The Kids Are All Right |
Berührendes, unkonventionelles Familiendrama
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 20 Februar 2011 |
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Kurzinhalt: Nic und Jules sind nun schon seit Jahrzehnten ein (lesbisches) Paar, und haben mit Hilfe eines Spenders zwei Kinder zur Welt gebracht. Als ihre Tochter Joni 18 wird, drängt sie ihr Bruder Laser dazu, sich an die Samenbank zu wenden um die Identität ihres Vaters zu erfahren. Anfangs ist Joni nicht sonderlich daran interessiert, als sie jedoch Laser‘s Wunsch nachgibt und ihren echten Vater kennenlernt, entsteht schnell ein Band zwischen ihnen – während sich ihr Bruder von Paul enttäuscht zeigt. Es dauert natürlich nicht lange, bis ihre Eltern davon erfahren, dass sie sich mit ihrem leiblichen Vater getroffen haben. Vor allem Nic ist von dieser Neuigkeit alles andere als begeistert, und sieht in Paul eine Bedrohung, die Unruhe in ihr bisher recht harmonisches Familienleben bringen und diese vielleicht sogar zerrütten könnte. Eine Angst, die sich schon bald als berechtigt zu erweisen scheint… Review: ![]() Nic und Jules haben sich zunehmend auseinandergelebt. Während die eine das Geld nach Hause bringt und dementsprechend oft gestresst und genervt von der Arbeit nach Hause kommt, kümmert sich die andere um die Kinder und ist eher ein Lebemensch mit vielen verschiedenen Ideen und Träumen, von denen jedoch bisher noch keiner aufgegangen ist. Schon allein in dieser Konstellation steckt viel Konfliktpotential. Dann gibt es auch noch Dinge, Gewohnheiten und Eigenschaften, die man früher vielleicht noch charmant gefunden oder zumindest toleriert hat, die mit der Zeit aber immer stärker negativ auffallen und so zu einer Belastung für die Beziehung werden. In dieses angespannte Familienverhältnis gesellt sich nun noch ein Störfaktor von außen, den man noch dazu sehr schlecht ausschließen kann; ist er doch der "Vater" der eigenen Kinder, und wenn diese ihn kennenlernen wollen, kann man ihnen das nur schwer verbieten, ohne erst recht wieder neue Konflikte heraufzubeschwören. Paul dient in dieser Hinsicht als Katalysator, und bringt viele Probleme, die in der Beziehung zwischen Nic und Jules schon länger im Hintergrund schwelen, ans Tageslicht. ![]() Die Charakterzeichnung sowie die hier erzählte Geschichte sind 1A; immer glaubwürdig, und auch sehr vielschichtig und komplex. Dass sich Nic, Jules und Paul wie reale Figuren anfühlen, liegt aber neben dem Drehbuch auch an den phantastischen schauspielerischen Leistungen. Julianne Moore fällt es dabei aufgrund ihrer lebhafteren Rolle und den Entscheidungen, welche ihre Figur trifft, am leichtesten zu glänzen, und sie meistert vor allem auch die emotionaleren Momente wie gewohnt mit Bravour. Annette Benning hat im Vergleich noch einmal eine schwierigere Rolle zu schultern, verkörpert sie doch eine nach außen hin harte und gegenüber Jules oftmals unfair wirkende Figur, die zudem ihre Gefühle eher im Zaum hält und sehr verhalten agiert. Dennoch gelingt es Benning, auch Nic zu einer Figur zu machen, mit der man sympathisiert. Mark Ruffalo wiederum bestätigt hier wieder einmal seinen Ruf als einer von Hollywoods verlässlichsten Nebendarstellern. Ganz uneigennützig überlässt er Julianne Moore und Annette Benning die Bühne, und vermag es dabei doch, der Figur seinen Stempel aufzudrücken. Auch die "Kinder" liefern gute Performances ab, wobei mich erneut Mia Wasikowska ganz besonders beeindruckt (und verzaubert) hat. Ein junges Talent, bei dem es sich nicht nur aufgrund ihres Aussehens lohnt, sie im Auge zu behalten! Fazit: ![]() Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal Pictures)
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