Die Aenar
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: The Aenar
Episodennummer: 4x14
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 11. Februar 2005
Erstausstrahlung D: 14. Mai 2005
Drehbuch: Manny Coto & André Bormanis
Regie: Mike Vejar
Hauptdarsteller: Scott Bakula als Captain Jonathan Archer, Connor Trinneer als Commander Charles "Trip" Tucker III, Jolene Blalock als Subcommander T'Pol, Dominic Keating als Lieutenant Malcolm Reed, Anthony Montgomery als Ensign Travis Mayweather, Linda Park als Ensign Hoshi Sato, John Billingsley als Doctor Phlox.
Gastdarsteller: Jeffrey Combs als Shran, Alexandra Lydon als Jhamel, Brian Thompson als Valdore, Geno Silva als Vrax, Alicia Adams als Lissan, Scott Rinker als Gareb u.a.

Kurzinhalt: Zwar hat die Enterprise die Spur des romulanischen Drohnenschiffes verloren, davor konnten aber wenigstens noch Reed und Tucker gerettet werden. Mit ihrer Hilfe gelingt es nun, mehr über die Fernsteuerung herauszufinden. Offenbar befindet sich ein Telepath im Zentrum der Steuerung – und zwar, den Gedankenmustern nach, ein Aenar. Bei diesen handelt es sich um eine Nebenspezies zu den Andorianern, die von Geburt an blind ist, dafür jedoch mit hohen telepathischen Fähigkeiten ausgestattet sind. Die Enterprise fliegt daraufhin nach Andor, und Archer und Shran begeben sich in die Eiswüste, um die Aenar aufzuspüren. Diese sind erschüttert, als sie erfahren, dass einer von ihnen als Teil einer Waffe benutzt wird – sind sie doch streng pazifistisch. Zugleich erinnert man sich daran, dass vor zwei Jahren einer von ihnen von einem Ausflug an die Oberfläche nicht mehr zurückgekehrt ist. Wurde er etwa entführt? Während es der Rat der Aenar aufgrund ihrer pazifistischen Haltung ablehnt, der Enterprise auf der Suche nach dem Dohnenschiff direkte Hilfe zukommen zu lassen, widersetzt sich die Schwester des Entführten dieser Anweisung, und erklärt sich dazu bereit, Archer und Shran zu begleiten. An Bord der Enterprise haben T'Pol und Trip einstweilen einen ersten Prototyp eines Geräts fertiggestellt, mit dem sich die Fernsteuerung der Romulaner ausschalten lassen soll. Kurz darauf sieht sich die Enterprise jedoch nicht nur einem, sondern gleich zwei der überlegenen Drohnenschiffen gegenüber…

Denkwürdige Zitate: "You have an interesting mind, Captain. Many facets."
"Thank you."
"Some of those facets are in conflict."
"That explains a lot."
(Während Archer sich freut, sieht sich Shran bestätigt.)

"Try to stay out of trouble, pinkskin."
(Shran zu Archer, ehe sich ihre Wege vorerst trennen.)

Review von Christian Siegel: Episodenbild (c) CBS "Die Aenar" hatte das eine oder andere zu bieten, das mir gut gefallen konnte. In erster Linie sticht diesbezüglich natürlich der Besuch von Andor hervor. Es ist das erste Mal, dass wir dem Planeten einen Besuch abstatten, und ich fand sowohl die wunderschönen Szenen aus dem Orbit, als auch die netten Sets rund um die Eishöhlen, sehr gelungen. Interessant fand ich es auch, mit den Aenar eine Art kennenzulernen, die sich auf Andor parallel zu den Andorianern entwickelt hat – ähnlich wie der Homo Sapiens und der Neandertaler, nur dass letztere in weiterer Folge ja ausgestorben sind. Die Aenar hingegen haben überlebt. Ihr Make Up fand ich sehr gut umgesetzt, und auch ihre Zivilisation fand ich nett ausgearbeitet. So sind sie zwar blind, was sie jedoch durch gesteigerte telepathische Fähigkeiten kompensieren. Und vor allem auch alles rund um Jhamel und ihren Bruder fand ich sehr gelungen. Last but not least war "Die Aeaner" auch wieder einmal sehr gut inszeniert, wobei – vielleicht zum ersten Mal bei Enterprise – Michael Vejars Handschrift in jenen Szenen mit Jhamel und Gareb in ihren jeweiligen Konstruktionen unverkennbar; denn solche Lichtprojektionen sind eine Leidenschaft von ihm (wie er auch bei "Babylon 5" mehrmals unter Beweis gestellt hat). Und auch die Szenen zwischen Archer und Shran – insbesondere ihren Abschied – fand ich wieder nett.

Inhaltlich war die Episode allerdings jetzt nicht unbedingt ein Highlight. Große Spannung konnte zumindest ich keine ausmachen, und generell wirkte die Folge teilweise ein bisschen ausgedehnt bzw. inhaltsarm. Es half auch nicht, dass ich sehr früh wusste, wie das Ganze ausgehen muss. Immerhin war von vornherein klar, dass man jetzt wohl kaum nach Romulus fliegen und Gareb befreien würde. Da allerdings die Fernsteuerung natürlich trotzdem irgendwie ausgeschaltet werden musste (auch am Erfolg dieser Mission bestand von Anfang an kein Zweifel), schien es von vornherein eigentlich nur einen möglichen Ausgang zu geben, nämlich dass Gareb stirbt, bzw. den Freitod wählt – und genau so kam es dann ja auch. Nicht falsch verstehen, die entsprechende Szene war dennoch sehr gut gemacht und verfehlte trotz der Vorhersehbarkeit die gewünschte berührende Wirkung bei mir nicht. Aber es machte den Weg dorthin halt jetzt nicht unbedingt sonderlich packend, oder gar überraschend. Generell fand ich die Episode teilweise ziemlich vorhersehbar, z.B. was die Tatsache betrifft, dass die Aenar aufgrund ihrer pazifistischen Einstellung jedwede Hilfe ablehnen würden, aber Jhamel sich diesem Beschluss widersetzt und trotzdem mitkommt, um ihren Bruder zu retten. Unschlüssig bin ich mir auch, ob es unbedingt notwendig war, noch ein zweites Drohnenschiff einzubauen, so dass die Lage für die Enterprise noch einmal auswegloser erscheint. Zumal ja ohnehin von vornherein klar war, dass die Enterprise natürlich erfolgreich sein wird. Ich finde, ein Schiff hätte es genauso getan. Und, ganz ehrlich: Die Entscheidung von Trip am Ende, die Enterprise verlassen zu wollen, wirkte auf mich sehr konstruiert, und war nicht wirklich nachvollziehbar. Ihre Beziehung ist mittlerweile schon wieder eine ganze Weile zurück, und jetzt auf einmal will er neben T'Pol nicht mehr arbeiten können? Und kommt mir jetzt nicht mit dem Gefahren-Argument; das war ganz bestimmt nicht das erste Mal seit ihrer Trennung, dass T'Pol in Gefahr geschwebt ist. Hier war mir zu deutlich, dass man eine spätere Entwicklung/Episode vorbereitet. Innerhalb der Handlung erschien mir seine Entscheidung aber nicht schlüssig.

Fazit: Episodenbild (c) CBS "Die Aenar" schließt den dritten Dreiteiler von "Enterprise" auf einem Niveau ab, dass sich irgendwo zwischen der ersten und der zweiten Episode einreiht. Als positiv empfand ich dabei vor allem, dass wir nun Andor zum ersten Mal innerhalb der "Star Trek"-Geschichte einen Besuch abgestattet haben. Zudem fand ich den Planeten sowohl tricktechnisch als auch von den Sets her sehr gut umgesetzt. Nett fand ich auch alles rund um Jhamel und ihren Bruder Gareb. Schade fand ich hingegen, dass ich die Handlung doch ziemlich vorhersehbar fand, und das Drehbuch inhaltlich generell nicht so viel hergegeben hat, weshalb die Folge teilweise ein bisschen ausgedehnt schien. Hier drängt sich mir wieder die Frage auf, ob ein Zweiteiler nicht besser gewesen wäre. Zudem fand ich das zweite Drohnenschiff ziemlich überflüssig. Und Trips Entscheidung am Ende konnte ich nicht wirklich nachvollziehen; das kam für mich ziemlich aus dem Nichts, und erschien eher den weiteren Plot-Erfordernissen als einer internen Motivation der Figur geschuldet zu sein. Insgesamt fand ich "Die Aenar" aber durchaus gelungen, und recht unterhaltsam.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel


Inhaltsbeschreibung: "Die Aenar" setzt die Geschehnisse aus "Babel One" und "Vereinigt" fort, in der sich die Situation zwischen Tellariten und Andorianern fast bis zum Krieg zuspitzt, nachdem ein andorianisches Schiff zerstört wurde und die Andorianer die Tellariten beschuldigen. In Wirklichkeit jedoch steckten die Romulaner hinter dem Angriff auf die Andorainer. Dieses romulanische "Drohnen-Schiff" wird von einem Aenar gesteuert. Einer Unterspezies der Andorianer. Auf Andoria herrscht eine strikte Politik der Nicht-Einmischung zwischen den beiden Völkern. Zu Shrans Verdruss haben die Aeanar die Andorianer auch nie in Zeiten des Krieges unterstützt. Die Aenar leben in riesgen Eishöhlen unter der Oberfläche des Planeten und sind blind. Dieses gleichen sie jedoch mit ihren telepathischen Fähigkeiten wieder aus. Als Archer und Shran die Aenar auf Andoria besuchen treffen sie auf Lissan, eine Aenar-Frau, die als Vermittlerin erwählt wurde, und Jhamel, eine etwas jüngere Aenar. Lissan gesteht, dass die Drohne vielleicht von Gareb, Jhamels Bruder, gesteuert wird. Ihr Bruder verschwand vor einem Jahr bei einer Entführung. Archer bittet die Aenar, zu helfen. Sie lehnen jedoch ab. Die Regeln des Volkes verbieten Gewalt, selbst wenn dadurch Leben geretet werden könnten. Archer sieht nur noch eine letzte Chance, die Drohne loszuwerden. Während Shran und er von Jhamel zurück an die Oberfläche geführt werden, bittet Archer Jhamel ihm zu helfen. Sie willigt schlussendlich ein. Zurück auf der Enterprise erfährt Archer von einem vermissten Frachter. Einige Stunden später erreicht die Enterprise ein Trümmerfeld. Der vermisste Frachter wurde zerstört, die Besatzung ist tot. Auf der Krankenstation besucht Shran Jhamel, die nach einem Versuch ihren Bruder durch Teleathie bzw. durch die Telepräsenzeinheit an Bord der Enterprise zu Orten, zusammengebrochen war. Sie befindet sich auf dem Weg der Besserung, Phlox hält es aber für zu riskant, sie noch einmal in die Telepräsenzeinheit zu setzen.

Episodenbild (c) CBS Die Enterprise erhält Besuch von einem fremden Schiff, scheinbar ein tellaritischer Frachter. Die Menschen durchschauen die Täuschung aber und eröffnen das Feuer. Der Frachter entpuppt sich als romulanische Drohne. Im folgenden Kampf muss die NX-01 einiges einstecken. Auf der Krankenstation erklärt Jhamel, sie könne Garebs Gegenwart spüren. Gegen Phlox' Einwand setzt sie sich wieder in die Telepräsenzeinheit. Obwohl die Enterprise auch so schon schlechte Karten hat, mischt sich kurz darauf auch die zweite romulanische Drohne in den Kampf ein. Die Lage der Menschen wird kritisch. Dann gelingt es Jhamel jedoch, Kontakt mit ihrem Bruder herzustellen. Als dieser hört, dass sich seine Schwester an Bord der Enterprise befindet, stoppt er den Angriff umgehend. Seine Entführer hatten ihm erklärt, alle anderen Aenar seien umgebracht worden. Gareb erkennt, dass er ausgenutzt wurde und lässt die Drohnen aufeinander feuern. Valdore hält ihm daraufhin eine Waffe an den Hals und befiehlt ihm aufzuhören. Als eine der beiden Drohnen zerstört wird, drückt Valdore ab. Archer nutzt die Gelegenheit und vernichtet den zweiten Angreifer mit einer Salve Photonentorpedos. Shran und Jhamel werden von der Enterprise nach Andoria gebracht. Die junge Aenar-Frau bedankt sich bei Archer. Dank ihm, musste ihr Bruder nicht einsam und verlassen sterben. Auch Shran verabschiedet sich. Er bezweifelt, in naher Zukunft ein neues Schiff zu bekommen, hofft aber auf ein baldiges Wiedersehen. Archer erhält Besuch von Trip, er bittet um seine Versetzung auf die NX-02 Columbia. Dort würden erfahrene Leute gebraucht. Archer reicht diese Erklärung nicht. Er kennt Trip besser. Dieser will aber nicht ins Detail gehen und bittet seinen Freund, ihm den Gefallen zu erweisen. Archer stimmt seiner Versetzung zu.

Fazit: "Die Aenar" bringt das mittlerweile schon dritte drei Folgen umfassende Abenteuer der Enterprise zum Abschluss, unterscheidet sich dabei aber von den beiden vorherigen Folgen. "Die Aenar" ist eine ruhige Folge, die mehr auf die Charaktere setzt als auf Action. Wie "Vereinigt" ist sie eine gelungene Episode die den Handlungsbogen sehr gut abschließt. Man sieht das erste Mal Andoria; ein Ereignis auf das wohl sehr viele Fans gewartet haben.

Wertung: 5 von 5 Punkten
Michael Melchers
(Bilder © CBS/Paramount)




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