Jason und die Argonauten |
Review im Gedenken an Ray Harryhausen
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 10 Dezember 2013 |
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Kurzinhalt: Jason wurde prophezeit, eines Tages König Pelias zu besiegen und den Thron von Thessaly zu besteigen. Als Pelias von dieser Prophezeiung erfährt und von Jason eines Tages zufällig gerettet wird, gibt er ihm den Rat, nach Colchis zu segeln um das Goldene Vlies zu erobern, und danach als Held zurückkehren zu können – in der Hoffnung, dass Jason die Reise nicht übersteht. Die Götter verfolgen die Geschehnisse mit großem Interesse, und vor allem Hera hat auf den jungen Jason eine Auge geworfen, und sagt ihm, dass sie ihm fünf Mal zur Verfügung stehen werde, um ihm bei seiner gefahrvollen Reise zu helfen. Das wird Jason auch brauchen – lauern doch zahlreiche Gefahren und Monster auf die Abenteurer… Review: ![]() Hierzu muss man sich in Erinnerung rufen, dass das damals nicht so einfach ging wie heutzutage. Die Schauspieler vor einem Bluescreen aufnehmen, dann ein Skelett animieren, und wenn die Bewegungen nicht ganz zu den Aufnahmen der Darsteller passen sollten, drücke ich auf ein Knopferl und das wars. Damals war das ein mühsamer Prozess, in den jedes Skelett einzeln per Hand bewegt und dann ein Bild davon aufgenommen werden musste. Und das sollte am Ende dann eben mit den Schauspielern ein stimmiges Gesamtbild ergeben. Jedenfalls kann ich vor Ray Harryhausen nur meinen nicht vorhandenen Hut ziehen. Dass es dafür keinen Oscar gab, ist echt ein Witz. Doch auch zuvor gibt es schon zahlreiche wunderbar designte und getrickste Gestalten zu bestaunen. Den Anfang macht der Steinkrieger, wo als zusätzliche Erschwernis der Größenunterschied zwischen ihm und den Protagonisten plausibel umgesetzt werden musste. Bei den Harpyien wiederum handelt es sich um fliegende Kreaturen, was ebenfalls wieder ganz spezielle Herausforderungen mit sich bringt, was die Umsetzung der Spezialeffekte betrifft. Letztendlich fand ich zwar, dass diese Sequenz nicht ganz mit Harryhausens restlicher Arbeit für diesen Film mithalten konnte, dennoch waren auch sie für damalige Verhältnisse wirklich sehr gut umgesetzt. Neben der Skelettarmee bleibt aber wohl die neunköpfige Hydra am stärksten in Erinnerung. Definitiv ein weiterer Höhepunkt, kurz vor dem ganz großen Finale. ![]() Sehr schwer wiegt auch, dass ich zu keiner der Figuren eine Bindung aufgebaut habe. Der Film konzentriert sich ja in erster Linie auf Jason, aber irgendwie habe ich selbst mit ihm nie so recht mitgefiebert. Auch seine Motivation das goldene Fließ zu klauen war mir nicht ganz verständlich. Ich meine… sie haben's grundsätzlich schon erwähnt und erklärt, aber ich konnte es halt nicht so recht nachvollziehen, warum dies für die Rückgewinnung des Throns zu unerlässlich gewesen sein soll. Und alle Figuren außer Jason sind ohnehin nur gesichtslose Statisten, denen so gut wie keine Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Und ja, das gilt in meinen Augen sehr wohl auch für Herkules, oder den Verräter. In beiden Fällen konnte ich ihre jeweiligen Entscheidungen nicht wirklich nachvollziehen. Auch die Romanze zwischen ihm und Medea kam für mich irgendwie aus dem nichts. Das war so ein typischer Fall von "natürlich lieben sich die beiden, immerhin ist er der Held und sie die hübsche Frau in diesem Film. Das muss ja eine Liebesgeschichte werden!". Aber innerhalb des Kontexts der Handlung konnte ich diese Entwicklung halt einfach überhaupt nicht nachvollziehen. Auch einen Spannungsbogen habe ich überwiegend irgendwie vermisst. Die Handlung plätschert dann doch eher gemächlich vor sich hin. Insgesamt wage ich jedenfalls zu behaupten: Wären Ray Harryhausens Effekte nicht so phantastisch (gewesen), würde heute kein Hahn mehr nach diesem Film krähen. Fazit: ![]() Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Sony Pictures)
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