Ghosts of Mars |
SF-Horror-Debakel von John Carpenter
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Samstag, 15 Dezember 2012 |
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Kurzinhalt: In rund 200 Jahren wurde der Mars besiedelt. Dank Terraforming ist er soweit bewohnbar, dass die Menschen nur mehr gelegentlich etwas Sauerstoff zu sich nehmen müssen, und sich ansonsten frei und ohne Raumanzüge auf dem Planeten bewegen können. Eine Gruppe von Polizisten wurde damit beauftragt, den des mehrmachen Mordes beschuldigten Schwerverbrecher Desolation Williams aus einem Gefängnis in einer abgelegenen Stadt nahe einer Mine abzuholen und in die Hauptstadt zu bringen, wo sein Prozess stattfinden soll. Doch Lieutenant Melanie Ballard ist die Einzige, die lebend zurückkehrt. In ihrer Anhörung schildert sie, was passiert ist: Die Polizeitruppe fand die Kolonie wie ausgestorben vor, und stolperte als sie die Gegend untersuchten schon bald auf übelst zugerichtete Leichen, die scheinbar abgeschlachtet wurden. Nur kurz nach ihrer Ankunft werden sie von scheinbar wahnsinnigen Minenarbeitern angegriffen, die sich teilweise auch selbst verstümmelt haben. Von einer Wissenschaftlerin, welche sich in einer Zelle verschanzt hat und den Angriff so überleben konnte, erfahren sie schließlich, was vorgefallen ist: Bei einer Ausgrabung stieg plötzlich seltsamer roter Staub aus einer Höhle hervor, und drang in die Körper der Arbeiter ein. Offenbar handelt es sich dabei um die Geister früherer Marsbewohner, die von den Körpern Besitz ergreifen, um ihren Planeten gegen die "Invasoren" von der Erde zu verteidigen. Der Polizeitrupp sieht sich einer Übermacht an solcherarts besessenen Minenarbeitern gegenüber… Review: ![]() Die Besetzung ist leider ebenfalls kein großes Highlight. Mein erster Gedanke während der Credits zu Beginn des Films war: Wenn Ice Cube der erstgenannte "Star" ist, verheißt das schon mal nichts Gutes – und ich sollte Recht behalten. Er war mir zu diesem Zeitpunkt bereits aus "Hart am Limit", der zwar später produziert, von mir jedoch vorher gesehen wurde, bekannt, wo er sich abmüht, einen harten Biker zu geben – mit wenig überzeugendem Ergebnis. Hier gibt er den harten Kerl mit weichem Kern, und konnte mich ebenso wenig überzeugen. Der Rest der Besetzung schlägt sich schon etwas besser, wobei "Ghosts of Mars" sicherlich darunter leidet, eine der besten und charismatischsten davon, nämlich Pam Grier, sehr früh über den Jordan zu schicken. Trotzdem machen Natasha Henstridge, Clea DuVall und Jason Statham nicht schlicht – werden aber vom Drehbuch im Stich gelassen, dass ihnen keine Figuren, sondern eindimensionale Abziehbilder, zum Spielen gibt, die oftmals noch dazu bemüht coole und witzige Sprüche von sich geben müssen. Das entscheidende Wort dabei ist bemüht, verfehlten sie doch allesamt die gewünschte Wirkung bei mir. Vor allem der von sich überzeugte, aufdringliche Butler nervt. Dass es diesem zuletzt sogar gelingt, bei Melanie zu landen, und diese mit ihm rummacht und – wenn nicht der Angriff gekommen wäre – mit ihm ins Bett gestiegen wäre, finde ich ebenfalls grauenhaft. Macht sich eigentlich irgendwer der am Film Beteiligten, sei es Drehbuchautor, Regisseur oder auch die Darsteller, Gedanken darüber, welche Message hier vermittelt wird? Sei nur aufdringlich und nervig genug, dann wirst du bekommen, was du willst. Ein "Nein" bedeutet nicht "Nein", sondern "Nicht jetzt, vielleicht später, versuch's weiter". Stalken und aufdringliches Verhalten als Erfolgsgarantie. Jippieh! Da werden sich die Frauen dieser Welt aber freuen… ![]() Fazit: "Ghosts of Mars" ist in jeder Hinsicht ein filmisches Debakel. Es kam zu keinen Zeitpunkt Spannung auf, die Rahmenhandlung nimmt nicht schon zu viele Antworten vorweg sondern erweist sich mit den ständigen Hin-, Her- und Rückblenden als ungemein störend, die SchauspielerInnen scheitern weitestgehend daran ihren auf dem Papier klischeehaften, eindimensionalen Figuren Profil zu verleihen und sie interessant zu machen, die nervtötende und eintönige Techno-Mucke lässt jedwede atmosphärische Stimmung im Keim ersticken, die Action ist uninspiriert und langweilig, und Carpenters Inszenierung sehr unatmosphärisch und zudem mit störend-unsinnigen Spielereien wie den Überblendungen innerhalb von laufenden Szenen gespickt. In den ganzen gottverdammten 98 Minuten, die sich jedoch viel länger anfühlen, findet sich nicht eine einzige gute Szene, die positiv in Erinnerung bleiben würde. Einzig die Tatsache, dass es – so unvorstellbar das auch sein mag – trotz allem immer noch schlechter geht, wie Filme wie "Battlefield Erath" oder "House of the Dead" eindrucksvoll beweisen, verhindert, dass ich "Ghosts of Mars" dem absoluten filmischen Bodensatz zuordnen muss. Er ist schlecht, aber zumindest nicht auf absolut haareraufende Art und Weise. Eine filmische Katastrophe ohne nennenswerte Stärken ist und bleibt er aber dennoch. Wertung:2 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Sony Pictures)
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