Flash Gordon |
Review zum kultig-trashigen Pulp-SF-Abenteuer
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Donnerstag, 04 Dezember 2014 |
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Kurzinhalt: Imperator Ming, ein intergalaktischer Herrscher, greift die Erde an. Mittels Knopfdruck löst er eine Katastrophe nach der anderen aus. Eine davon führt dazu, dass das Flugzeug mi tdem weltberühmten Footballspieler Flash Gordon und der Reiseleiterin Dale Arden an Bord nahe des Labors des Wissenschaftlers Dr. Hans Zarkov abstürzt. Dieser hat heimlich ein Raumschiff gebaut, und entführt die beiden; gemeinsam wollen sie sich der Bedrohung aus dem All stellen. Nur kurz nach dem Start fliegen sie durch ein Wurmloch, dass sie in einen phantastischen Raumbereich führt, hinter dem gleich mehrere Planeten und Zivilisationen darauf warten, von ihnen entdeckt zu werden. Zum Staunen bleibt ihnen jedoch wenig Zeit, wird ihr Raumschiff doch von Mings Schergen aufgehalten. Die drei Erdlinge werden zum Imperator gebracht und flehen ihn an, die Erde zu verschonen. Doch dieser zeigt sich unnachgiebig: Er will Dale zu seiner Konkubine machen, lässt das Gehirn von Dr. Zarkov löschen, und Flash soll öffentlich hingerichtet werden. Mit Hilfe von Prinzessin Aura, Mings Tochter, gelingt ihm jedoch die Flucht. Doch allein ist Flash Gordon gegen den Imperator und seine Truppen machtlos. Um die Erde zu retten, muss er die zerstrittenen Völker unter Mings Herrschaft vereinen und eine Rebellion anzetteln… Review: ![]() Angesichts dessen finde ich, hat er sich gar nicht mal so schlecht geschlagen. Ja, natürlich ist "Flash Gordon" Pulp und Trash in Reinkultur. Ernst nehmen darf man den Film, mit seinen Katastrophen auf Knopfdruck, der Atmosphäre mitten im Weltall, dem Design der Aliens (wie z.B. die "Adler") natürlich nicht. Zudem gibt es – auch wenn dies nach den Angaben des Blu-Ray Covers der teuerste Film ist, den Dino de Laurentiis je produziert hat – so mache Szene, die unter dem begrenzten Budget leidet, wobei die Ansicht der Erde gleich zu Beginn ganz besonders billig und schlimm aussieht. Aber auch danach kann sich "Flash Gordon" sicherlich nicht mit Filmen wie z.B. der "Krieg der Sterne"-Trilogie (in ihrer unberührten Urfassung) messen. All dies war jedoch insofern für mich kaum ein Problem, als sich der Film ganz einfach von vornherein nicht ernst nimmt, und auch nicht ernst genommen werden will. "Flash Gordon" ist sich von Beginn an der eigenen Trashigkeit bewusst, doch anstatt sich für sie zu schämen, zelebriert er sie vielmehr. Eben dies verleiht ihm einen unbestreitbaren Charme. Zudem gibt es durchaus den einen oder anderen Bereich, wo sich der Film absolut sehen lassen kann. Vor allem die opulenten Kostüme stechen hervor; da hat man sich wirklich viel Mühe gegeben und viel Geld reingesteckt. Auch die Sets wissen durchaus zu gefallen. Die Effekte selbst sind zwar wie gesagt nichts Besonderes, aber das Bild der einzelnen Städte/Welten im Himmel hatte dennoch etwas. Vor allem auch, wenn man aufgrund der scheinbar vorhandenen Atmosphäre auf einer Art fliegendem Motorrad von einer zur nächsten fliegt. Und auch die Landschaften sehen teilweise durchaus nett aus, und sind vor allem auch sehr fantasievoll gestaltet. ![]() Fast noch legendärer als der Film selbst ist Queens Soundtrack. Der Titelsong den sie zum Film beisteuern fängt den pulpigen Charme des Films – und seines unfehlbaren Heldens – perfekt ein. Darüber hinaus hat mir vor allem auch Brian Mays Interpretation des Hochzeitsmarschs ungemein gut gefallen. Bei allem berechtigten Lob für Queen darf jedoch auch der Beitrag von Howard Blake nicht vergessen werden, der den Film mit seinen (für die 80er so typischen) Synthesizerklängen bereichert. All diese positiven Aspekte machen "Flash Gordon" letztendlich sehr unterhaltsam – dennoch gibt es die eine oder andere Schwäche, über die sie nur bedingt hinwegtrösten können. Die erste und vermutlich größte davon ist die klischeehafte Handlung, die teilweise doch etwas zu ausgetretene Pfade betritt und den Film dementsprechend teilweise auch ungemein vorhersehbar macht. Neben dem generellen Verlauf der Geschichte stachen dabei für mich einerseits die Prüfung mit dem Baum (wenn man diese das erste Mal sieht, weiß man einfach, dass sich Flash Gordon dieser kurz darauf ebenfalls wird stellen müssen) und andererseits die Rivalität zwischen Flash und Prinz Barin hervor (wo von Anfang an klar ist, dass die beiden diese schließlich überwinden und gemeinsam gegen Ming zu Felde ziehen). Eine für die damalige Zeit typische Schwäche ist auch, dass der Countdown am Ende nicht einmal ansatzweise in Echtzeit abläuft, und aus Sekunden die im Film vergehen in der Wirklichkeit fast Minuten werden. Zudem gab es doch auch die eine oder andere Szene, wo man in meinen Augen was die Trashigkeit betrifft doch etwas übers Ziel hinausgeschossen hat; was insbesondere für die telepathische Kommunikation zwischen Flash und Dale gilt. Insgesamt hat mir "Flash Gordon" aber durchaus Spaß gemacht. Fazit: ![]() Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © StudioCanal)
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