes Farmhaus angezündet hat, wird Kristen in eine Irrenanstalt eingeliefert. Dort kam es vor kurzem zu einer Tragödie, wurde doch eine Insassin ermordet. Kristen wird nun in ihre Zelle gebraucht – und glaubt nach einigen seltsamen Vorkommnissen und Erscheinungen, ebenfalls in Gefahr zu sein. Treibt etwa der Geist einer ehemaligen Insassin der Anstalt sein Unwesen? Die anderen Patientinnen behaupten zwar, sie für verrückt zu halten, scheinen aber ebenfalls verängstigt zu sein. Was genau ist in der Anstalt vorgefallen, dass sich Alice aus dem Grab heraus dafür zu rächen sucht? Review: ![]() Ich mag nicht der größte Carpenter-Fan sein, aber seine Handschrift ist vor allem bei seinen Klassikern selbst für mich als Nicht-Fan unverkennbar. "The Ward" hätte hingegen genauso gut von jedem x-beliebigen austauschbaren Jungregisseur gedreht werden können – dass er ein Carpenter-Film ist merkt man lediglich durch dessen prominent vertretenen Namen im Titel bzw. im Abspann. Die Inszenierung ist ohne jegliches Flair und auch nicht sonderlich atmosphärisch ausgefallen (letzteres war jedoch – meiner blasphemischen Meinung nach – ohnehin noch nie seine Stärke). Demgegenüber strotzt "The Ward" nur so vor billigsten Schockmomenten, bei denen die Lautstärke der Musik auf gefühlte 120db hochgedreht wird, damit es auch wirklich Jeden aus dem Sitz reißt – was insofern auch notwendig ist, als dass man als Horror-Fan jeden einzelnen davon schon meilenweit voraussehen kann. Die Darstellerinnen wirken insofern völlig verschwendet, als dass sie weder ihr schauspielerisches Talent noch ihre optischen Vorzüge zur Geltung bringen dürfen – warum den Film mit drei so schnuckeligen Häschen wie Amber Heard, Danielle Panabaker und Lyndsy Fonseca besetzen, wenn dann selbst die (kurzfristig Hoffnung auf nackte Tatsachen schürende) Duschszene genauso zeitgemäß-harmlos ausfällt wie der Rest des Films (nicht mal einen sekundenbruchteile langen "Janet Jackson-Gedächtnis-Nippler" gönnt man uns)? Gut, ok, letzterer Kritikpunkt ist natürlich nicht ganz ernst gemeint, aber etwas schade fand ich es insofern, als dass "The Ward" somit nicht einmal als "guilty pleasure" taugt; mit vollen Körpereinsatz hätte er wenn schon nicht die Grusel-Liebhaber wenigstens noch den Exploitation-Fan befriedig… öhm… zufriedenstellen können. So hat er meines Erachtens leider keinem Horror-Fan etwas (besonderes) zu bieten. ![]() Fazit: Nach dem "Ghosts of Mars"-Debakel und der wohl dadurch ausgelösten langen Leinwand-Abstinenz liefert John Carpanter mit "The Ward" einen Horrorfilm ab, wie er gewöhnlicher nicht sein könnte. Aus einem ehemaligen Vorreiter des Horror-Genres, der dieses mit Filmen wie "Halloween" maßgeblich geprägt hat, ist ein reiner Mitläufer geworden. "The Ward" mag zwar besser sein als sein Ausflug auf den roten Planeten, ist aber absolut durchschnittlich, mit so ziemlich allen Klischees, die das Genre zu bieten hat, und zu allem Überfluss auch noch in einigen wichtigen Aspekten (wie dem entbehrlichen Twist, oder auch dem viel zu genretypischen Schlussgag) schamlos von anderen Filmen geklaut. Die Inszenierung ist zwar ansatzweise stilvoll, aber weder atmosphärisch, noch gruselig. Stattdessen setzt John Carpenter auf billige (und peinlich genau vorhersehbare) Schockmomente, um Angst und Schrecken zu verbreiten – terrorisiert damit jedoch im Endeffekt aufgrund der hohen Lautstärke dieser Szenen lediglich unsere Ohren. Jedenfalls macht man sich als ehemaliger Horror-Altmeister mit einem Film wie "The Ward" selbst obsolet; bietet er doch darin nichts, dass ein durchschnittlich begabter Jungregisseur nicht genauso gut abliefern könnte. "The Ward" mag zwar grundsätzlich kein schlechter Film sein, und ansprechende Horror-Unterhaltung bieten, aber von einem John Carpenter erwarte ich mir, neue Impulse zu setzen, statt einfach nur den Status Quo zu zelebrieren, und sich mit einem Film zufrieden zu geben, der sich in seiner Durchschnittlichkeit suhlt. Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Concorde Filmverleih)
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