Die Ladung |
Episodennummer: 3x07 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 29. Oktober 2003 Erstausstrahlung D: 19. Dezember 2004 Drehbuch: Chris Black & Brent V. Friedman Regie: David Straiton Hauptdarsteller: Scott Bakula als Captain Jonathan Archer, Connor Trinneer als Commander Charles "Trip" Tucker III, Jolene Blalock als Subcommander T'Pol, Dominic Keating als Lieutenant Malcolm Reed, Anthony Montgomery als Ensign Travis Mayweather, Linda Park als Ensign Hoshi Sato, John Billingsley als Doctor Phlox. Gastdarsteller: John Cothran Jr. als Gralik Durr, Randy Oglesby als Degra, Steven Culp als Major J. Hayes, John Eddins als Xindi-Reptilian, Jack Alsted als Sloth #2, Sam Witwer als Sloth #3 u.a. Kurzinhalt: An jenen Koordinaten die man von Tarquin erhalten hat entdeckt die Enterprise NX-01 einen Planeten, der von den Xindi bewohnt wird. Offenbar befindet sich eine Anlage – möglicherweise eine Waffenproduktionsstätte – auf seiner Oberfläche. Während sich die Enterprise im Schatten des Mondes versteckt, fliegen Captain Archer, Lt. Reed und Major Hayes mit einem Shuttle auf den Planeten herunter, um Nachforschungen anzustellen, und die Fabrik gegebenenfalls zu sabotieren. Man folgt dem Leiter der Anlage, Gralik Durr, bis zu seinem Haus, wo Archer ihn dann schließlich zur Rede stellt. Doch Gralik behauptet steif und fest, nichts von einer Waffenproduktion zu wissen. In der Fabrik wird lediglich ein Rohstoff, Kemocite, abgebaut, der jedoch in vielen Bereichen angewendet wird. Gralik ist auch erschüttert, als er vom Angriff auf die Erde erfährt – und davon, dass die nächste Kemocite-Lieferung an den Waffenexperten Degra dazu gedacht ist, eine noch viel größere Variante dieser Waffe herzustellen, mit der sich sogar ein ganzer Planet vernichten lässt. Er bittet Captain Archer seine Hilfe an- doch diesem fällt es schwer, dem Xindi zu vertrauen. Als jedoch Degra ein paar Tage früher als erwartet auf dem Planeten landet, um sich die letzte Kemocite-Lieferung abzuholen, scheint Archer keine andere Wahl mehr zu bleiben… Denkwürdige Zitate: "Congratulations, sir. Three months ago we entered the Expanse with no idea who these Xindi were or how to find them, and now we're about to destroy one of their weapons facilities." "I thought we were here to try and stop a war, not start one." (Archer mahnt seinen Sicherheitschef zur Zurückhaltung.) "You burst into my home, show me some twisted piece of metal, and tell me it proves I'm a mass murderer? I've never seen your species before, I've never heard of a planet called Earth, and whether you believe me or not, I had nothing to do with killing millions of its inhabitants." (Gralik wehrt sich gegen Archers Vorwürfe.) "You were right. We probably should have found a nice, empty asteroid to test it on." (Trip zu T'Pol, nachdem die Enterprise während des Xindi-Waffentest fast zerstört worden wäre.) "If everything you've told me is true about the attack on your world, I hope you remember that all Xindi are not your enemy." (Graliks nachdenklich-flehenden Worte an Archer bei ihrem Abschied.) Review: ![]() Dies mag auf den ersten Blick wie eine erstaunlich einfache Aussage erscheinen… trotzdem ist es in meinen Augen äußerst wichtig, sich diese Weisheit gerade auch in Zeiten des Terrors immer wieder vor Augen zu halten. "Die Ladung" stellt sich damit ganz entschieden gegen jedwede Form von Verallgemeinerung, und macht klar, dass nicht jeder Mensch einer Volksgruppe die Ziele und Ideale radikaler Untergruppen der Gesellschaft unterstützt und gut heißen muss. Man kann Menschen nicht in Hautfarben/Religionen/Nationalitäten oder sonstiges aufteilen und ihnen dann einen bestimmten Stempel aufdrücken. Wir alle sind Individuen, und sowohl Hass, Mordlust und Kriegstreiberei als auch Güte und Hilfsbereitschaft lassen sich quer durch alle Bevölkerungsschichten finden. Und eben deshalb hat mir diese Folge so gut gefallen. Sie macht klar, dass nicht jeder Xindi die Zerstörung der Erde wünscht und somit ein Feind der Menschheit ist. Im Gegenteil, Gralik ist von Archers Offenbarungen richtiggehend schockiert und bietet diesem Vertreter einer ihm bis vor wenigen Stunden noch völlig unbekannten Rasse seine Unterstützung an. Er ist bereit, seine Leben, ja vielleicht sogar die ganze Kolonie aufs Spiel zu setzen, um Archer zu helfen. Dies ist eine sehr positive, optimistische und wichtige Message - und eine Folge mit einer Aussage zu erzählen, kommt bei "Enterprise" ohnehin viel zu selten vor. Umso erfreuter bin ich dann, wenn sich die Macher tatsächlich wieder mal dieser essentiellen Stärke von "Star Trek" besinnen. Doch die Message allein ist längst nicht der einzige positive Aspekt von "Die Ladung". Neben dem Drehbuch, den wieder einmal tollen Spezialeffekten (wobei es mir vor allem die Einstellung der Enterprise im Schatten des Mondes angetan hatte) sowie der hochwertigen Inszenierung wissen vor allem die Leistungen der Schauspieler zu gefallen. Vor allem Scott Bakula, der nach mehreren Folgen Dackelblick hier endlich wieder ein paar andere (härtere) Gesichtsausdrücke in seine Performance einfließen lassen darf, weiß zu gefallen. ![]() Fazit: "Die Ladung" ist die erste "Enterprise"-Episode seit langem, die mir wirklich gut gefallen konnte. Dies lag in erster Linie an der wichtigen Aussage, die man hier transportiert, und die sich gegen Verallgemeinerung und Vorverurteilungen richtet. Kurz gesagt: Bloß weil jemand einer gewissen Volksgruppe angehört, heißt das nicht, dass er unbedingt auch die Ansichten oder gar die brutalen Methoden einer kleinen radikalen Minderheit teilen muss. Vielmehr ist Gralik über Archers Offenbarungen erschüttert, und bietet dem Menschen letztendlich seine Hilfe an – wobei er einiges riskiert. Eben dies fand ich einfach nur wunderbar. Darüber hinaus war die Episode aber teilweise auch wieder angenehm düster, und gab Scott Bakula wieder einmal die Gelegenheit, die kantigeren Facetten seiner Figur in den Vordergrund zu bringen. Und zum Ende hin bot man uns auch nochmal eine richtig spannende Szene – und das ganz ohne Action, Bombast oder eine Schießerei. Die wie immer hochwertige Produktionsqualität – darunter u.a. auch wieder die großartigen Spezialeffekte – runden den positiven Gesamteindruck ab. Lediglich ein paar kleinere Kritikpunkte, wie der etwas eigenwillige deutsche Titel, die Szene mit der Sonde (wo Archer & Co. nicht besonders clever agierten), oder die in meinen Augen recht überflüssige Rückschau (die benötigten Informationen hätten sich genauso gut über einen Logbucheintrag vermitteln lassen können) die in erster Linie dazu da zu sein scheint um dem Zuschauer das mit der fortlaufenden Handlung einzutrichtern, trübten den positiven Gesamteindruck ein wenig. Insgesamt überwogen bei "Die Ladung" aber nach längerem endlich wieder einmal die positiven Aspekte. Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
Inhaltsbeschreibung: ![]() Archer versucht nun mittels Verhören herauszubekommen, wo die Waffe, die gegen die Menschen eingesetzt werden soll, gebaut wird - doch er hat Pech: Gralik hat keine Ahnung, worum es überhaupt geht. Er beteuert immer wieder, dass Kemacite viele Anwendungsmöglichkeiten hat und er nicht wisse, wofür die anderen Xindi eine derart große Menge dieses Stoffes benötigen. Da die Verhöre nichts bringen, berät sich der Captain mit Major Hayes, der die Meinung vertritt, man sollte den ganzen Komplex dem Erdboden gleichmachen und so den Bau der Waffe zu verzögern. Doch Archer beginnt zu Zweifeln: Wenn er nun wirklich diese Kolonie zerstört, dann würde er die Ängste der Xindi bestätigen, die sie dazu veranlasst haben, die Waffe überhaupt zu bauen - trotzdem soll Hayes die Ladungen vorbereiten. Jedoch sollen sie möglichst so explodieren, dass nur die Kemacite-Fabrik zerstört wird und nicht die Kolonie. Inzwischen hat die Enterprise ein Stück der Sonde zur Oberfläche gebeamt, die die Erde angegriffen hat. Wie sich herausgestellt, enthielt diese ebenfalls Kemacite und Archer legt es Gralik als Beweis vor. Der Xindi ist sichtlich entsetzt darüber, dass dieser Stoff eingesetzt wird, eine Waffe zu bauen. Er beteuert immer wieder, dass er es nicht gewusst habe. Im darauf folgenden Gespräch erzählt der Mann Archer, dass es vor vielen Jahren einmal eine sechste Xindi-Spezies gab. Doch nach einem verheerenden Krieg wurde diese ausgerottet. Tucker nimmt an Bord inzwischen die Waffe ein wenig genauer unter die Lupe, die die Crew erbeuten konnte, als Xindi-Reptilien und Insektoiden die Enterprise kaperten. Da die Waffe teilweise biologisch ist, zieht der Ingenieur den Doktor zu Rate. Dieser entdeckt auch bald, dass die Waffe gegen starke Deltastrahlung anfällig ist - nur dummerweise in einer Dosis, die für jeden Menschen tödlich wäre. Als Tucker die Waffe bei einem Test ausprobieren will, aktiviert er unbeabsichtigt ein Selbstzerstörungsmechanismus - in allerletzter Sekunde schafft Trip es, die Waffe ins All zu beamen. ![]()
Michael Melchers
(Bilder © CBS/Paramount)
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