Book of Eli |
Post-apokalyptische Bibelstunde
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 07 Dezember 2010 |
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Kurzinhalt: In einer postapokalyptischen Welt zieht Eli quer durch die USA, in der Überzeugung, ein Buch an die Westküste bringen zu müssen, wo sich die letzte Bastion zivilisierter Menschen zurückgezogen haben sollen. Auf seinem Weg verschlägt es ihn in eine Stadt, die von einem Tyrann namens Carnegie terrorisiert wird. Als er von Eli’s Buch hört, wird Carnegie’s Interesse am Wanderer geweckt – er möchte dieses unbedingt in die Finger bekommen, um seinen Einflussbereich auszudehnen. Als Eli sich weigert, Carnegie das Buch zu überlassen, hetzt dieser seine Handlanger auf ihn. Mit Hilfe der jungen Frau Solara gelingt es ihm zwar, aus der Stadt zu fliehen, doch werden sie nun beide von Carnegie’s Schergen unerbittlich verfolgt… Review: ![]() Neben dem Remake zu "Der Tag, an dem die Erde still stand", der mich damals wohl vor allem aufgrund meiner geringen Erwartungen so begeistern konnte, und dem ich heute maximal noch eine Wertung von 6-7/10 geben würde, ist auch "Book of Eli" ein gutes Beispiel dafür. In den letzten 15 Minuten gibt es gleich zwei Wendungen, die mir sauer aufgestoßen sind. Damals dominierte noch der positive Gesamteindruck der rund 90 Minuten davor; aber diese Twists am Ende haben mir den Film im Nachhinein betrachtet doch ziemlich verdorben. (Achtung, Spoiler!) Einerseits ist dies die Tatsache, dass es Eli trotz Bauchschuss geschafft hat, seine heilige Mission zu erfüllen. Und es tut mir leid, aber die zynische Weltsicht von Carnegie ist mir halt doch irgendwie näher als jene von Eli, die in den letzten paar Minuten überdeutlich bestätigt wird. Dass er noch dazu den ganzen Film über blind war, setzt dem Fass dann schließlich die Krone auf. Das war ja wohl einfach nur dämlich. (Spoiler Ende) ![]() Was definitiv gefallen kann, ist die Inszenierung der Hughes-Brüder. Wie schon ihr letzter Film "From Hell" ist auch "Book of Eli" visuell bestechend in Szene gesetzt, mit einer bewussten Farbgebung, in denen Grau- und erdige Brauntöne dominieren, und die Farben – bis auf den giftig-grünblauen Schimmer am Himmel – wie ausgewaschen wirken. Auch von der Optik abgesehen ist "Book of Eli" handwerklich gut gemacht. Vor allem die Actionszenen können überzeugen, wobei insbesondere der erste Kampf, wo wir nur die Silhouetten der Kontrahenten sehen, sowie der Schusswechsel gegen Ende am Haus (der von der Inszenierung her Erinnerungen an eine ganz ähnliche Szene aus "Bad Boys II" weckt) hervorstechen. Generell ist die Action sehr dynamisch in Szene gesetzt, ohne sich dem Hollywood-Trend nach völlig "zerschnittener" und zu nah herangezoomter Action zu beugen. Insofern ist es wirklich schade, dass sich die Brüder für ihren ersten Film seit fast 10 Jahren kein besseres Drehbuch finden konnten… Fazit: ![]() Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Warner Bros.)
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