Red Planet |
08/15-Katastrophenfilm auf dem Mars
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 11 Dezember 2012 |
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Kurzinhalt: Die Erde stirbt. Die ständige Verschmutzung der Umwelt sowie der schonungslose Abbau der natürlichen Ressourcen haben unseren Planeten an den Rande des Abgrunds gebracht. Verzweifelt richtet die Menschheit den Blick zu den Sternen, auf der Suche nach einer neuen Heimat. Auf unserem Nachbarplaneten Mars soll der Fortbestand der Menschheit gesichert werden. Zu diesem Zweck wurde dort mit Terraforming begonnen. Einige Jahre lang verlief der Prozess erfolgreich – doch nun scheinen alle Algen, die man dort ausgesetzt hat, um das Terraforming voranzutreiben und die Atmosphäre des Planeten mit Sauerstoff anzureichern, plötzlich verschwunden zu sein. Eine Gruppe von Wissenschaftlern wird mit einem Raumschiff losgeschickt, um die Hintergründe ihres Verschwindens zu erforschen, und das Terraforming-Projekt wieder auf Kurs zu bringen. Doch kurz nachdem man in die Umlaufbahn eingeschwenkt ist, wird das Schiff von einem Sonnensturm getroffen und schwer beschädigt. Commander Kate Bowman bleibt allein auf dem Raumschiff zurück, und die anderen Besatzungsmitglieder flüchten auf die Mars-Oberfläche. Ihnen bleibt nur wenig Zeit, um das dort eingerichtete Habitat zu erreichen, ehe ihr Sauerstoffvorrat zur Neige geht. Doch als sie dort ankommen, finden sie das Habitat zerstört vor. Die Lage scheint aussichtslos… Review: ![]() Leider wird "Red Planet" aber davor und danach – mal davon abgesehen, dass es ihm bis auf die besagte Szene nie gelungen ist, mich zu packen – von einigen Schwächen geplagt. In erster Linie sind hier so manches Logikloch zu nennen. Dass auf dem Mars eine atembare Atmosphäre herrscht, war für mich schon mal der erste Kopfschüttler. Als ich "Red Planet" das erste Mal sah hätte ich den Film da schon fast aus dem DVD-Player genommen; da hatte mich der Film also fast gänzlich verloren. Zugegebenermaßen muss man festhalten, dass man sich danach ansatzweise bemüht, eine plausible Erklärung dafür zu finden; als wissenschaftlich fundiert würde ich sie zwar nicht unbedingt bezeichnen, aber ich will sie dem Film auch nicht mehr groß vorwerfen. Schwerer wiegen für mich so Fragen wie: Wenn die die Terraforming-Fortschritte analysieren, und demnach – so sollte man meinen – die Atmosphäre im Auge behalten, wie kann es sein dass niemand bemerkt, dass es auf dem Mars plötzlich atembare Luft gibt? Man sollte meinen, das ist ein "biggie", den man doch so leicht nicht übersieht. Wenn sie zufällig auf dem Planeten abgestürzt wären, und weder das Raumschiff noch die Anzüge Sensoren hätten, um die Atmosphäre zu analysieren, gut ok. Aber wenn einmal etabliert ist, dass man den Mars terraformen will, und man sogar bemerkt, dass mit diesem Plan nicht alles nach Wunsch läuft – und man extra ein Team mittels Raumschiff hinschickt, um nach dem Rechten zu sehen – dann übersteigt die Tatsache, dass man eine derart weitreichende und gravierende Änderung der Mars-Atmosphäre nicht bemerkt, bei weitem den "suspension of disbelief", den ich bei einem solchen Film einzuräumen bereit bin. ![]() Auch von solchen Logiklöchern abgesehen war "Red Planet" kein Highlight. Viel zu früh wird klar, dass wir hier einen typischen Katastrophenfilm vor uns haben, der nach den gängigen Formeln und Klischees agiert, soll heißen: Ein Teammitglied nach dem anderen kommt während der Mission zur Rettung der Erde ums Leben, bis am Ende (auf dem Mars) nur mehr eine Person übrig ist – und welche das sein wird, ist angesichts der Besetzungsliste ebenfalls recht durchschaubar. Ich behaupte nicht, so wie bei "The Core" die Reihenfolge der Tode vorhergesagt haben zu können, aber insgesamt war die Handlung doch ziemlich vorhersehbar, und "Red Planet" als Katastrophenfilm-Genre-Vertreter doch sehr 08/15. Als etwas aufdringlich empfand ich auch den Spiritualismus, der nicht nur durch Terence Stamp's Figur Einzug in den Film erhält. Was mich ebenfalls irritiert hat, war die eine oder andere Rückblende auf etwas, dass wir wenige Minuten zuvor selbst gesehen und miterlebt haben, wie das Gespräch zwischen Robby und Dr. Bud, als letzterer an der Absturzstelle zurückbleibt. Der letzte große Schwachpunkt ist dann das Finale. Hier will man erneut eine Atmosphäre der Verzweiflung aufbauen, und uns einreden, dass alles verloren ist. Die Lösung rund um Amee ist aber derart offensichtlich, dass ich nicht nur nicht mit ihm mitfühlen konnte, sondern zudem beide Figuren auf mich ziemlich dämlich wirkten – da keiner von ihnen auf die Idee kam. Damit wurde mir selbst der angedacht dramatische Höhepunkt des Verdorben. Und die Geste mit dem Mittelfinger und dem Spruch "Fuck this planet" war derart peinlich, dass ich am Ende nur mehr denken konnte: Fuck this movie! Selbst wenn die Rettungsmission am Ende dann wieder anständig und annähernd spannend umgesetzt war – zu diesem Zeitpunkt hatte mich "Red Planet" einfach schon längst verloren. Fazit: ![]() Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Warner Bros.)
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