Robinson Crusoe auf dem Mars |
Der erste filmische Besuch des Roten Planeten
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Samstag, 08 Dezember 2012 |
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Kurzinhalt: Eine bemannte Raumsonde der US-Navy umkreist den Mars, als ein Meteorit genau auf sie zukommt. Colonel McReady muss daraufhin vom Kurs abweichen, und verliert danach die Kontrolle über das Schiff. Die beiden Astronauten sowie ihr tierischer Begleiter, die Schimpansen-Dame Mona, steigen daraufhin in zwei Rettungskapseln, um auf dem Mars zu landen. Commander Christopher Draper überlebt den Absturz zwar, kämpft jedoch nach der Landung in der steinigen Wüste des Mars ums Überleben. Die Atmosphäre des Planeten ist zu dünn, als dass er dort atmen könnte. Er benötigt dringend Atemluft, da sein Sauerstoffvorrat nur mehr für wenige Stunden reicht. Falls er dieses Problem lösen kann, muss er sich daraufhin auf die Suche nach Wasser machen. Er findet eine Höhle, und findet dort brennende Steine, die ihm Wärme spenden. Am nächsten Morgen bricht er auf, um nach seinem Freund und Kollegen McReady zu suchen – findet diesen jedoch nur mehr tot vor. Dafür hat Mona überlebt – die auch in der dünnen Atmosphäre des Planeten ohne Probleme atmen kann. Draper kehrt in seine Höhle zurück, und nimmt seine letzte Nachricht für die Nachwelt auf. Gerade, als er sich mit dem Tod abgefunden hat, riecht er plötzlich Sauerstoff… Review: ![]() Der in Steinen gefangene Sauerstoff selbst wäre dabei ja noch nicht einmal das große Problem. Im Gegenteil, ich finde diese Lösung für das Problem der zu dünnen Atmosphäre sogar ziemlich raffiniert. Womit ich mir allerdings schon schwerer tue, ist die Tatsache, dass sich Draper zunehmend an die dünne Luft auf dem Planeten gewöhnt – so, wie wenn man sich länger auf einem Gipfel aufhalten würde – und nur mehr sporadisch auf kurze Luftzufuhr angewiesen ist. Der Fund von Wasser – das noch dazu nicht mit irgendwelchen gefährlichen Bakterien oder ähnlichem verseucht macht, dass es für ihn untrinkbar macht – sowie von Nahrung erscheint ebenfalls sehr glücklich; wobei man auch hier wieder sagen muss, ohne diese Szenen wäre der Film schnell vorbei gewesen. Im letzten Drittel wird es dann aber endgültig sehr phantastisch. Draper findet das Skelett eines menschlich aussehenden Wesens, und stößt schließlich auf eine Gruppe von menschlich aussehenden Sklaven, die von Aliens in fliegenden Untertassen scheinbar für eine Art Bergbau auf dem Mars verwendet werden. Anstatt dass sich diese menschlich aussehenden Wesen wenigstens auch als (entführte) Menschen offenbaren würden, erfahren wir später vielmehr, dass sie der Andromeda-Galaxie entstammen. Zudem gelingt es Draper relativ problemlos, sich nach einiger Zeit mit "Freitag" zu verständigen. Jedenfalls fliegt mit dem Auftauchen der Aliens dann endgültig der letzte Anspruch auf wissenschaftliche Akkuratesse beim Fenster raus, und der Film offenbart sich als reine "Science Fantasy" – was weniger ein Problem wäre, wenn man beim Zuschauer nicht diesbezüglich gänzlich falsche Erwartungen geschürt hätte. ![]() Nichtsdestotrotz gibt es auch viele positive Aspekte, die dafür sorgten, dass mir der Film – trotz meiner ausführlichen Kritik – recht gut gefallen konnte. Das Gestein des Mars würde man sich zwar mit dem heutigen Wissen etwas rötlicher vorstellen, dennoch ist die Mars-Landschaft insgesamt sehr beeindruckend und auch durchaus überzeugend umgesetzt. Besonders gut gefällt mir dabei der rote Horizont, der schließlich in einen schwarzen Himmel übergeht. Sehr gelungen ist auch die schauspielerische Leistung von Paul Mantee, der den Film über weite Strecken allein tragen muss, und uns an seinen sehr unterschiedlichen Stimmungen – mal Verzweiflung, mal Hochgefühl, mal Einsamkeit – immer sehr überzeugend teilhaben lässt. Sehr gut gefällt mir auch, wie man sich über weite Strecken des Films wirklich auf den auf dem Mars gestrandeten Menschen konzentriert, statt – wie damals für SF-Films durchaus üblich – irgendwelche Monster in den Mittelpunkt zu rücken. Viele andere Filmemacher hätten Draper wohl sehr früh im Film auf feindlich gesinnte Marsmännchen treffen lassen, gegen die er sich zur Wehr setzen muss, und die er dann letztendlich besiegt. In "Robinson Crusoe auf dem Mars" steht hingegen die Isolation und Einsamkeit von Draper für sehr lange Zeit im Zentrum, und sorgt für eine düster-bedrückende Stimmung, die ich als weitere essentielle Stärke des Films ansehen würde. So gesehen finde ich es doch ein wenig schade, dass man im letzten Drittel doch noch die damals so typischen Aliens einbauen musste. Dafür muss man diesem Abschnitt des Films zugutehalten, dass er sehr spannend geraten ist, mit Drapers und Freitags Flucht vor den sie verfolgenden fliegenden Untertassen – die noch dazu sehr gut designt sind. Und das Ende mag zwar etwas plötzlich kommen, sorgt jedoch für eine der optisch imposantesten Szenen des Films. Fazit: ![]() Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Schröder Media)
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