20.000 Meilen unter dem Meer |
Walt Disney-Verfilmung des Jules Verne-Klassikers
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 17 Dezember 2013 |
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Kurzinhalt: Im Jahr 1868 macht ein Seeungeheuer die Südsee unsicher. Zahlreiche Segelschiffe sind ihm schon zum Opfer gefallen. Der erfahrene Seemann Ned Land, der französische Professor Pierre Aronnax sowie dessen Gehilfe Conseil schließen sich der jüngsten Expedition an, die das Seeungeheuer zur Strecke bringen will. Als das Schiff angegriffen wird, fallen die drei über Bord – und finden heraus, was es mit dem Monster auf sich hat – handelt es sich doch um ein U-Boot, dass vom visionären Captain Nemo befehligt wird. Die drei Schiffbrüchigen schließen sich – manche mehr, andere weniger freiwilig – seiner Crew an, erleben zahlreiche Abenteuer, und erfahren schließlich auch, warum Captain Nemo Jagd auf andere Schiffe macht… Review: ![]() Doch es sind nicht nur die Effektszenen an sich – auch die Unterwasseraufnahmen sehen nach wie vor phantastisch aus, und bereichern den Film um einige beeindruckende Bilder. Diesbezüglich muss man sich erneut in Erinnerung rufen, wann der Film entstanden ist. Sicherlich, heutzutage ist die Unterwasserwelt vergleichsweise kein großes Mysterium mehr. Zahlreiche Filme und natürlich auch viele (Film-)Dokumentationen haben uns einen Einblick in diese faszinierende Welt geboten. Wenn mir nach entsprechenden Szenen ist, lege ich demnach einfach "Der blaue Planet", und gut ist. Anno 1954 gab es solche Dokumentationen aber nicht gerade wie Sand am Meer. Ich bin mir sicher: Für viele Kinder, aber auch ihre Eltern, war "20.000 Meilen unter dem Meer" damals das erste Mal, dass sie einen Blick auf die Welt unter Wasser werfen konnten. Und auch heute noch finde ich die betreffenden Szenen wunderschön. Auch was die Bewegungen der Protagonisten etc. betrifft sind die Unterwasseraufnahmen großartig und sehr glaubwürdig umgesetzt. Besser könnte man das aus meiner Sicht selbst heute nicht machen. Das einzige was man heutzutage wohl anders lösen würde, ist der Ton – wird doch in den Unterwasserszenen überwiegend auf Geräusche verzichtet. Damit obliegt es der Filmmusik von Paul Smith, die betreffenden Szenen akustisch mit Leben zu füllen. Im Vergleich zum Rest des Films mag man seiner Musik zwar – weniger wegen der Komposition (wenn sich diese auch noch eher am damaligen, sehr bombastischen und theatralischen Stil orientiert) als aufgrund der Aufnahmequalität – ihr Alter anmerken, dennoch finde ich seinen Soundtrack sehr gelungen. ![]() Mangels Kenntnis von Jules Vernes weltberühmtem Roman (ich weiß, ich bin ein Kulturbanause) kann ich leider nicht beurteilen, wie werkgetreu diese Verfilmung ist. Ich kann nur festhalten, dass mir die Geschichte sehr gut gefällt, ich mich auch bei dieser erneuten Sichtung (kenne ich "20.000 Meilen unter dem Meer" doch natürlich schon aus meiner Kindheit und Jugend) bestens unterhalten fühlte, und mir vor allem die moralische Ambivalenz von Captain Nemo ausgesprochen gut gefallen hat. Die Motivation für seine Taten ist durchaus verständlich – und doch ergibt sich die Frage: Ist sein Vorgehen wirklich gerechtfertigt? Heiligt der Zweck die Mittel? Ist es nicht widersinnig, Blutvergießen mit Blutvergießen verhindern zu wollen? Macht Captain Nemo nicht im Prinzip genau das, dass er jenen über die er richtet vorwirft? Für einen Film, der sich doch in erster Linie an Kinder richtet, sind das teilweise schon angenehm anspruchsvolle moralische Fragen, wie "20.000 Meilen unter dem Meer" durch die ambivalente Figur von Captain Nemo aufwirft. Ist er der eigentliche Held, oder vielmehr der Bösewicht der Geschichte? Dies zu entscheiden obliegt dem Zuschauer; eine definitive Antwort auf dieser Frage liefert der Film nämlich nicht – und das ist auch gut so. Neben der Handlung weiß auch die Inszenierung – auch abseits der Effekte und Unterwasserszenen – zu gefallen, und präsentiert einige nette Bilder und Einstellungen. Die Sets – insbesondere natürlich die Nautilus – sind ebenfalls durchwegs beeindruckend. Einzig die Tatsache, dass der Film die ganz große Spannung vermissen lässt, sowie die eine oder andere kleinere Länge zwischendurch, stehen einer höheren Wertung im weg. Davon abgesehen kann mich dieser Abenteuerfilm-Klassiker aber auch heute noch überzeugen. Fazit: ![]() Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Walt Disney Pictures)
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