What A Man |
von und mit Matthias Schweighöfer
Kategorie:
Filme -
Autor: Michael Spieler - Datum:
Dienstag, 30 August 2011 |
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Kurzinhalt: Der junge Lehrer Alex ist ein Mann, der seiner Angebeteten Carolin immer alles Recht machen will und Konfrontationen meidet. Sie ist von ihrem Softiefreund trotz aller Liebe enttäuscht und schläft schon eine Weile mit dem Machoobendrübernachbar Jens. Als Alex aus allen Wolken fällt, als seine Freundin ihn für Jens verlässt und aus der Wohnung wirft, landet er bei seiner besten Freundin Nele, die sich selbst mit ihrem pandasrettenden Freund etwas vormacht. Sein bester Freund Okke geht mit ihm nun auf die Mission einen "echten" Mann aus ihm zu machen, inklusive esoterischem Baumfällen und einem erinnerungswürdigen Clubbesuch. Review: ![]() So sind Menschen einfach nicht. Solche Extreme sind mir zumindest nicht begegnet. Klar gibt’s Sprücheklopfer und Möchtegern-Machos allerorten und die eher ruhigen Introvertierten, aber Singularitäten beschreiben doch Eigenschaften eines biologischen Geschlechts nicht. Ich will hier jetzt keine Sexismus-Gender-Debatte aufmachen, finde allerdings, das die Selbstfindung von Alex an den Haaren herbeigezogen ist und dabei grundsetzlich nur das Klischeemachomännerbild als Positiv herangezogen wird, von dem er sich schlussendlich zwar verabschiedet, den Film über aber nacheifert. Es existieren viel differenziertere Bilder von Menschen, als die, von denen im Film ausgegangen wird. Natürlich hat der Film dann die sympathische Wendung, dass selbst und gerade der Mann-Prototyp beim Bäumefällen eben mehr als nur die eine Seite hat. Abgesehen davon fand ich leider, stimmte das Timing, was Schnitte und damit verbundenen Humor anging, oftmals überhaupt nicht und der Witz ging dabei ziemlich verloren. Das fühlte sich nach mittelmäßigem Stand-Up an, bei dem das Publikum eher peinlich berührt oder gequält einen Lacher hervorpressen muss. Die Sprüche und Situationskomik wirkte verbraucht und man kannte das Ende eines Satzes bevor dieser zuende gesprochen war. Die Beziehungskiste an sich war leider auch nix Neues und so durch und durch heterosexuell, dafür fehlt mir einfach das Verständnis. Er landet natürlich bei seiner besten Freundin, natürlich haben sie irgendwann doch Sex, weil Männer und Frauen aus, ja was, historischen Gründen(?) nunmal nicht "nur" Buddies sein können, es sei denn natürlich, der Mann ist schwul oder die Frau lesbisch (aber da gibt’s dann wieder sexistische Gründe in Filmen, warum die Frau sich doch mit dem Mann einlässt). ![]() Fazit: "What A Man" wird sicherlich sein Publikum finden, es gibt derzeit keine guten deutschen Filme im Kino, aber mir kam das komödiantische in "Romantische Komödie" zu kurz, beziehungsweise kam es zu sehr mit dem Holzhammer: "Lachen sie jetzt." Ich kann nicht beurteilen ob Schweighöfer Potential als Regisseur hat, wie auch nach nur einem Film. Andere haben Werbespots und Musikvideos gedreht und bekommen budgetgewaltige Hollywoodfilme zugeschanzt. Er macht das, finde ich, handwerklich sehr genau, stand jedoch bisher auf der anderen Seite der Kamera und hätte beim Drehbuch evtl. mehr Unterstützung bekommen können. Die Einstellungen sind super gewählt, auch scheint die Truppe eine extrem lustige zu sein (siehe Podcast zur Entstehung), aber leider ist das Endprodukt durchwachsen. Wertung:5 von 10 Punkten
Michael Spieler
(Bilder © Concorde)
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