Thor |
Der erste Kinoauftritt des Donnergottes!
Kategorie:
Filme -
Autor: C. Siegel | M. Spieler - Datum:
Dienstag, 17 Mai 2011 |
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Kurzinhalt: Die Wüste in New Mexico. Schon oft war sie der Schauplatz überirdischer Ereignisse. Schon oft war sie die Kulisse geheimer Experimente in den Filmen Hollywoods. Hier nun treffen wir auf drei Forscher, die seltsamen Wetterphänomenen auf der Spur sind. Angeführt von Jane Foster (Natalie Portman) rasen Erik Selvig (Stellan Skarsgård) und Darcy Lewis (Kat Dennings) mit ihrem Mobil über Sandpisten in Richtung eines sich formenden Tornados. Kaum angekommen, will Jane natürlich in bester Twister-Manier ins Auge des Sturms fahren und prompt stoßen sie mit einer Gestalt zusammen, die dort eigentlich nichts verloren hat. Ein Mann, scheinbar direkt dem Tornado entstiegen, zunächst orientierunglos und Namen aus alten nordische Mythen gen Himmel rufend, erschreckt Darcy derart, dass sie ihn kurzerhand mit ihrem Taser lahmlegt. Zuvor droht er ihr und sagt, sein Name sei Thor…
Michael Spieler
Review von Christian Siegel: ![]() Auch beim Casting hat man – wie bisher bei fast allen Marvel Studios-Filmen – wieder ein glückliches Händchen bewiesen. Chris Hemsworth erweist sich – nun da Dolph Lundgren für die Rolle wohl doch schon etwas zu alt ist – als exzellente Besetzung des göttlich-nordischen Hünen, und bringt neben seiner stattlichen Größe und ordentlich Muskeln auch erfreulich viel schauspielerisches Können in die Rolle ein. Für Odin hätte man wohl auch kaum einen besseren Schauspieler finden können als Anthony Hopkins; immerhin braucht es für solch eine Rolle jemanden, der Autorität, Erfahrung, Weisheit und Stärke ausstrahlt, und zudem über die notwendige Leinwandpräsenz verfügt. Auch Natalie Portman ist hier so gut wie eigentlich fast immer (Ausnahmen wie "Star Wars – Episode I: Die dunkle Bedrohung" bestätigen die Regel). Egal ob anspruchsvolles Meisterwerk wie "Black Swan" oder solch ein Blockbuster, sie füllt ihre Rollen immer mit einer bestechenden Natürlichkeit – sowie ihrer bezaubernden Schönheit – aus. Auch wenn die Chemie mit Hemsworth nicht 100%ig stimmen mag und es etwas an Funkensprühen vermissen lässt, ist ihre Performance einer der Hauptgründe dafür, dass die im Zentrum stehende Liebesgeschichte trotz der überhasteten Handlung (dazu gleich noch mehr) noch ansatzweise plausibel bleibt. Vor allem die Blicke, die sie Hemsworth immer wieder zuwirft (z.B. am Lagerfeuer) zeigen, wie fasziniert sie von diesem außergewöhnlichen Mann (oder Gott) ist. Dass es sie, wie man im Volksmund so schön sagt, "erwischt" hat, nimmt man ihr in diesen Momenten jedenfalls problemlos ab. Von den Nebenrollen stach für mich in erster Linie die eher im Indie-Bereich tätige, wunderbare Kat Dennings mit einer amüsant-lockeren Performance hervor, und auch Agent Coulson aka Clark Gregg bekommt hier endlich etwas mehr zu tun. Unter Thors Kampfgefährten fällt vor allem Jaimie Alexander positiv auf, und Rene Russo überrascht mit ihrem ersten filmischen Auftritt seit 2005. Einzig Stellan Skarsgård wirkt hier leider etwas verschwendet. ![]() Als bekannt wurde, dass Kenneth Branagh die Regie für "Thor" übernehmen würde, waren einige – mich eingeschlossen – überrascht. Dass jemand, der zuvor u.a. "Hamlet" inszeniert hat, sich nun an einer Comic-Adaption versucht, hätten wohl damals nur die wenigsten für möglich gehalten. Im Endeffekt erweisen sich Regisseur und Material aber als wie für einander geschaffen – steckt doch in "Thor" definitiv ein Hauch von Shakespeare. Und ich meine dem Film auch anzumerken, dass sich Branagh in Asgard ganz besonders wohl gefühlt hat. Die entsprechenden Szenen sind definitiv auch die optisch imposantesten, mit den Weltraumnebeln im Hintergrund, bzw. auch generell dem beeindruckenden Design der Stadt der Götter. Hier lohnt es sich auch, dass viele Schauplätze als Sets gebaut wurden, statt überwiegend auf digitale Elemente zurückzugreifen. Die Kostüme sind ebenfalls angemessen opulent gestaltet, und das viele Gold in Asgard vermittelt unterbewusst ein Gefühl von Wohlstand und Adel. Die Effekte sind – bis auf den Wächter, der in den späteren Szenen auf der Erde, im unerbittlichen Sonnenlicht New Mexicos, seine Künstlichkeit nicht länger verbergen kann, und im Vergleich zu den anderen Figuren und dem Hintergrund unangenehm heraussticht – makellos, wobei auch hier vor allem wieder die Szenen in Asgard beeindrucken können. Und Patrick Doyle, der bereits jahrelang mit Kenneth Branagh zusammenarbeitet und dem Genre-Fan vor allem als Komponist des Soundtracks zu "Harry Potter und der Feuerkelch" ein Begriff ist, erweist sich mit seiner gewohnt gefälligen Mischung aus pompösen und stilleren-emotionalen Melodien als passende Wahl für die Filmmusik – wenn er auch meines Erachtens nicht ganz an Alan Silvestris Kreation für "Captain America" herankommt. ![]() Fazit: Der erste filmische Einsatz des Donnergottes hat mich durchaus positiv überrascht. War ich zu Beginn skeptisch, wie sich diese doch noch einmal um einiges phantastischere Figur ins restliche filmische Marvel-Universum einfügen würde, erwies sich "Thor" als echte Bereicherung. Nicht nur bringt er viele neue faszinierende Figuren – allen voran den Titelhelden sowie seinen Bruder Loki, der sich als der bisher beste Bösewicht der Marvel-Filme erweist – ins Spiel, durch die Geschichte auf galaktischer Ebene wird der Einsatz erhöht und das bisher auf die Erde reduzierte Universum erweitert. Als wesentliche Stärken erweisen sich dabei insbesondere die packende, wendungsreiche Geschichte, die stilvolle Inszenierung von Kenneth Branagh, sowie die kompetenten Darstellerleistungen, wobei vor allem Chris Hemsworth und Tom Hiddleston hervorstechen. Die Effekte sind überwiegend makellos, und einige der Szenen im Weltraum optisch imposant und beeindruckend. Eine höhere Wertung wird lediglich dadurch verhindert, dass die Geschichte doch etwas zu überhastet erzählt wird, und nicht ganz jene Luft zum Atmen bekommt, die sie gebraucht und sich auch verdient hätte – was leider sowohl die Bedeutsamkeit als auch die emotionale Wirkung einiger Szenen stark reduziert. Davon abgesehen hat sich der Donnergott bei seinem cineastischen Einstieg aber definitiv als würdig erwiesen, die filmische Tradition der Marvel Studios fortzuführen, und im kommenden "Avengers"-Film Seite an Seite mit den anderen Helden seinen Hammer zu schwingen. Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
Review von Michael Spieler: ![]() Comicheldenverfilmungen. Mag man die beiden "Iron Man"-Filme, mag man "Der unglaubliche Hulk" und den noch kommenden "Captain America", dann mag man auch "Thor". Marvel hat sich durch halbversteckte Easter-Eggs und Cameoauftritte viel Mühe gemacht, um ein glaubwürdiges, filmübergreifendes Universum zu schaffen und wird somit schon automatisch die Fans anziehen. Aber auch für den gänzlich unvertrauten Kinobesucher, kann der Film funktionieren, schliesslich spielt es gar keine Rolle, ob "Thor" ein Comicheld ist, oder nicht. Seine ganze Geschichte, alle handelnden Figuren entspringen dem nordischen Mythos und es funktioniert die “technologisch oder zivilisatorisch höherentwickelte Wesen wurden auf der Erde als Götter verehrt”-Sichtweise hier ganz genauso, wie bei "Stargate", "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" oder selbst "Alien vs. Predator". Der Film lohnt nicht nur wegen einem Ausflug in die nordische Mythologie sondern auch wegen dem Spaß und ja, auch der Action. So sehr es ernste eindringliche Szenen beispielweise zwischen Vater und seinen Söhnen gibt, gibt es auch wirklich lustige Momente, die die Stimmung auflockern und den Film neben seinem fantastischen Spielort Asgard, im wahrsten Sinne des Wortes, erden. ![]() Langsam verdichtet sich das Netz der Marvel-Helden auf der Leinwand für ein Aufeinandertreffen im Film "The Avengers", der sich gerade im Dreh befindet. Wer sich an "Iron Man 2" erinnert und bis nach den Endcredits sitzenblieb - was im Übrigen bei ALLEN Marvelverfilmungen für Comicinsider eine Empfehlung ist - wird sich an den "Thor"-Teaser erinnern - eine Szene, wie sie auch im tatsächlichen Film stattfindet. S.H.I.E.L.D. hat in Person von Agent Phil Coulson (Clark Gregg) einen ersten ausgedehnten Auftritt - in "Iron Man" war er ja gerade noch mit Namensfindung beschäftigt und nur am Ende mit von der Partie. Es bleibt spannend bis 2012 und darüberhinaus. Fazit: Popcornunterhaltung erster Güte. Ein Muss sowohl für Genre- und Marvel-Fans als auch Freunde des gepflegten Sci-Fi-Action-Abenteuers. Perfekt für einen verregneten Kinoabend oder nach einem Tag voller Sonnenbrandgefahr. Wertung:8 von 10 Punkten
Michael Spieler
(Bilder © Paramount Pictures)
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