Paul - Ein Alien auf der Flucht |
Parodistische Hommage an das SF-Kino
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Donnerstag, 25 August 2011 |
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Kurzinhalt: Die beiden Engländer Graeme und Clive, seit ihrer jüngsten Kindheit die besten Freunde, erfüllen sich ihren Lebenstraum, und reisen in die USA. Dort besuchen sie nicht nur die weltgrößte Messe für Geeks, die Comic Con in San Diego, sondern wollen zudem die bekanntesten UFO-Sehenswürdigkeiten abklappern. Womit sie jedoch nicht gerechnet haben ist, in der Wüste von Nevada tatsächlich einem Alien zu begegnen! Paul entspricht dabei nur äußerlich den typischen Vorstellungen, zeigt sich vom Verhalten her jedoch recht rüde, und auch seine Sprache ist äußerst blumig. Dennoch beschließen die beiden, ihm dabei zu helfen, wieder nach Hause zurückzukehren. Dies macht sie jedoch schon bald zur Zielscheibe einer geheimen Regierungsorganisation, die Paul um jeden Preis wieder in ihre Gewalt bringen will… Review: ![]() Hauptgrund dafür, dass sich "Paul" von ihren bisherigen Filmen was den Ton betrifft doch recht deutlich unterscheidet, dürfte wohl Regisseur Greg Mottola sein, der doch über einen etwas anderen Zugang verfügt als Edgar Wright. Sympathischer, ehrlicher, herzlicher, weniger zynisch (und dadurch zugegebenermaßen auch harmloser). Sowohl "Superbad" als auch "Adventureland" zeichnete aus, dass sie trotz allen – teils brachialen – Humors doch auch über Herz und Charme verfügten. Eine Stärke, die er auch für "Paul" übernommen hat: Im Gegensatz zu vielen anderen Komödien lässt es der Film auch nicht am nötigen Herz vermissen, damit uns die Figuren – nun – ans Herz wachsen. Nichtsdestotrotz kommt natürlich auch der Humor nicht zu kurz, und auch wenn so etwas natürlich immer subjektiv ist, kann ich nur festhalten, dass "Paul" einer der witzigsten Filme ist, die ich seit langem im Kino gesehen habe. Teilweise bin ich wirklich gelegen vor Lachen; es gibt zahlreiche wirklich witzige Szenen, wobei der Humor neben den Genre-Referenzen vor allem sehr dialogbezogen ist, und einige herrliche Pointen zu bieten hat. Keinen davon möchte ich natürlich hier schon vorwegnehmen, aber so viel sei gesagt: Meines Erachtens hat "Paul – Ein Alien auf der Flucht" die (bisher) mit Abstand lustigste Dialogzeile des Kinojahres 2011 zu bieten. Angenehm auch, dass auf Brachial-Humor weitestgehend und auf Fäkalhumor de facto gänzlich verzichtet wird. ![]() Der Soundtrack von David Arnold hat mich positiv überrascht. Ich halte ihn eigentlich nicht unbedingt für den besten und wandlungsfähigsten Filmmusik-Komponisten, aber für "Paul" hat er einen herrlich nostalgischen, an die guten alten SF-Klassiker (von den 50ern bis 80ern) angelehnten Score mit moderneren Elementen zu einem gelungenen, abwechslungsreichen Mix vermischt. Auch die Inszenierung von Greg Mottola ist absolut gelungen, und orientiert sich ebenfalls stark an den großen Vorbildern des Films. Alles wirkt herrlich altmodisch und nostalgisch. Das Tüpfelchen auf dem "i" waren für mich als Genre-Fan dann schließlich die zahlreichen Hommagen und Referenzen auf Science Fiction-Filme. Einige davon sind sehr offensichtlich, andere sehr subtil, aber allesamt sind sie sehr gelungen und nie auf tiefem, sondern immer ehrwürdigem Niveau. Auch hier gilt: Ich will keine davon vorwegnehmen, da es gerade als Genre-Fan einen Reiz des Films ausmacht, so viele Anspielungen wie möglich zu erkennen – und sich dann nach dem Film mit Gleichgesinnten auszutauschen und zu vergleichen, was einem denn alles aufgefallen ist. Jedenfalls zeigen allein die zahlreichen gelungenen Referenzen (darunter auch der vermeintlich beste Cameo-Auftritt des Kinojahres), dass die Macher bei "Paul – Ein Alien auf der Flucht" mit viel Sorgfalt vorgegangen sind, und machen ihn zu einem Fest für Fans des Science Fiction-Genres! Fazit: ![]() Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal Pictures)
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