The Fighter |
Sportlerdrama mit tollen Darstellerleistungen
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 22 Februar 2011 |
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Kurzinhalt: Der Boxer Micky Ward scheint seine beste Zeit bereits hinter sich zu haben. Andere Manager sehen in ihm ein Sprungbrett für die Karriere ihres Schützlings, und buchen ihn nur mehr zu solchen Kämpfen bei denen er aussichtslos scheint. Seine Mutter und Managerin macht bei diesem Spiel mit, da sie auf seine Einkünfte aus den Kämpfen angewiesen sind. Und sein Bruder Dicky, ehemals selbst Profi-Boxer, der ihn eigentlich trainieren sollte, ist aufgrund seiner Crack-Abhängigkeit eher eine Belastung denn eine Unterstützung. Nach einer besonders schmerzhaften Niederlage platzt Micky schließlich der Kragen: Er beschließt, das Angebot eines anderen Managers anzunehmen. Als er dies seiner Familie verkündet, rasten seine (zahlreichen) Schwestern, sein Bruder und vor allem seine Mutter aus, und machen seine neue Freundin Charlene für sein ihrer Meinung nach schändliches Verhalten verantwortlich. Sein Bruder wiederum beschließt daraufhin, Geld aufzutreiben um Micky ein ähnlich gutes Angebot wie der Manager machen zu können. Dabei verstrickt er sich jedoch in zahlreiche Gaunereien, und wird schließlich festgenommen. Als ein paar Wochen später eine Dokumentation über Dicky und seine Crack-Sucht gesendet wird, beschließt nicht nur Dicky, sein Leben zu ändern; auch Micky löst sich endgültig von seiner Familie und startet unter neuem Management noch einmal mit seiner Boxkarriere durch. Sein Traum: Ein Titelkampf… Review: ![]() Über Melissa Leo als dominierende und unterdrückende Mutter kann man dies nicht wirklich sagen. Auch ihre Performance ist großartig, doch im Gegensatz zu Bale ist es ihr nie gelungen, mir ihre Figur verständlich zu machen und Mitleid für sie aufzubauen. Zugegeben, möglicherweise war dies von David O. Russell auch genau so beabsichtigt, und als Antagonistin funktioniert sie gemeinsam mit ihrer Gefolgschaft an minderbemittelt wirkenden Töchtern hervorragend. Vor allem die Art und Weise, wie geringschätzig sie Charlene behandelt, hinterließ nachhaltig Wirkung bei mir. Da mir bei ihr aber jegliche positive Eigenschaft fehlte fand ich sowohl ihren Wandel als auch die Versöhnung gegen Ende nicht nachvollziehbar. Eben deshalb hat mir Amy Adams doch noch eine Spur besser gefallen. Zugegeben hat sie die leichtere, da sympathischere Rolle, doch auch in ihr brennt ein Feuer, dass gelegentlich an die Oberfläche kommen darf, und wenn dies geschieht, steht sie Melissa Leo's Verbissenheit und Gehässigkeit in nichts nach. Der Leidtragende dieses starken Ensembles voller eindringlicher, teils sehr aggressiver schauspielerischer Leistungen ist Mark Wahlberg, der den stillen Micky zwar überzeugend und sympathisch verkörpert, dem es jedoch aufgrund seiner Rolle nicht wirklich gelingt, zu glänzen. Auch fehlt es ihm meines Erachtens leider am nötigen Talent, uns nur durch verhaltene Mimik und Gesten bzw. über seine Augen die Gefühle der Figur zu vermitteln. Es ist zwar eine gute Performance, im Vergleich zu den spektakuläreren Leistungen seiner KollegInnen, welche in jeder Szene in der die zu sehen sind die Aufmerksamkeit des Zuschauers an sich binden, zieht er aber unweigerlich den Kürzeren… ![]() Wenn "The Fighter" eine Schwäche hat, dann ist es die Handlung. Zwar reichern die Drehbuchautoren dieses Sportlerdrama um Elemente eines Familiendramas sowie einer Milieustudie an, das Ergebnis kann aber dennoch nicht gänzlich darüber hinwegtäuschen, dass wir ähnliche Geschichten schon oft erlebt haben. Dass es sich hierbei um die Dramatisierung realer Ereignisse handelt, bedeutet zwar, dass man dem Film die eine oder andere klischeehafte Wendung dadurch, dass es sich ja wirklich so zugetragen hat, nicht vorwerfen kann, macht es aber im Endeffekt auch nicht wirklich besser. Trotzdem sollte man sich davon nicht zu sehr abschrecken lassen. Denn auch wenn einem natürlich einiges schon bekannt vorkommt und "The Fighter" im Bereich der Sportlerdramen sicherlich nicht Neuland betritt (wie dies z.B. "Million Dollar Baby" tat), hängen Erfolg und Misserfolg dieser Filme ja in erster Linie immer davon ab, ob einen die Figuren sympathisch sind und man mit ihnen mitfiebert. Eben dies ist "The Fighter" bravourös gelungen - und das ganz, ohne Micky's Gegner unnötig zu dämonisieren. Denn der wahre Feind, der seinem Erfolg im Weg steht, sind ohnehin nicht seine Gegner im Ring, sondern seine Familie, sein Umfeld. Zugleich zeigt der Film aber auch, dass es auch nicht ohne sie geht: Erst als es ihnen allen gelingt, ihre Differenzen auszuräumen und sich gemeinsam hinter Micky zu stellen und an einem Strang zu ziehen, rückt auch für ihn der Erfolg in greifbare Nähe. Und das ist doch hoffentlich eine Message, mit der wir uns alle identifizieren können… Fazit: ![]() Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Paramount Pictures)
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