Die verlorene Welt |
Ein Abenteuerfilm mit Charme, aber ohne Abenteuer
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Freitag, 13 Dezember 2013 |
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Kurzinhalt: Vor ein paar Jahren musste Professor Challenger seine Expedition in Afrika, die ihn zur sagenumwobenen verlorenen Welt führen sollte, in der angeblich prähistorische Wesen wie Dinosaurier überlebt haben, aufgrund einer schweren Verletzung abbrechen. Er konnte nur mehr einen kurzen Blick auf einen Flugsaurier erhaschen, ehe er umkehren musste. Einmal zurück, wurde er zum Gespött seiner Zunft. Ohne Beweis will kein Wissenschaftler an die Existenz solch einer Fabelwelt glauben. Als der junge, aufstrebende Reporter Edward Malone Professor Challenger dazu austricksen kann, ihm ein Interview zu geben, und er diesem seine Geschichte erzählt, meint Malone, dass es doch eigentlich höchste Zeit für eine weitere Expedition wäre, um es den Schmähern zu zeigen. Bei der Ehrung von Professor Summerlee, Challengers größtem Konkurrenten, wendet er sich schließlich mit diesem Vorschlag an eine Kollegen. In die Ecke gedrängt, willigt der eigentlich so überhaupt nicht abenteuerlustige Sumerlee ein, die Expedition anzuführen, der sich unter anderem auch Malone, die Photographin und Tierschützerin Jenny Nielson, sowie ein kleiner Junge der sich als blinder Passagier auf das Schiff schleicht anschließen. Kurz vor ihrer Abreise stößt zudem Professor Challenger hinzu. Gemeinsam macht man sich auf, um das Geheimnis der verlorenen Welt zu lüften… Review: ![]() Natürlich ist mir klar, dass es sich bei "Die verlorene Welt" um eine TV-Produktion handelt, die zudem bereits Anfang der 90er entstanden ist. Während sich Spezialeffekte im Fernsehen heutzutage zumeist durchaus sehen lassen können, erreichen sie selbst jetzt noch selten dieselbe Qualität, die man aus dem Kino gewohnt ist. Aber, ganz ehrlich… diese Gummi-Dinos sahen einfach nur lächerlich aus. Immerhin ist "Die verlorene Welt" gerade mal ein Jahr von Steven Spielbergs grandiosem Dino-Abenteuer "Jurassic Park" entstanden. Mir kann niemand erzählen, dass man das nicht besser hätte hinbekommen können. Zumal Dinos und Menschen kaum mal in einer Szene gemeinsam zu sehen sind. Außerdem sehen wir nie einen ganzen Dino, sondern immer nur Ausschnitte, wie den Kopf, einen Fuß etc. Ganz ehrlich: Da hat bereits "King Kong" 1933 mehr geboten! Wenn ich von vornherein weiß, dass ich es nicht besser hinbekommen werde, ist es manchmal besser, es gleich sein zu lassen. Nicht minder schauderhaft als die "Spezialeffekte" ist die Musik. Ende der 80er/Anfang der 90er waren Synthesizer ja voll in – und auch die immerhin vier Komponisten, die Musik zu "Die verlorene Welt" beigesteuert haben, bedienten sich teilweise sehr stark bei diesem Instrument. Dabei sage ich ja nicht mal, dass Synthesizerklänge nicht gut sein können. He, ich habe eine CD mit dem Titel "Synthesizer Greatest Gold" zu Hause stehen! Aber die Musik von "Die verlorene Welt" klingt leider mindestens ebenso billig, wie die Dinosaurier aussehen. Und die Melodie, die gleich zu Beginn gespielt wird, ähnelt doch sehr stark dem bekannten Spiritual "Michael row the boat ashore". ![]() Die anderen Darsteller kommen eher aus der B-Movie-Ecke, oder sind ohnehin davor und danach in der Versenkung verschwunden; wie z.B. Nathania Stanford, die Malu spielt. Wobei mir dies gerade auch in ihrem Fall ein wenig leid tut, da sie mein 13-jähriges ich verzaubert und fasziniert hat. Wirklich eine bildhübsche Frau. Aber auch Tamara Gorski, die einige Gastrollen in Serien sowie Auftritte in B-Movies für sich verbuchen kann, ist optisch nicht zu verachten – weshalb ich es schon ziemlich unglaubwürdig und als weiteres Beispiel des billigen Hollywood-Klischees des hässlichen Entleins empfand, als am Ende alle blöd aus der Wäsche schauen als sie in ihrem Kleid antanzt, fand ich sie doch davor auch schon höchst ansehnlich. Weniger überzeugend ist hingegen das Liebesdreieck, dass sich in weiterer Folge zwischen Malone, Malu und Jenny entspinnt – so etwas ist ja vor allem heutzutage und insbesondere im (sich überwiegend an junge Mädchen richtenden) "Young Adult"-Bereich sehr beliebt, nur findet es hier quasi unter umgekehrten Vorzeichen statt, also ein Mann und zwei Frauen. Eric McCormack, der in die Rolle des Reporters Malone schlüpft, würde ich zudem eher unter die "so lala"-Darsteller einreihen. Er ist nicht schlecht, trägt aber auch nicht wirklich etwas zum Gelingen der Figur oder auch des Films im Allgemeinen bei. Die restliche Besetzung fällt weder sonderlich positiv noch negativ auf. Ganz nett gemacht fand ich auch die Rückblenden zu Challengers früherer Expedition, die in Sepia-Tönen gehalten ist. Davon abgesehen war die Inszenierung aber nichts Besonderes, und doch eher schlicht gehalten. Gut gefallen hat mir dafür die durchaus plausible Erklärung, warum Dinosaurier just in diesem Tal überleben konnten. Zudem gibt es einzelne gelungene, nette Einzelszenen; aber abseits dieser kurzen Momente konnte mich "Die verlorene Welt" leider nie so recht begeistern. Fazit: ![]() Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © AL!VE)
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