Super |
"Crimson Bolt" im Kampf gegen das Böse
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Samstag, 01 Oktober 2011 |
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Kurzinhalt: Nachdem ihn seine Frau für einen schmierigen Nachtclubbesitzer verlassen hat, ist Frank am Boden zerstört. Bis er glaubt, eine göttliche Vision zu erhalten und endlich seine Bestimmung zu erkennen. Nach etwas Recherche im nächstgelegenen Comic-Laden, bei der ihm die junge Mitarbeiterin Libby tatkräftig zur Seite steht, schneidert er sich ein Kostüm und schnappt sich einen Bolzen, um fortan als "Crimson Bolt" den Schurken dieser Welt das Fürchten zu lehren. Die ersten Nächte der Verbrechensbekämpfung gestalten sich zwar noch nicht sonderlich ereignisreich, doch als er eine Straße besucht, auf der fleißig Drogen verkauft werden, hat er sein erster Opfer gefunden. Auch in den darauffolgenden Nächten stellt er den einen oder anderen Abschaum – ehe er endlich die Zeit gekommen sieht, sich seiner Nemesis zu stellen. Doch die Rettungsmission seiner Frau gestaltet sich nicht so wie erhofft. Als er in seiner Verzweiflung zur einigen Person flüchtet, von der er glaubt, dass sie ihm helfen kann – Libby – steht ihm diese fortan als sein junger Sidekick tatkräftig zur Seite. Doch sind ein Mann und eine junge Frau in Kostümen genug, um Jacques und seine Schergen zu überwältigen? Review: ![]() In den ersten Minuten stellt man uns Frank vor und macht ihn uns sympathisch bzw. lässt uns mit ihm Mitleid empfinden – Empfindungen, die sobald er seinen brutalen Streifzug zur Verbrechensbekämpfung beginnt, konstant auf die Probe gestellt werden. Bereits bei den ersten Angriffen, auch wenn es dabei Drogendealer, Kinderschänder und ähnlichen Abschaum erwischt, bleibt einem das Lachen angesichts der Brutalität seiner Angriffe im Hals stecken, doch spätestens wenn er ein junges Paar für ein vergleichsweise harmloses Vergehen auf ebenso gewalttätige Art und Weise bestraft, sollten selbst die Hartgesottesten beginnen, seine Motive bzw. die Rechtmäßigkeit seines Handelns zu hinterfragen. Durch Libby, die sich ihm in weiterer Folge anschließt, bringt man seine Verbrechensbekämpfung auf eine neue Stufe der Fragwürdigkeit, und auch wenn der Film an keiner Stelle so amüsant und unterhaltsam ist wie hier, und meines Erachtens erst durch sie so richtig zum Leben erwacht, ist man sich doch jederzeit bewusst, dass man das Gezeigte eigentlich nicht amüsant finden SOLLTE/DÜRFTE – wodurch sich ein herrliches Wechselbad der Gefühle ergibt. Dass Frank trotz seiner Taten nie gänzlich unsere Sympathien verliert, liegt unter anderem am gelungenen Schauspiel von Rainn Wilson, der ihn als von der Welt entrückten Verlierer darstellt und uns sowohl die Tragik der Figur als auch dessen – trotz seiner teils abscheulichen Taten – guten Absichten nie ganz vergessen lässt. Kevin Bacon überzeugt erneut in einer herrlich schmierig-boshaften Rolle, und Liv Tyler als Frank's (Ex?)Frau ist ebenfalls perfekt gecastet – wer von uns würde sie denn nicht aus den Fängen eines Schurken befreien wollen?! In weiteren kleinen Nebenrollen und/oder Gastauftritten brillieren Michael Rooker, Sean Gunn, Gregg Henry und Fan-Liebling Nathan Fillion. ![]() Doch auch wenn "Super" seinem Namen definitiv gerecht wird – er ist nicht perfekt. So war mir persönlich jene Szene, in der Frank "von Gott berührt" wird (oder zumindest davon träumt), dann doch schon wieder etwas zu abgefahren und trashig. Hier offenbarte Regisseur James Gunn (u.a. "Slither") dann für meinen Geschmack doch etwas zu deutlich seine Troma-Wurzeln. Am meisten störte mich jedoch der Einsatz eines bestimmten Stilmittels während des Showdowns. Ich will hier nichts verraten, aber es handelt sich um ein Stilmittel, welches zuvor nur höchst sporadisch eingesetzt wurde, und hier nun völlig außer Kontrolle gerät. Leider dient es in erster Linie dazu, Humor hinein- und die Zuseher zum Lachen zu bringen – und das just an einer Stelle, die meines Erachtens ernst, spannend und hochdramatisch sein sollte. Ich möchte an diesem Punkt im Film mit den Helden mitfiebern und –leiden; dieses Stilmittel riss mich aber leider völlig aus dem Geschehen. Jedenfalls war dieses humoristisch-parodistische Element, aus meiner Sicht an dieser Stelle des Films absolut fehl am Platz, an der der Zuschauer aus meiner Sicht zwar alle möglichen Empfindungen durchlaufen sollte – aber nicht Heiterkeit. Dieser dramaturgisch enttäuschende Showdown hinterließ bei mir einen fahlen Beigeschmack, den selbst das eigentliche, dann wieder sehr gelungene und mit einer gefälligen "Moral von der Geschicht'" aufwartende Ende nicht mehr gänzlich wegspülen konnte… Fazit: ![]() Wertung:8 von 10 Punkten (vorläufige Wertung; ich schließe eine Aufwertung nach der Zweitsichtung um 1 Punkt nicht aus)
Christian Siegel
(Bilder © This Is That Productions)
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