Timecop |
Mäßige Zeitreiseaction mit Jean-Claude Van Damme
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Montag, 08 Dezember 2014 |
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Kurzinhalt: Im Jahr 1994 erfindet ein Wissenschaftler im Auftrag der US-Regierung eine Zeitmaschine. Daraufhin wird zuerst ein Sonderkomitee und danach eine eigene Behörde eingerichtet, die illegale Zeitreisen überwachen und unterbinden sollen. Walker heuert bei eben dieser Behörde an – doch noch am selben Tag wird seine Frau von unbekannten ermordet. Zehn Jahre später ist Walker nach wie vor für die TEC (Time Enforcement Commission) tätig. Bei seinem jüngsten Einsatz stößt er auf den Verdacht, dass ein hochrangiger Senator und Präsidentschaftskandidat seien Kampagne durch Diebstähle von Strohmännern in der Vergangenheit finanziert – was auch erklären würde, warum ihm die TEC gar so ein Dorn im Auge ist. Walkers jüngster Einsatz führt ihn dann schließlich ins Jahr 1994 zurück – nur eine Woche, bevor seine Frau ermordet wurde. Zwar gelingt es ihm, den Senator auf frischer Tat zu ertappen, dennoch gelingt ihm die Flucht. Als Walker in seine eigene Zeit zurückkehrt, ist nichts mehr so wie es einmal war… Review: ![]() Regisseur Peter Hyams kann auf eine doch eher durchwachsene Filmographie zurückblicken. Neben einigen sehr guten Filmen ("Outland" "2010" und "Presidio") findet sich auch die eine oder andere große Enttäuschung (allen voran "A Sound of Thunder") – und vor allem auch so mancher Film, der gerade noch so an der Durchschnittlichkeit kratzt. Neben "Das Relikt" und "End of Days" würde ich auch "Timecop" in die letztere Kategorie einordnen. Wobei ich die Schwächen dabei weniger in seiner Inszenierung als dem Drehbuch sehe. Das beginnt schon beim Grundkonzept: Da hat man eine Zeitmaschine, aber anstatt auch wirklich durch die Zeit zu reisen, wird sie dann in erster Linie dafür verwendet, um in die damalige Gegenwart zu reisen – analog zur "Terminator"-Reihe, nur halt leider mit nicht einmal ansatzweise ähnlich packendem Plot. Angesichts der Tatsache, dass ihnen – da Reisen in die Zukunft bei "Timecop" ja unmöglich ist – die ganze Vergangenheit zur Verfügung steht, fand ich das schon ziemlich schade. Leider war auch sehr früh – Stichwort: Tod seiner Frau – klar, wohin sich das Ganze entwickeln und wie der Film am Ende ausgehen würde. Der Plot selbst ist leider ebenfalls wenig einfallsreich und benutzt das SF-Konzept nur aus Ausgangspunkt, macht dann aber nichts damit. Letztendlich geht’s nur um einen korrupten Politiker, der versucht, einen lästigen Cop auszuschalten. Alles andere ist Schaufensterdekoration. Und solch einen Plot haben wir halt leider mittlerweile doch ziemlich oft gesehen. Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass der Senator und Hauptbösewicht sehr eindimensional und klischeehaft gezeichnet und von Ron Silver leider auch wenig charismatisch dargestellt wird. ![]() Völliger Reinfall ist "Timecop" trotzdem keiner. So kann der Film optisch grundsätzlich durchaus überzeugen, wobei vor allem die Sets – die mich teilweise an Hyams "2010 – das Jahr in dem wir Kontakt aufnehmen erinnert haben – positiv hervorstechen. Das Design der Zeitmaschine ist ebenfalls interessant – wenn ich auch die Funktion ziemlich schräg fand. Ich setze mich also in diese Kapsel, komme in der jeweiligen Zeit aber ohne Kapsel an, und wenn ich zurückspringe sitze ich wieder in der Kapsel drin? Wie soll das gehen? Aber ok, geschenkt. Wie gesagt: Wenigstens sah es cool aus. Nett fand ich auch den Auftritt von Bruce McGill, sowie die Tatsache dass er sich – obwohl man dies vielleicht vermuten könnte – nicht als Verräter herausstellt. "Timecop" ist zudem recht flott erzählt, so dass kaum mal Langeweile aufkommt; und auch der eine oder andere auflockernde Gag zwischendurch ("A smart woman would call Billy and give him some advice") steigert den Unterhaltungswert. Der Tod seiner Frau macht zwar von Anfang an viel zu offensichtlich, wo sich der Film hinbewegen wird, liefert uns aber zugleich einen frühen emotionalen Höhepunkt (sowie einen angenehm düsteren Einstieg), gibt Walker eine nachvollziehbare Motivation auf den Weg, und erleichtert es dem Zuschauer, mit ihm mitzufiebern und in weiterer Folge auf seiner Seite zu stehen – was insofern auch deshalb besonders wichtig ist, da ich Walker selbst für keine sonderlich interessante Figur halte. Da JCVD und Mia Sara aber durchaus eine nette Chemie in ihren gemeinsamen Szenen hatten, wünscht man ihnen dennoch ein Happy End. Ein ebensolches ist dem Film jedoch insofern nicht beschienen, da sich "Timecop" vor allem auch am Ende noch die eine oder andere Schwäche leistet (die grauenhaften Spezialeffekte als beide Senatoren aus unterschiedlichen Zeiten denselben Platz einnehmen; sowie der sich am Ende zugunsten des vermeintlich dummen Zuschauers dumm stellende Walker, damit man alles nochmal erklären kann), und damit eher nochmal einen bitteren Nachgeschmack drauflegt, als die Schwächen davor durch ein furioses Finale zu versüßen. Fazit: ![]() Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1994 United International Pictures)
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