Die Mumie |
Nichts Besonderes, aber ganz unterhaltsam
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Montag, 02 Dezember 2013 |
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Kurzinhalt: Mit knapper Not hat Rick O'Connell, der sich der französischen Fremdenlegion angeschlossen hat, den Angriff von Einheimischen überlebt, und ist von der verborgenen Stadt Hamunaptra wieder zurück nach Kairo geflüchtet – jedoch nur um dort im Gefängnis zu landen, wo ihn der Galgen erwartet. Dann erfährt jedoch die Bibliothekarin Evy, dass er aus Hamunaptra zurückgekehrt ist, und sorgt zusammen mit ihrem Bruder Jon für seine Freilassung. Er soll sie in die vergessene Stadt führen, da sie hoffen, dort die Ruhestätte von Imhotep vorzufinden. Allerdings ist auch noch eine zweite, amerikanische Expedition auf der Suche nach der verborgenen Stadt. Beide treffen dann nahezu zeitgleich ein. Während Rick, Evy und Jon in den Katakomben auf die Mumie von Imhotep stoßen, finden die Amerikaner das Buch der Toten. Als Evy sich dieses kurz "ausleiht" und beginnt, daraus vorzulesen, erwacht Imhotep zum Leben. Er beginnt, sich an all jenen zu rächen, die Gegenstände aus seinem Grab entnommen haben. Mit jedem Opfer wird er stärker, und verwandelt sich von einer Mumie zurück in einen Mann – jedoch mit unvorstellbarer Macht. Imhotep möchte seine geliebte Anck Su Amun wieder zum Leben erwecken. Dafür braucht er eine Frau als Opfer – und entführt Evy… Review: ![]() Was mir ebenfalls gut gefällt, ist die Hintergrundgeschichte, die uns ja auch zu Beginn des Films in einer Rückblende gezeigt wird. Imhotep erweist sich dabei eigentlich weniger als ein Bösewicht als vielmehr ein tragischer Held. Hilflos muss er mit ansehen, wie seine Geliebte sich (in einer wunderbar inszenierten Szene, mit dem Schatten an der Wand – noch genialer ist natürlich, dass man diese Szene beim Finale dann wiederspiegelt) das Leben nimmt, auf dass er sie wieder in diesen zurückholt. Doch ehe ihm dies gelang wurde er selbst zum schrecklichsten aller Schicksale das die Ägypter (zumindest in dieser Erzählung) auf Lager hatten verdammt. Wir haben damit keinen Bösewicht, der danach trachtet, die Welt zu erobern, zu vernichten, oder sonst einen Quatsch. Vielmehr wird er von der Liebe zu Anck Su Amun angetrieben. Eben diese für einen Bösewicht doch eher ungewöhnliche Motivation gefällt mir ungemein gut. Generell versteht es "Die Mumie" überwiegend, gut zu unterhalten. Der Einstieg mag zwar eine Spur zu lang geraten sein (dazu gleich noch), aber insgesamt bewegt sich die Geschichte in gutem Tempo voran, ohne dabei durch die Handlung zu hetzen. Bereits die erste Stunde ist recht unterhaltsam, so richtig dreht der Film aber natürlich erst dann auf, nachdem Imhotep zum Leben erweckt wurde. Die nachfolgenden paar Minuten in den Katakomben sind toll gemacht, und sind insgesamt mein Lieblings-Abschnitt des Films. Nichtsdestotrotz können sich auch die nachfolgenden Szenen in Kairo sowie der Showdown grundsätzlich sehen lassen. Dort bekommen wir dann zudem, nachdem zuvor die CGI-Effekte dominiert haben, auch ein paar "echte" Mumien zu Gesicht, was ich ebenfalls sehr positiv fand. ![]() Dennoch gibt es ein paar Kritikpunkte, die für mich verhindern, dass Rick O'Connell und Konsorten zum Klassenprimus Indiana Jones aufschließen können. So ist der Einstieg, wie bereits erwähnt, doch etwas lang geraten. Grundsätzlich mag ich es ja, wenn sich ein Film Zeit nimmt, um die Figuren vorzustellen und uns diese erst sympathisch macht ehe die Hölle losbricht – aber angesichts der Tatsache, dass es eine volle Stunde dauert bis Imhotep endlich wiederbelebt wird hat man es meines Erachtens bei "Die Mumie" damit doch ein wenig übertrieben. Etwas schneller zum Punkt zu kommen und stattdessen nach Imhoteps Wiederbelebung noch eine weitere Action-Szene einzubauen, hätte dem Film aus meiner Sicht gut getan. Was bei mir leider weitestgehend ebenfalls nicht funktioniert hat, sind die beiden Figuren, der zur komödiantischen Auflockerung dienen sollen. John Hannahs Jon halte ich für einen völlig unnötigen Charakter, der genau genommen nichts zur Handlung beiträgt, und den Film für mich auch in keinster Weise aufwertet. Es gab keinen Gag mit ihm, den ich sonderlich gelungen gefunden hätte. Immerhin hat er mich aber auch nicht genervt – ganz im Gegensatz zu Beni, den ich einfach nur schrecklich überzeichnet fand. Generell hätten die Dialoge für meinen Geschmack noch etwas zündender und amüsanter ausfallen dürfen – seinen Humor bezieht "Die Mumie" in meinen Augen doch eher aus Situationskomik. Am schwersten wiegt für mich aber die Tatsache, dass "Die Mumie" zwar ganz gut unterhält, es jedoch an echter Spannung völlig vermissen lässt. Es gab keinen einzigen Moment, wo ich das Schicksal der uns sympathischen Figuren in Gefahr wähnte, und nichts, das sonderlich packend umgesetzt war. ![]() Fazit: "Die Mumie" ist ein guter, solider, unterhaltsamer Abenteuerfilm – aber mit den besten des Genres kann er sich leider nicht ganz messen. In erster Linie liegt dies für mich daran, dass es dem Film gänzlich an Spannung mangelt. Es gibt keine einzige Szene, die ich als packend empfunden hätte und um das weitere Schicksal der Helden besorgt gewesen wäre. Weitere Kritikpunkte sind das manchmal nicht nachvollziehbare Verhalten der Protagonisten (damit sich der Film auch wie gewünscht weiterentwickeln kann), der etwas ausgedehnte Einstieg (es dauert dann einfach doch eine Spur zu lange, ehe Imhotep wiederbelebt wird und es so richtig losgeht), sowie die beiden für mich nicht wirklich funktionierenden "Comic Relief"-Charaktere. Außerdem hätten die Dialoge etwas witzig-spritziger ausfallen dürfen. Dafür sind die Effekte überwiegend ansehnlich, gibt es ein paar gelungene, originelle, denkwürdige Momente, so einige zündende Gags, und einen sehr guten Score von Jerry Goldsmith. In erster Linie ist es aber der charismatischen Performance der beiden Hauptdarsteller Brendan Fraser und Rachel Weisz, sowie der angenehm untypischen Motivation des Bösewichts zu verdanken, dass sich "Die Mumie" über den Durchschnitt zu erheben vermag. Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal Pictures)
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